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VolksfeststimmungKönigswetter und Traumzeiten beim Gummersbacher Stadtlauf

Lesezeit 4 Minuten
Bambinilauf in Gummersbach

Angeführt von "Clowni" alias Moritz Flader stürmten die Bambini über die Gummersbacher Kaiserstraße.

Bei nahezu optimalen Bedingungen legten die 1500 Sportler in allen Rennen sehr schnelle Seiten hin.

Fantastisches Spätsommerwetter, trockener Asphalt, ein ehrgeiziges Läuferfeld und eine rappelvolle Innenstadt waren die Zutaten für den 21. Gummersbacher Aggerenergie- und Sparkassenlauf. Schon früh am Morgen, als im Start- und Zielbereich auf der Hindenburgstraße noch fleißig geschraubt wurde, waren die Organisatoren um Michael Eicks und Moritz Flader optimistisch, dass der Sonntag ein voller Erfolg werden würde.

Laufszene

Für die Erwachsenen führte der Rundkurs über das Steinmüllergelände in Gummersbach.

1383 Mädchen und Jungen, Männer und Frauen hatten sich da bereits für die Veranstaltung der LG Gummersbach angemeldet, die im vergangenen Jahr mit deutlich weniger Bestzeit-Jägern durch Regenwetter und die Nachwirkungen der Pandemie zu kämpfen hatte. „Diesmal sind die Bedingungen nahezu perfekt“, freute sich Flader. Punkt 10.30 Uhr wurde der zwei Kilometer lange Rundkurs über die Andienungsstraße, das Steinmüllergelände und zurück zur Kaiserstraße von der weiblichen Jugend eingeweiht, also allen Mädchen, die zwischen 2008 und 2015 geboren wurden.

Die erste Siegerin kommt vom HC Gelpe/Strombach

Gerade einmal acht Minuten brauchte Siegerin Kim Sofie Alefelder vom HC Gelpe/Strombach für das Auftaktrennen, nur knapp dahinter Penélope Fernandez Echeverria vom Wiehltaler Leichtathletik Club, die für die Gemeinschaftsgrundschule Bielstein startete. Stichwort Schule: Mit 720 Mädchen und Jungen stellten die Grundschüler das mit Abstand größte Teilnehmerfeld. In knalligen T-Shirts leuchteten die Kleinen aus Hülsenbusch, Niederseßmar, Windhagen, Derschlag und Reininghausen miteinander um die Wette. Bei den Jugendlichen war das giftige Grün des Lindengymnasiums allgegenwärtig.

Laufszene mit Kindern

720 Anmeldungen kamen alleine von den Gummersbacher Grundschulen.

Für die beiden Bambini-Läufe über je 450 Meter – einmal durch die Gummersbacher Fußgängerzone und zurück – setzten die Organisatoren erneut einen ganz besonderen Motivator ein: Moritz Flader schlüpfte in die Rolle von Clown „Clowni“, der vorweg flitzte und später im Ziel auch Trost spendete für diejenigen, die wegen ihrer Platzierung ein paar Tränchen verdrückten. „Die meisten laufen heute ihr allererstes Rennen, deshalb ist jeder von euch ein Sieger“, forderte Moderator Michael Hilger vom Publikum einen Extra-Applaus für die geknickten Bambini.

Gummersbacher Firmen mit starker Besetzung am Start

Je näher der Mittag rückte, desto wärmer wurden die Temperaturen und desto größer wurden die Läufer. Beim Vier-Kilometer-Lauf schnürten Firmenteams und Freundeskreise genauso die Laufschuhe, wie Einzelstarter. Christine Rösner aus Gummersbach etwa startete schon als damals Sechsjährige bei der Stadtlauf-Premiere 1996. Die Bohle-Gruppe brachte fast 30 Kollegen an die Startlinie und auch der Aggerverband, die Sparkasse und mehrere Fahrschulen hatten nach Feierabend trainiert. Und längst nicht alle Athleten kamen aus Gummersbach. „Tatsächlich hat sich unser Lauf inzwischen einen Namen in der Läuferszene gemacht. Und zwar von Köln bis in den Raum Siegen“, berichtete Moritz Flader.

Tatsächlich hat sich unser Lauf inzwischen einen Namen in der Läuferszene gemacht. Und zwar von Köln bis in den Raum Siegen.
Moritz Flader, Mitglied des Organisationsteams

Den eindrucksvollen Beweis, dass gute Rahmenbedingungen die Renngeschwindigkeit steigern, folgte kurz darauf: Über vier Kilometer pulverisierten sowohl Michele Krüger vom Lindlarer Team MSSC Ahle (13:33 Minuten) als auch die Bergneustädterin Franziska Dziallas (15:50 Minuten) die Bestzeiten aus dem Vorjahr (14:09 bzw. 16:50) regelrecht. Angefeuert von Trommlergruppen auf dem Steinmüllergelände stellten sich am Mittag schließlich über 200 Frauen und Männer den fünf quälend langen Runden über insgesamt zehn Kilometer.

Da der Gummersbacher Kurs offiziell vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vermessen und für bestenlistenfähig worden war, brachte DLV-Mann Detlev Ackermann aus Köln auch eine offizielle Pistole für den Startschuss mit und beobachtete das Rennen. „Es geht zum Beispiel darum, dass nicht jemand die Abkürzung über einen Bürgersteig nimmt und die Veranstalter das korrekte Startzeichen geben“, verriet Ackermann.

Laufszene auf dem Steinmüllergelände

Auch beim 10-Kilometer-Lauf legten die Athleten am Sonntag schnelle Zeiten hin.

Frei von seiner Beanstandung erreichten Fabian Jenne und Stefanie Osthoff von der SG Wenden in der beeindruckenden Zeit von 31:11 bzw. 38:47 Minuten das Ziel. Nicht nur diese beide werden am heutigen Montagmorgen mit etwas Muskelkater, aber der Erinnerung an einen richtig schönen Lauftag in Gummersbach aufwachen.


Die Ergebnisse: Bambini Mädchen: 1. Frieda Heimes, 2. Emilia Zylka, 3. Ana Emilia Hoffmann Arroyo. Bambini Jungen: 1. Milian Martens, 2. Jaron Krieg, 3. Lio Rota.

Weibliche Jugend: 1. Kim Sofie Alefelder, 2. Penélope Fernandez Echeverria, 3. Leonie Köhler. Männliche Jugend: 1. Mika Zimmer, 2. Hannes Klein, 3. Charlie Ernst Schindler.

Volkslauf über vier Kilometer, weiblich: 1. Franziska Dziallas (15:50 Minuten), 2. Saskia Schmidt, 3. Hannah Gumprecht. Volkslauf über vier Kilometer, männlich: 1. Michele Krüger (13:33 Minuten), 2. Colin Riss, 3. Lasse Fischer.

Stadtlauf über zehn Kilometer, weiblich: 1. Stefanie Osthoff (38:47 Minuten), 2. Judith Hacker, 3. Christl Dörschel. Stadtlauf über zehn Kilometer, männlich: 1. Fabian Jenne (31:11 Minuten), 2. Idriss Ouberks, 3. Tom Peiter.