Meerhardt-Extreme-Team im Interview„Wo Bäume standen, gibt es nun ein Panorama“
- Am 1. Februar gibt es die elfte Auflage des Laufs unter neuer Leitung.
- Ob sich dadurch etwas ändert, darüber sprach Andrea Knitter mit Lena Barf, Eckhard Hauer und Klaus Walter Misere vom Lauftreff im TSV Dieringhausen.
- Das Interview der Woche.
Gummersbach – Dieter König hat Meerhardt Extreme 2009 ins Leben gerufen und zu einem über die Grenzen des Oberbergischen bekannten Laufevent gemacht. War es schwierig, die Organisation zu übernehmen?
Eckhard Hauer: Es war auf jeden Fall ein kompletter Umbruch. Dieter König hat die Organisation fast in Eigenregie gemacht. Wir sind quasi wie die Jungfrau zum Kind dazu gekommen. Der Lauf stand schon auf der Kippe.
Was war Ihre Motivation weiterzumachen?
Lena Barf: Es ist ein besonderer Lauf, und es wäre schade, wenn es ihn nicht mehr geben würde.
Hauer: Es war auch wichtig, direkt weiter zu machen. Ich bin mir sicher, wenn wir ein Jahr aussetzen würden, wäre der Lauf tot.
Wann haben Sie als Organisatoren sich zum ersten Mal getroffen?
Hauer: Das war am 23. Juli, also eigentlich schon recht früh.
Klaus Walter Misere: Wir drei sind zwar der Kopf der Organisation, doch unser großes Ziel war von Anfang an, ein Team aufzustellen, so dass die Organisation auf viele Schultern verteilt wird. Zumal wir ja auch noch den Volksbank Oberberg-Lauf am 5. Juni organisieren.
Hauer: Es ist schon ein großer Aufwand, und es geht nur, wenn viele mithelfen. Wir mussten uns erst einmal einarbeiten, egal ob es um die Genehmigungen oder um die Auflagen der Stadt geht.
Barf: Dabei steht uns Dieter König weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Er plant sogar über die fünf Kilometer zu starten. Etwas, was er als Organisator bisher nicht konnte.
Wer gehört alles zu den Helfern?
Misere: Das sind vor allem die Mitglieder aus dem Lauftreff. Die Radbegleitung macht die Radsportgruppe des TSV Dieringhausen und das Technische Hilfswerk ist vor Ort.
Hauer: Ganz wichtig ist auch unser Sponsorenpool, der den Lauf seit Jahren unterstützt. Beim benachbarten Volvo-Händler können wir das Büro nutzen und die Aggerenergie gibt für jeden angemeldeten Läufer einen Euro, der an eine gemeinnützige Einrichtung fließt, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Misere: Ansonsten fließt alles, was übrig bleibt, in die Jugendarbeit des TSV Dieringhausen.
Wie groß ist das Team?
Misere: Wir haben rund 50 Helfer, dazu gehören die Streckenposten ebenso wie die, die sich ums Catering kümmern. Die Strecke geht zwar durch den Wald, doch da müssen wir an jedem Abzweig einen Helfer hinstellen, damit sich niemand verläuft. Der Lauf ist mit den Jahren ja auch immer größer geworden. Als er 2009 ins Leben gerufen wurde, gab es 44 Läufer, heute sind es 250 und neben den zehn Kilometern gibt es eine Light-Version über fünf Kilometer. Da können auch schon Jugendliche ab 14 Jahren starten.
Meerhardt Extreme ist, wie es schon der Name sagt, eine echte Herausforderung. Woher kommen die Läufer?
Misere: Die Läufer kommen über die Kreisgrenzen hinweg und das auch schon zu den Probeläufen, die wir angeboten haben. Den Streckenrekord über zehn Kilometer hält Tim Dally vom TuS Deuz mit 37:33 Minuten und im vergangenen Jahr dominierte Leon Kaiser als amtierender Mountainbike-Juniorenmeister, die fünf Kilometer.
Hauer: Bei den Crossläufern ist der Lauf so bekannt wie der Silvestercross in Gummersbach.
Misere: Wir haben jetzt schon rund 60 Voranmeldungen.
Schon erstaunlich bei so einem anspruchsvollen Lauf, der eine 24-prozentige Steigung hinauf nach Lobscheid beinhaltet. Bei den zehn Kilometern sind 310 Höhenmeter zu überwinden, bei den fünf Kilometern noch 200 Meter.
Barf: Der Lauf ist schon eine echte Herausforderung, und es hat schon etwas Deprimierendes, wenn man über die zehn Kilometer zurück am Viadukt ist, wo der Lauf gestartet wurde, und man noch eine Runde von rund drei Kilometern dranhängen muss.
Hat die Strecke in all den Jahren ihr Gesicht behalten?
Hauer: Durch die Windböen und den Borkenkäfer sind so viele Bäume abgeholzt worden, dass sich das ganze Gebiet komplett verändert hat. Zweimal ist der Lauf ja auch schon wegen Windbruchs abgesagt worden.
Barf: Wo früher Bäume standen, gibt es heute freie Sicht und ein schönes Panorama.
Misere: Dadurch ist jetzt aber auch so richtig zu sehen, wie steil der Weg hinauf nach Lobscheid ist.
Misere: Mit dem Lauftreff Dieringhausen laufen wir auf der anderen Talseite und haben nach den Rodungsarbeiten nun freie Sicht auf die Meerhardt-Extreme-Strecke.
Was wünschen Sie sich bei Ihrer Premiere für den Lauf?
Hauer: Wir hoffen auf gutes Wetter. Und vor allem darauf, dass es kein Eis gibt.
Im vergangenen Jahr sind Läuferinnen und Läufer mit Hunden gestartet, was für Irritationen gesorgt hat. Sind Sie darauf eingegangen?
Misere: Laut den Richtlinien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sind Hunde bei Läufen grundsätzlich verboten. Wir haben das aber jetzt noch gesondert in unsere Ausschreibung aufgenommen.