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Bergischer LöweNikolaus dampft in Dieringhausen mit der Eisenbahn

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann in Nikolaus-Kostüm steht am Bahnsteig, im Hintergrund dampft der Bergische Löwe.

Der Nikolaus brauchte kein Ticket, er war der Stargast bei der Dampflokfahrt am Wochenende.

Jede Menge Dampflok-Enthusiasten kamen am Wochenende zur Sonderfahrt des Bergischen Löwen ins Eisenbahnmuseum Dieringhausen.

Schon vom Weitem hat Felix gesehen, wie eine riesige Dampfwolke aus dem Lokschuppen des Eisenbahnmuseums aufsteigt. Mit Oma, Opa und Schwester Finja gehört der Sechsjährige aus Wiehl-Weiershagen an diesem eisigen Sonntagvormittag zu den ersten Fahrgästen, die am Eisenbahnmuseum auf den Start der Nikolausfahrt warten. Oma Sonja Büth erinnert sich noch gut, wie früher die Züge mit riesigen Dampfwolken durch Weiershagen rollten.

Drei historische Waggons stehen schon bereit. Und dann kommt sie heraus, die Dampflokomotive „Waldbröl“: Schnaufend und zischend schiebt sie eine noch viel größere schwarze Lok auf die Drehscheibe, die Platz machen muss für die „Waldbröl“, damit sie 134 Passagiere durchs verschneite Oberberg nach Wiehl und zurück befördern kann. Zwei Giganten aus einer anderen Zeit, hautnah.

Fahrten sind schon ausverkauft

Felix ist nicht der Einzige, dem vor Staunen der Mund offen stehen bleibt. „Sowas hab ich noch nie gesehen. Wir waren schon mal hier, aber da war ich noch im Mamas Bauch!“, verkündet er. Vier Jahre lang mussten die beliebten Nikolausfahrten mit dem „Bergischen Löwen“ so heißt der Zug ausfallen. „Erst wegen Corona, dann wegen der Streckensperrung im vergangenen Jahr“, bedauert Volker Eisenhauer vom Vorstand des Vereins IG Bw Dieringhausen.

Kein Wunder, dass die Karten für die vier Fahrten in diesem Jahr schon Ende Oktober ausverkauft waren. „Wir hatten Glück, dass wir Plätze bekommen haben“, freut sich Helge Ruhs, der mit seinem Sohn Julian aus Köln gekommen ist. „Ob er Nikolaus auch kommt?“, fragt sich der Sechsjährige und schaut sich suchend um. Noch nicht erst muss noch angekoppelt werden.

Ein Waggon mit zwölf Tonnen Kohlen aus Polen

„Die Lok ist 20 Mal so schwer wie unser Auto, sie braucht viele Badewannen voll Wasser und anderthalb Tonnen Kohlen“, erklärt ein faszinierter Vater seiner Tochter. Gerade erst ist im Eisenbahnmuseum ein Waggon mit zwölf Tonnen Kohlen aus Polen angekommen, Vorrat für die nächsten Fahrten. Lokführer Manfred Welzer ist extra für diese Tour aus Tübingen gekommen, aus Begeisterung.

Alle Fahrgäste steigen jetzt ein, die Plätze sind reserviert. Im letzten Waggon fällt die Heizung aus macht nichts, finden die Gäste. Im weihnachtlich geschmückten Speisewagen gibt es Kinderpunsch und Glühwein zum Aufwärmen. Drei junge Mitglieder des Eisenbahnvereins warten auf ihren Einsatz. Miguel, Duncan und Owen lieben die alte Technik. Heute allerdings sollen sie Nikolaus Manfred Ruch zur Hand gehen, wenn er am Bahnhof Dieringhausen zusteigt und aus dem großen Jutesack 120 Tüten mit Süßigkeiten an die Kinder verteilt.

Zugführer Fabian Pinzke gibt das Signal zur Abfahrt, die Lok tutet, und los geht's bis Osberghausen, wo die Weiche per Hand umgestellt wird, und weiter nach Wiehl. Am Nachmittag zurück in Dieringhausen wünschen sich Felix und Julian nichts sehnlicher als im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.


Am 16. und 17. Dezember gibt es anlässlich des Weihnachtsmarkts in Bielstein Pendelfahrten zwischen Osberghausen und Wiehl. Den Fahrplan findet man im Internet.