Zwei Unfälle in drei WochenFalschfahrer auf Zubringer beschäftigen Polizei
Gummersbach – Die Frage hatte Michael Tietze schon kommen gesehen. „Natürlich“, sagt der Gummersbacher Polizeisprecher, „beschäftigen wir uns damit, dass in so kurzer Zeit an derselben Stelle zwei Falschfahrer einen schweren Unfall verursacht haben.“ Dabei ist das gar nicht so einfach: Der Zubringer selbst fällt nämlich in die Zuständigkeit seiner Kollegen bei der Kölner Autobahnpolizei.
„Die Zufahrt aber“, erklärt Tietze, „um die kümmern wir uns.“ Eine Erklärung, warum dort Autofahrer offenbar vermehrt falsch auffahren, hat der Polizeisprecher allerdings noch nicht.
Drei Wochen liegen zwischen den Unfällen
Exakt drei Wochen liegen zwischen den beiden Unfällen, die jeweils an einem Mittwoch passierten: Am 3. Februar war zunächst ein 84-Jähriger mit seinem Skoda als Falschfahrer mittags gegen 12.30 Uhr in Höhe der Talbrücke Halstenbach frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammengestoßen. Jetzt, drei Wochen später, war es ein 80-Jähriger, der mit seiner 81-jährigen Frau unterwegs war, der am Mittwoch gegen 15.30 Uhr den Unfall verursachte.
„Vor allem über den zweiten Unfall wissen wir noch zu wenig“, erklärt Tietze. Da das Ehepaar nach wie vor schwer verletzt im Krankenhaus liege, stehe noch nicht einmal fest, wo sie auf den Autobahnzubringer aufgefahren sind: Unten im Aggertal über die falsche Auffahrt in Richtung Autobahn? Oder sogar schon vor der großen Brücke noch weiter in Richtung Gummersbach, wo die Rospetalstraße auf die Westtangente führt?
In der Vergangenheit jedenfalls ging es jedenfalls immer um das Tal und die Auffahrt von der L 136. Bereits im Jahr 2019 habe sich ein Autofahrer bei den Behörden gemeldet, dem dort ein Falschfahrer entgegengekommen sei, berichtet Tietze: „Damals gab es allerdings keinen Unfall.“ Dennoch sahen sich die beteiligten Behörden die Stelle genauer an: Im Januar 2020 gab es einen Ortstermin der Polizei mit der Stadt und dem Landesbetrieb in Vollmerhausen an der Abfahrt von der Brücke.
Das Ergebnis: Eigentlich kann alles so bleiben wie es ist. Tietze: „Man hat sich die Beschilderung in diesem Bereich wirklich sehr genau angesehen.“ Das einzige, was negativ aufgefallen sei, war eines der insgesamt vier Einbahnstraßenschilder: Es stand mehr im rechten Winkel zur Vollmerhauser Straße als in Fahrtrichtung. „Das Schild ist dann tatsächlich auch gedreht worden.“
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Dass die Markierung der Linksabbieger-Spur aus Vollmerhausen Richtung Autobahn kommend auf Höhe der Ausfahrt endet statt auf Höhe der Auffahrt, sei bisher noch nicht thematisiert worden. Tietze: „Um zu wissen, ob das ein Problem ist, müssen wir uns erstmal ansehen, woher die Fahrer kamen.“
Für die Verkehrsunfallkommission, so der Polizeisprecher, seien die Falschfahrer-Unfälle noch kein Thema. Ja, die beiden Vorfälle hätten sich jetzt in kurzer Zeit an derselben Stelle ereignet: „Das kann aber auch Zufall sein. Ein Unfallschwerpunkt ist es damit noch nicht.“