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Akademie in GummersbachErste Module für Agewis-Erweiterung montiert

Lesezeit 3 Minuten

Modul für Modul werden die 72 Teile des Gebäudes auf dem Steinmüllergelände angeliefert und zusammengesetzt.

Gummersbach – Eigentlich sollte schon alles stehen. Doch tatsächlich trafen ausgerechnet am Tag der ursprünglich anvisierten Fertigstellung am Dienstag erst die ersten Module für den Erweiterungsbau der Pflegeakademie Agewis auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach ein.

Dort, gegenüber der „Akademie für Gesundheitswesen und Senioren“, entsteht der gut 3700 Quadratmeter große Erweiterungsbau, in dem nicht nur die Agewis den dringend benötigten Nachwuchs für die stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen ausbildet, sondern auch das Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg (GBZ) neue Kräfte für das Klinikum Oberberg und die ihm angeschlossenen Krankenhäuser schulen will.

Modulbaufirma Alho fertigt Erweiterung

Errichtet wird die Agewis II von der Modulbaufirma Alho aus Friesenhagen, einen Steinwurf hinter der Morsbacher Grenze zu Rheinland-Pfalz gelegen. In der Alho-Raumfabrik werden alle 72 Bauteile gefertigt und zeitgenau nach Gummersbach geliefert. Treppenhäuser, Türen, Fenster, Nasszellen, Küchen, Bodenbeläge – bis zur letzten Steckdose sind Erschließung und Energieversorgung en détail geplant und gefertigt.

Noch in diesem Jahr soll der Lehrbetrieb aufgenommen werden.

Alho-Geschäftsführer Peter Orthen war Dienstag zusammen mit Firmengründer Albert Holschbach (Alho) nach Gummersbach gekommen, um das Aufstellen der ersten Module zu beobachten. Auch Landrat Jochen Hagt, der neue Baudezernent Felix Ammann und Kreisdirektor Klaus Grootens verfolgten den Baubeginn.

Kreis wartete sehnsüchtig auf diesen Tag

Beim Kreis hatte man fast schon sehnsüchtig auf diesen Tag gewartet. Zum einen, weil Agewis und GBZ dringend mehr Platz brauchen, zum anderen, weil der so optimistisch angekündigte Termin der Fertigstellung sich plötzlich auf ungewisse Zeit verschoben hatte.

Lehrprogramm

13 Kurse für angehende Pflegekräfte bildet die Agewis-Akademie aktuell aus, darunter auch die ersten nach dem am 1. Januar in Kraft getretenen Pflegeberufegesetz.

Notfallsanitäter für Rettungsdienste und Feuerwehren aus ganz NRW werden ausgebildet, außerdem bietet Agewis eine Fülle von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Sozial- und Gesundheitswesen. (kn)

Für das zehn Millionen Euro teure Vorhaben, so stellte sich heraus, benötigte Alho eine so genannte Bauartengenehmigung. Die ist erforderlich, wenn man vom herkömmlichen Bauen Stein auf Stein abweicht.

Das macht Alho mit seiner Modulbauelementen zwar landauf, landab schon seit vielen Jahren erfolgreich, im Fall der Agewis aber meldete die Gummersbacher Bauaufsicht Bedenken an. Der Fall ging bis ins Düsseldorfer Bauministerium, seit Anfang Mai liegt die spezielle Genehmigung nun vor. Am Alho-Firmensitz im rheinland-pfälzischen Friesenhagen ging das jetzt alles reibungsloser: An einem Wochenende setzte sich Alho eine vierte Etage auf das eigene Verwaltungsgebäude.

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Im September sollen alle 72 Raummodule zu dem viergeschossigen Neubau zusammengesetzt sein – 64,5 Meter lang, 14,5 Meter breit und 15,4 Meter hoch, künftige Erweiterungen sind dank der Modulbauweise möglich. Der Kreis sputet sich gerade, die Innenausstattung zu planen und zu ordern. Noch in diesem Jahr soll Agewis II den Lehrbetrieb aufnehmen.