Grundschulen in LindlarSchulgebäude werden erweitert und modernisiert
- Die Gemeinde Lindlar investiert viele Millionen Euro in den Ausbau von zwei Grundschulen.
- Baubeginn in Schmitzhöhe soll im kommenden Sommer sein.
- Die neue Turnhalle in Lindlar-Ost wird auch von Vereinen dringend herbeigesehnt.
Lindlar – Mehr Klassenzimmer, mehr Platz für die Übermittag-Betreuung. Die Grundschulen in Schmitzhöhe und Lindlar-Ost erhalten beide einen Anbau, Lindlar-Ost bekommt außerdem eine eigene Turnhalle, die auch von Vereinen genutzt werden kann. Architektin Gabriele Salberg und die Lindlarer Verwaltung stellten die Pläne auf Anfrage unserer Zeitung im Detail vor.
Grundschule Schmitzhöhe
Das älteste Gebäudeteil der Schule stammt noch aus dem 19. Jahrhundert. In den 1950er-Jahren kam ein Erweiterungsbau hinzu. Geplant ist jetzt ein eingeschossiger, rund 960 Quadratmeter großer Anbau, in dem drei Klassenzimmer, zusätzliche Räume für die Offene Ganztagsschule und ein Foyer Platz finden sollen.
Die Räume sollen durch mobile Trennwände multifunktional nutzbar sein. Der älteste Teil der Schule wird dafür aufgegeben. Mit dem Umbau kann die Grundschule zudem barrierefrei werden.
Auch im bestehenden Schulgebäude sind Umbauten geplant. So soll die Schule neue Toiletten und eine neue Heizungsanlage erhalten, außerdem einen neuen, V-förmigen Vorhof und einen neuen Eingangsbereich.
In Schmitzhöhe wird, anders als in den anderen Lindlarer Grundschulen, jahrgangsübergreifend unterrichtet. Derzeit ist die Schule einzügig – sie besteht also aus vier Klassen – künftig soll sie eineinhalbzügig sein. Im neuen Foyer sollen in Schmitzhöhe auch Veranstaltungen wie die Blutspenden des Deutschen Roten Kreuzes stattfinden können.
Aufgrund der Corona-Abstandsregeln sei dies derzeit nicht möglich, erläutert Harald Käsbach, Leiter des Gebäude- und Grundstücksmanagements – das Kulturzentrum Lindlar diene als Ausweichquartier.
Umbau bei laufendem Betrieb
Der Neu- und Umbau soll in mehreren Etappen vor sich gehen, und zwar weitgehend im laufenden Schulbetrieb. In den Osterferien 2021, so sieht es der Plan vor, wird das Baufeld für den Neubau vorbereitet.
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In den Sommerferien 2021 soll die Gründung erfolgen. Architektin Gabriele Salberg rechnet mit rund 1,5 Jahren Bauzeit für den Neubau. Ist dieser fertiggestellt, beginnt der Umbau im alten Schulgebäude, der nochmals sechs bis zwölf Monate dauern soll. Für die Grundschule Schmitzhöhe sind insgesamt 3,5 Millionen Euro eingeplant.
Grundschule Lindlar-Ost
Die zweizügige Schule mit ihrer charakteristischen Fächerform ist rund 20 Jahre alt. Auch hier fehlt es an Platz. Geplant ist ein zweigeschossiger, 364 Quadratmeter großer Anbau, der Platz schafft für vier Klassen- und Mehrzweckzimmer und zwei kleinere Differenzierungsräume.
Zusammen mit dem Anbau soll die Grundschule Lindlar-Ost außerdem eine kleine, 175 Quadratmeter große Turnhalle bekommen. Bislang werden zwei Mehrzweckräume für den Schulsport genutzt, nach dem Neubau der Turnhalle können sie wieder als Mehrzweckräume dienen.
Die neue Turnhalle mit einer lichten Höhe von fünf Metern soll außerdem den Lindlarer Sportvereinen und der Jugendherberge zur Verfügung stehen. „Wir haben vonseiten der Vereine eine riesengroße Nachfrage nach Hallenkapazitäten“, so Schulamtsleiterin Ingrid Neumann.
Die Kosten für den Grundschulausbau im Überblick
11,2 Millionen Euro umfasst das Paket für den Schulumbau in Lindlar insgesamt, das wurde von Schulausschuss und Rat einstimmig beschlossen.
3,5 Millionen Euro entfallen auf die Erweiterung und den Umbau der Gemeinschaftsgrundschule Schmitzhöhe. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2021 beginnen.
2,5 Millionen Euro sind für die Erweiterung der Grundschule Lindlar-Ost und den Bau einer separaten Turnhalle vorgesehen. Die Halle und die vorgesehene Pausenhofüberdachung werden mit 1,2 Millionen Euro kalkuliert. 1,3 Millionen Euro sind für den Schulanbau vorgesehen. Die Arbeiten in Lindlar-Ost sollen voraussichtlich im Sommer 2021 beginnen.
5,2 Millionen Euro sind eingeplant für den etwas später vorgesehenen Ausbau und Umbau des Gymnasiums Lindlar, der bis 2025 abgeschlossen sein soll.
Für den Anbau in Lindlar-Ost rechnet die Gemeinde mit Kosten von rund 1,3 Millionen Euro, die neue Turnhalle sowie ein überdachter Pausenhof soll weitere 1,2 Millionen Euro kosten. Die Arbeiten sollen parallel zu der Erweiterung in Schmitzhöhe stattfinden, die Lindlarer Architektin Gabriele Salberg ist für beide Projekte verantwortlich.
Die Gemeinde Lindlar will bei den Baumaßnahmen möglichst heimische Firmen zum Zug kommen lassen. Als Bauherr soll die gemeindeeigene Bau- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft BGW die Schulumbauten realisieren. Zur Finanzierung muss die Gemeinde Lindlar neue Schulden aufnehmen. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig sieht darin kein Problem. „Investive Schulden sind gute Schulden.“