Die Farbenpracht des Indian Summers: Die Roteiche ist auf Alleen, in Friedhöfen und Parks vertreten - und auch in Oberberg zu sehen.
FarbenprachtDie Roteiche ist „Baum des Jahres 2025“
Die Stiftung „Baum des Jahres“ hat die Amerikanische Roteiche zum Jahresbaum 2025 gewählt. Der Name verdeutlicht, dass der Baum nicht von hier stammt, sondern aus den Nadel- und Laubmischwäldern Nordamerikas. Eindrucksvoll sind ihre in Rottönen leuchtenden Blätter im späten Herbst. In ihrem amerikanischen Verbreitungsgebiet ist sie daher maßgeblich an der herbstlichen Farbenpracht des berühmten Indian Summers beteiligt.
Die Roteiche ist vor 300 Jahren über Frankreich nach Europa gekommen und wurde zunächst vor allem in Parks, Botanischen Gärten und herrschaftlichen Alleen angepflanzt. Als Kulturforstpflanze verbreitet Ein holz- und forstwirtschaftliches Interesse war damals gering und nahm erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich zu. Heute ist sie als Kulturforstpflanze in weiten Teilen Mitteleuropas in den holzwirtschaftlich genutzten Wäldern anzutreffen.
Neue Blätter und Blüten treiben schon ab Ende April aus
Das augenfälligste Erkennungsmerkmal der bis zu 35 Meter hoch werdenden Roteiche sind ihre langstieligen, recht großen, spitz gelappten Blätter, die 15 bis 25 Zentimeter lang werden können. Im Herbst färben sie sich meist rot. Gegenüber den heimischen Eichenarten ist die Borke der Roteiche anfangs glatt und grau, hat im älteren Stadium aber senkrecht verlaufende, tiefe Rillen.
Die neuen Blätter und Blüten treiben schon ab Ende April aus. Die abgerundet tonnenförmigen und bis zu drei Zentimeter langen Eicheln stehen in einem relativ flachen Becher. Sie reifen aber erst im Verlauf des darauffolgenden Jahres und fallen dann zu Boden.
Die Roteiche gilt als recht trockenheitstolerant
In städtischen Grünanlagen, Parks und auf Friedhöfen ist die Roteiche schon lange regelmäßig anzutreffen und bereichert dort maßgeblich das alljährliche herbstliche Farbenspiel der Baumkronen. Auch als Alleebaum hat die Roteiche, da sie wenig empfindlich auf Streusalz reagiert, ihren Platz gefunden. Sie gilt als recht trockenheitstolerant und wird auch mit den wegen des Klimawandels weiterhin steigenden Temperaturen vorerst gut zurechtkommen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erwachte hier ein breiteres Interesse, die Roteiche auch forstwirtschaftlich anzubauen. Seit 1880 wurden zunächst Versuchspflanzungen angelegt, ab Beginn des 20. Jahrhunderts ist diese Baumart dann endgültig Bestandteil der hiesigen Forstpraxis geworden. Heute ist die Roteiche – mit einem Anteil von 0,5 Prozent – die zahlenmäßig häufigste nichtheimische Laubbaumart in unseren Wäldern.
Die Roteiche wird heute in Mischbeständen kultiviert, zusammen mit Rotbuchen, Hainbuchen, Winterlinden oder Bergahorn. Sie wächst vergleichsweise schnell. Ihr Holz wird im Innenbereich verwendet für Möbel, Treppen, Türen, Fenster sowie für Dielen- und Parkettfußböden. „In Zeiten des Klimawandels gewinnt diese Baumart zunehmend an Bedeutung“, sagt Georg Schirmbeck, Schirmherr des „Baum des Jahres 2025“ und betont: „Ihre Fähigkeit, auch auf trockenen Standorten zu gedeihen, macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der deutschen Wälder. Sie steht für Anpassungsfähigkeit und nachhaltige Forstwirtschaft.“