FlugverkehrMesstechnik der TH in Gummersbach sorgt für mehr Sicherheit
Gummersbach – Wenn große Verkehrsflugzeuge an Flughäfen starten oder landen, dann entstehen hinter ihnen Luftverwirbelungen. Die können so turbulent sein, dass sie nachfolgende Flugzeuge nicht nur in Bredouille bringen, sondern diese im schlimmsten Fall sogar abstürzen lassen, wie ein Forscherteam am Campus Gummersbach der TH Köln am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz erläutert hat.
Kein Wunder also, dass Flughäfen und hier vor allem die Fluglotsen gerne wüssten, wie dicht hintereinander sie die Flugzeuge landen und starten lassen können, ohne dass diese in derartig brenzlige Situationen geraten.
Bei der aktuellen Entwicklung geht es um eine höhere Trefferquote
Professoren und Hochschulabsolventen haben seit dem Jahr 2010 gemeinsam mit Unternehmen ein Laser-Messgerät entwickelt, das die Luftturbulenzen sichtbar werden lässt. So genannte Lidar-Geräte, die mit einem Laser arbeiten, seien nicht neu. Bei der aktuellen Entwicklung gehe es aber um eine höhere Trefferquote, um die Sicherheit an den Flughäfen zu erhöhen wie Prof. Dr. Alfred Kurtz erläuterte, der das Projekt vor zehn Jahren in Angriff genommen hatte.
Laut Darstellung der TH ist das Transprojekt herausragend, weil es alle erwünschten Komponenten vereine: Praxisnähe, Kooperation mit Unternehmen, Einbindung von Studierenden, kooperative Promotion, Personaltransfer aus den Hochschulen in die Industrie und ein einsatzfähiges Produkt für den internationalen Markt.
Preisgünstiger als die Konkurrenz
Dr. Frank Gerkat vom Kooperationspartner Leonardo berichtete, dass der Prototyp des Lidar-Messgeräts aktuell am Frankfurter Flughafen im Einsatz sei. Leider sei dort wegen der Corona-Pandemie das Flugzeugaufkommen aktuell überschaubar.
Laut Darstellung von TH und Leonardo ist das in Gummersbach maßgeblich entwickelte Gerät das „weltweit leistungsfähigste System“. Gleichzeitig sei es auch preisgünstiger als die Konkurrenzgeräte, deren Stückpreis bei etwa einer Million Euro liege. Neben den Flughäfen gehören auch Forschungsinstitute zu den potenziellen Kunden für so ein Messgerät.
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In den vergangenen zehn Jahren entstanden im Zuge des Projekts neun Bachelor- und Masterarbeiten, davon eine preisgekrönte, und eine Promotion. Der Promovend arbeitet inzwischen als Projektleiter beim Kooperationsunternehmen.