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Coronavirus in GummersbachIG Metall sorgt sich um Auswirkungen der Pandemie

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Fast einstimmig wiedergewählt wurden der Erste Bevollmächtigte Werner Kusel (l.) und der ehrenamtliche Zweite Bevollmächtigte Frank Meier.

Gummersbach – Die Halle 32 ist gerade groß genug, um die 93 geladenen Arbeitnehmervertreter mit Sicherheitsabstand zu platzieren. Jeder Delegierte hatte seine eigene rote IG-Metall-Maske. Die Metallgewerkschaft hat sich auf die Corona-Krise so gut eingestellt wie möglich. Werner Kusel, der gerade fast einstimmig im Amt des Ersten Bevollmächtigten bestätigt worden war, verschwieg in seiner Rede allerdings nicht die schwerwiegenden Nebenwirkungen der Pandemie auf die Gewerkschaftsarbeit: „Die Corona-Krise lähmt uns.“

Kritik an Tarifflucht

Auch vor dem Hintergrund, dass große Firmen wie Kampf und Kind & Co. sich aus dem Manteltarifvertrag verabschiedet hätten, beklagte Kusel die eingeschränkten Möglichkeiten. Betriebsversammlungen mit 400 Beschäftigten könne man derzeit nicht abhalten: „Das spielt den Arbeitgebern in die Karten.“ Es sei eine schwierige Aufgabe, die Kollegen an Tarifverhandlungen angemessen zu beteiligen, statt diese nur „im stillen Kämmerlein“ abzuwickeln.

„Wir würden mit der Situation ganz anders umgehen“, versicherte Kusel. „Ich würde zu gern mal den Riemen von der Orgel schmeißen, um dem Abbau von Arbeitnehmerrechten zuvorzukommen.“ Kusel betonte den Einfluss der Gewerkschaft auf ein arbeitnehmerfreundliches Kurzarbeitergeld. Nur mit Skepsis beurteilte er den Effekt des Konjunkturpakets der Bundesregierung.

Sorge vor Sparkpaketen und Stellenabbau

Eingangs hatte Frank Meier, Betriebsratsvorsitzender bei Martinrea in Bergneustadt und ehrenamtlicher Zweiter Bevollmächtigter, davor gewarnt, dass die Arbeitgeber „im Windschatten der Krise darauf setzen, nun Stellenabbau zu betreiben und neue Sparpakete zu Lasten der Beschäftigten aufzusetzen“. Werner Kusel berichtete von den Erfolgen der Gewerkschaft bei der Mitgliederwerbung und -pflege. In den vergangenen Jahren habe man mit 1831 Neuaufnahmen bei 1122 Austritten ein Plus von 709 Mitgliedern erzielt. Um finanzschwache Mitglieder halten zu können, werde der Beitrag gegebenenfalls gestundet und Schuldnerberatung angeboten – ein System, das nun als „Gummersbacher Modell“ auch auf Bundesebene eingeführt werden soll.

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Bei den Wahlen wurde Werner Kusel als Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gummersbach mit 81 von 82 abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt, Frank Meier bekam als Zweiter Bevollmächtigter 80 Stimmen. Im Ortsvorstand gab es nur einen Wechsel: Ingo Damm (BPW) folgt Lothar Berndt (Sabo).

Wiedergewählt wurden Claudia Boger (Wesselwerk), Marion Esch (Martinrea), Thomas Geilhaupt (S+C), Thomas Hengstebeck (Berg), Ortwin Kallidat (Merten/Schneider), Silke Köser (Radium), Bernd Mittler (Spie SAG), Markus Müller (Lisi/Knipping), Stefan Romagno (Lista), Najeh Saadani (Eaton), Alexander Scharpel (Kind & Co.) und Ute Schüller (MAT).