Grundstück in KarlskampGummersbacher Familienzentrums-Pläne sind vom Tisch
Gummersbach – Die Pläne der Stadt Gummersbach, in Karlskamp ein neues Familienzentrum mit vier Gruppen auf einem städtischen Grundstück in der Karlsbader Straße zu bauen, sind vom Tisch. Das hat Stadtsprecher Siegfried Frank dieser Zeitung bestätigt. Ein neuer Standort könnte der Bereich der ehemaligen Hauptschule sein, der wie berichtet, von der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach (EGG) und der Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft (GWG) überplant werden soll. Als alternatives Grundstück wurde auch über eine Fläche parallel zur Bickenbach auf der sogenannten Voss-Wiese gesprochen, was sich aber laut Frank als nicht geeignet herausgestellt hat.
Im November hatte sich Widerstand gegen die Pläne der Stadt Gummersbach breitgemacht, nachdem im Jugendhilfeausschuss am 9. November das Vorhaben auf einer „Mitteilungsvorlage“ bereits recht final kommuniziert worden war. In der heißt es: „In Betriebsträgerschaft der Johanniter Unfallhilfe mit eigenem Investor werden zwei zusätzliche Gruppen geschaffen. Das vorhandene Gebäude kann dazu nicht erweitert werden. Der Ersatzbau kann auf einem städtischen Grundstück in Karlskamp vorgenommen werden. Die Absprachen mit allen Beteiligten sind angestoßen. Die Fertigstellung wird für Sommer 2023 erwartet.“
Online-Petition warf kritische Fragen auf
Anlieger der Karlsbader Straße starteten daraufhin eine Online-Petition. Die Bürger hatten die Sorge, dass der Spielplatz in ihrem Quartier wegfällt und dass der Hol- und Bringverkehr des Kindergartens in der Seitenstraße zu einem Verkehrschaos führen könnte. In der anschließenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wurde das Thema auch von der Politik kritisch beleuchtet.
Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner erläuterte damals dem Ausschuss, dass die Jugendhilfeplanung zum Ergebnis gekommen sei, dass im Bereich Strombach, Karlskamp und Steinenbrück der zusätzliche Bedarf für vier Kita-Gruppen bestehe. Das Jugendamt sei dann zu dem Schluss gelangt, dass in diesem Bereich ein neues Familienzentrum entstehen sollte. Die in Rede stehende und 2100 Quadratmeter große Fläche an der Karlsbader Straße befinde sich im Eigentum der Stadt, was bei so einem Vorhaben von Vorteil sei.
FDP: Gebiet kann nicht noch mehr Verkehr verkraften
Elke Wilke (FDP) meinte damals, dass die Verkehrsführung in der Karlsbader Straße schon jetzt problematisch sei. Noch mehr Verkehr könne das Gebiet nicht verkraften. Diese Auffassung wird nun auch offenbar im Rathaus geteilt. An dem Bedarf zusätzlicher Kita-Plätze ändert das aber nichts. „In Strombach stehen derzeit für Kinder unter drei Jahren 24 Plätze bereit und für Kinder über drei Jahren 106 Plätze. In Steinenbrück stehen 34 Plätze bereit für Kinder unter drei Jahren und 131 Plätze für Kinder über drei Jahren“, beschreibt der Erste Beigeordnete Raoul Halding-Hoppenheit auf Nachfrage dieser Zeitung die Situation in dem Stadtteil.
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Mit einem Neubau in Strombach erhöhe sich die Anzahl der Plätze in diesen beiden Stadtteilen um zwölf Plätze für Kinder unter drei Jahren und um 28 Plätze für Kinder über drei Jahren. Dies entspreche der Bedarfsermittlung nach der aktuellen Jugendhilfeplanung der Stadt Gummersbach, so Halding-Hoppenheit.