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Motorsport17-jährige Jara Maria Rieke aus Gummersbach erfolgreich im Kart

Lesezeit 3 Minuten

Im Kart ist Jara Maria Rieke auf der Langstrecke unterwegs, im Polo fährt die schnelle Gummersbacherin Slalom.

  1. 2018 hat die 17-jährige Jara Maria Rieke aus Gummersbach ihre Leidenschaft für das Kart- und Polofahren entdeckt und ist seitdem erfolgreich.
  2. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Vater und ihrem Freund.
  3. Nun möchte sie im Tourwagensport Fuß fassen.

Gummersbach – Bei Jara Maria Rieke (17) machte es klick, als sie 2018 im Urlaub Kart fuhr und von einem anderen Kart gerammt wurde. Der Respekt vor der Geschwindigkeit war weg und aus der Handballerin wurde eine ambitionierte Rennfahrerin – zunächst im Kart in der Langstrecke und dann auch im Polo im Slalom. Jetzt möchte sie den nächsten Schritt machen und neben der Langstrecke im Tourenwagensport auf der Rundstrecke Fuß fassen.

Dass der Einstieg so einfach funktioniert, liegt auch daran, dass Jara Maria Riekes Vater Jürgen Baer schon lange im Motorsport unterwegs ist. Er startete im Langstreckenpokal und ist Rennleiter bei Leihkart-Rennen. Dass seine Tochter das Gen geerbt hat, zeigte sich 2015, als Vater und Tochter von Schnitzel-Alm Racing engagiert wurden, um die Rennstrategie auszuarbeiten.

Teamchefin im Allgäu

Jara Maria Rieke war die Teamchefin der Mannschaft aus dem Allgäu im German Team Championship, wo mit den Karts Langstreckenrennen über zwölf oder 14 Stunden gefahren werden. Die damals 13-Jährige war dafür zuständig, wann der Fahrer gewechselt werden muss, wie hoch der Gewichtsausgleich zu sein hat und wie viel Benzin das Kart verbrauchte. „Ich bin seit 30 Jahren im Motorsport und kenne dementsprechend viele Leute“, sagt Jürgen Baer, der sogleich zum größten Fürsprecher seiner Tochter wurde, als die den Wunsch äußerte, Rennen fahren zu wollen. Ihn überzeugte ihr Talent was Strategie und Organisation angeht.

Beim Schrauben an Kart und Polo wird Jara Maria Rieke von Vater Jürgen Baer und ihrem Freund Felix Seidel unterstützt.

Das erste Kart kaufte sich die damals 15-Jährige vom Konfirmationsgeld, der Vater vermittelte ihr routinierte Fahrer, um sie anzulernen. „Ich hatte dann auch noch das Glück, dass ich beim Schnitzel-Alm-Team in jedem Training mitfahren durfte“, fügt die Gummersbacherin hinzu. Sie lernte nicht nur schnell zu fahren, sondern auch, wie der Motor funktioniert.

Erster Klassensieg 2018

2018 fuhr die Schülerin im Mädchenteam der Schnitzel-Alm nicht nur in die Punkte, sondern auch zum ersten Klassensieg. „Es ist unglaublich, was ein Team über eine so lange Zeit leisten kann“, erklärt Jara Maria Rieke, was für sie die Faszination der Langstrecke ausmacht. Ein Jahr später hatte sie in der Junior Trophy weitere Erfolge, etwa einen ersten Test im BMW M240i in Ascari (Italien), und qualifizierte sich im Superracer Scouting als Zweite von mehr als 1000 Bewerbern. Das abschließende Bootcamp steht im März an.

Ein Zufall führte dazu, dass die 17-Jährige zum Slalom kam. Bei der Motorshow in Essen war sie durch ihr Können im Simulator aufgefallen und angesprochen worden. Die Scuderia Augustusburg in Brühl wollte ein Damenteam an den Start bringen. Der rote Polo sei dann ein echter Glücksfall gewesen, betont Vater Jürgen Baer.

„Im Slalom lernt man das richtige Fahren“, sagt seine Tochter. In den meist älteren Autos gilt es so schnell wie möglich um Pylone zu driften. Eine gute Vorbereitung auf ihr großes Ziel: Auf lange Sicht möchte die 17-Jährige in den Rundstreckensport, ihr Traum ist die GT-Masters. Dafür will sie Erfahrung sammeln und sich Rennserie um Rennserie nach oben arbeiten. Und hofft, Sponsoren zu finden.

Ziele in diesem Jahr sind der Sieg in der Junior Trophy GTC im Team der Familie ihres Freundes Felix Seidel, der ebenfalls Kartrennen fährt. Weiterhin möchte die 17-Jährige im BMW 318i-Cup und in der NES500, beides Tourenwagenserien, einsteigen und erste Erfolge feiern. Das gilt auch für die BMW Challenge.