Finanzmittel für die SanierungHoffnung für den Bismarckturm in Wiehl
- Mindestens 500.000 Euro soll die Sanierung laut Architekten kosten.
- Eine Summe, die der Verein allein nicht stemmen kann.
- Doch ein Förderprogramm könnte nun helfen, das Wahrzeichen zu sanieren.
Wiehl – Der Wiehler Heimatverein hofft, dass die überfällige Sanierung des Bismarckturms zu 90 Prozent über das neue Landesförderprogramm „Heimat-Zeugnis“ finanziert wird. Ein Förderantrag wurde bereits eingereicht. So hat es Vereinsvorsitzender Maik Adomeit, zugleich Baudezernent der Stadtverwaltung, während der Jahreshauptversammlung berichtet: „Wenn alles reibungslos klappt, kann möglicherweise schon im Herbst dieses Jahres mit der Sanierung begonnen werden.“
Mindestens 500.000 Euro werde die Sanierung kosten, hat der Wiehler Architekt Rolf-Dieter Klein bereits vor drei Jahren errechnet. Eine Summe, die der Verein allein nicht stemmen kann. Mit dem Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ will das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bei der Erhaltung der „Bezugspunkte lokaler Identifikation“ helfen. Die Landesregierung will diejenigen unterstützen, die sich um solche „Zeugen“ ihrer Heimat kümmern und die dazugehörige Geschichte oder Tradition aufarbeiten. Das Projektvolumen soll mindestens 100 000 Euro betragen.
Bis in die 1970er Jahre von Feuerschale gekrönt
Sinkendes Engagement
Das Vorstandsteam des Wiehler Heimatvereins ist bei der Jahreshauptversammlung im Amt bestätigt worden. Dazu gehören Maik Adomeit (Vorsitzender), Karl-Christian Lück (stellvertretender Vorsitzender), Gereon Schulz (Geschäftsführer und Kassierer), Anja Dürselen (Schriftführerin), Stefanie Adomeit (stellvertretende Schriftführerin) sowie die Beisitzer Bernd Teuber, Uli Noss, Markus Simons und Elke Zakaria. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Waltraud Ruland und Angelika Banek. Adomeit dankte ihnen für ihr jahrelanges Engagement. „Menschen für die das Ehrenamt eine solche Selbstverständlichkeit ist, gibt es leider immer weniger“, bedauerte Adomeit. In diesem Sinne kündigte der Vorsitzende an, dass der Vorstand die Vereinszwecke aus der Satzung ebenso hinterfragen werde wie die jährlichen Veranstaltungen, die unter sinkendem ehrenamtlichen Engagement litten. (tie)
Der Bismarckturm wurde 1909 nach einem Entwurf des Rebbelrother Architekten Otto Bubenzer aus Grauwacke erbaut. Die Preußenbegeisterung dieser Zeit führte im Reich zu vielen solcher Bauwerke. Die Baukosten von rund 60 000 Goldmark wurden durch freiwillige Spenden der Wiehler Bevölkerung aufgebracht.
Noch bis in die 1970er Jahre war der Turm von einer Feuerschale gekrönt, die zugleich als Wetterschutz diente. Nachdem der Turm für eine Aussichtsplattform geöffnet wurde, konnte über Jahrzehnte Wasser eindringen und in das Mauerwerk einsickern. Die nachträglich eingebaute Verfüllung schwemmte zunehmend auf und begann auf die Außenhülle zu drücken und Steine abzusprengen.
Die Lage erwies sich vor vier Jahren als so bedrohlich, dass ein Großteil des Geländes mit einem hohen Zaun abgesperrt wurde. 2016 wurde das bis dahin als „Türmchensfest“ bekannte Heimatfest zu Füßen des Bauwerks abgesagt. Seitdem lädt der Verein zusammen mit der evangelischen Gemeinde zum „Kirchen- und Heimatfest“ im Ortszentrum ein. In diesem Jahr findet es am 6. und 7. Juli statt.