Für Anwohner und TouristenEngelskirchen möchte besseres Radwegenetz
Engelskirchen – In Engelskirchen wächst das Radwege-Netz: Aktuell wird der Fußweg zwischen Sportplatz und dem Parkplatz „Im Grengel 2“, der parallel zur Leppestraße verläuft, durch die Gemeinde zum kombinierten Rad- und Gehweg umgebaut.
Die Arbeiten haben dieser Tage begonnen und werden etwa drei Monate dauern. In dieser Zeit bleibt der Fußweg gesperrt. Der Sportplatz ist derweil über den Fußweg entlang der Leppestraße per pedes erreichbar.
Teil des Agger-Sülz-Radweges
Der Abschnitt ist Teil des Agger-Sülz-Radweges, der sich irgendwann einmal zu einer 115 Kilometer langen Rund-Route schließen soll. Er führt – grob skizziert – von Engelskirchen über Overath, Lohmar und Siegburg nach Troisdorf, Altenrath, Rösrath, Hoffnungsthal und weiter über Immekeppel und Hommerich nach Lindlar und wieder weiter bis Engelskirchen.
Der Agger-Sülz-Radweg soll sowohl dem Radtourismus dienen als auch für Anwohner eine Alternative zur Fortbewegung im Auto oder Motorrad sein.Die Baustelle neben der Leppestraße ist nur ein Baustein im Bestreben der Gemeinde, Radfahrern eine bessere Infrastruktur zu bieten und somit letztlich mehr Menschen zum Umsteigen auf zwei Reifen zu bewegen.
Geld aus Bundesmitteln
Bis zu 1,5 Millionen Euro stehen Engelskirchen dafür in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung. „90 Prozent der förderfähigen Kosten werden aus Bundesmitteln gefördert“, erklärt Engelskirchens Klimaschutzmanager Dr. Thomas Nonte. Der Radwegeausbau ist Teil des Integrierten Mobilitätskonzeptes der Gemeinde, in dessen Zuge noch einige weitere Radwege ausgebaut werden sollen.
In Ründeroth soll zum Beispiel zwischen dem Otto-Jeschkeit-Altenzentrum der Arbeiterwohlfahrt und dem altem Rathaus der Radverkehr von der viel befahrenen L 136 (vormals B 55) runter neben die Agger verlegt werden.
Durch alten Ortskern
Weiter radelt man dann über die Brücke durch den alten Ortskern und erreicht über die Ampelanlage den bestehenden Radweg auf der anderen Straßenseite der Hauptstraße, erklärt Nonte. Er betont, dass die neue Wegführung auch „touristisch deutlich mehr Charme hat“. Die Arbeiten sollen auch dort noch in diesem Jahr aufgenommen werden.
In touristischer Hinsicht völlig unattraktiv ist – jedenfalls noch – der weitere Verlauf des Radweges an der L 136 Richtung Osberghausen. Deshalb soll auf der anderen Straßenseite der bereits existierende Fußweg entlang der Agger zwischen Dörrenberg-Brücke und Stauweiher Osberghausen für den Radverkehr fit gemacht werden – „naturnah“, wie Nonte betont, was eine Asphaltierung ausschließt.
Über neue Brücke
Ein weiterer Baustein des zukünftigen Engelskirchener Radwegenetzes ist die geplante neue Brücke über die Agger, exklusiv für Radfahrer und Fußgänger. Sie wird den Engels-Platz etwa im Bereich des Caritas-Hauses mit dem gegenüberliegenden Agger-Ufer verbinden, auf das ehemaligen H & K Müller-Gelände führen und von dort als Rad- und Gehweg weiterlaufen – ebenfalls weitgehend entlang des Laufes der Agger.
So kommen Radler bis zur schon bestehende Ampelanlage gegenüber der Gemeinschaftsgrundschule Engelskirchen. Wer dort die Bergische Straße überquert, kann schließlich den Radweg bis Ehreshoven befahren.Radfreundlich ausgebaut werden soll auch der zurzeit land- und forstwirtschaftlich genutzte Weg vom Naturfreibad Wallefeld in Richtung Ründeroth bis zur L 307 (Wallefelder Straße).
Bequem zu erreichen
Das sei nötig, so Nonte, weil ein entsprechender Ausbau der Unteren Dorfstraße viel zu teuer wäre. Nach Abschluss all dieser Maßnahmen wären der Ortskern und die beiden Bahnhöfe in Engelskirchen und Ründeroth aus allen Richtungen mit dem Rad bequem erreichbar, sagt Nonte.
Offen wäre dann noch der Weg hoch nach Lindlar – zugleich eine der noch zu schließenden Lücken im Agger-Sülz-Radweg. „Aber ich bin ganz zuversichtlich, dass wir eine Lösung hinbekommen.“
Flankiert wird der Wege-Ausbau später durch den Bau von Mobilstationen an den beiden Bahnhaltepunkten und in Außenorten. Sie umfassen bessere Angebote zum Abstellen der Fahrräder.
An beiden Bahnhöfen, stellt Klimaschutzmanager Nonte in Aussicht, sollen in diesem Zuge gut gesicherte Abstellanlagen für je rund 50 Räder geschaffen werden. Am Aggertal-Gymnasium startete kürzlich bereits ein Versuch mit Fahrradboxen.