Der Gummersbacher Hausarzt Jochen Viebahn hat während Corona seine Liebe zur Malerei entdeckt.
Erste AusstellungGummersbacher Hausarzt, VfL-Mannschaftsarzt und Maler

Jochen Viebahn entdeckte während der Corona-Pandemie seine Liebe zur Malerei und stellt nun im Gummersbacher Rathaus aus.
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Seit 22 Jahren ist Jochen Viebahn als Allgemeinmediziner in Gummersbach tätig. Viele Menschen kennen ihn auch aus der Schwalbe-Arena, wo er als Mannschaftsarzt des VfL Gummersbach sitzt und dem Team eine wichtige Stütze ist. Doch es gibt auch einen anderen Jochen Viebahn, den Künstler, der in der Malerei seinen Ausgleich findet. Seine teils großformatigen Arbeiten – dazu gehören Porträts genau so wie Landschaften oder markante Gebäude wie der Kölner Dom - waren in den letzten Jahren immer häufiger und immer mehr in seiner Praxis in Niederseßmar zu sehen.
Ausstellung im Rathaus geht noch bis zum 12. Juni
Dort arbeit Viebahn mit Thomas Braeucker zusammen. Vor einiger Zeit wurde er dann von Jörg Robach aus dem Gummersbacher Rathaus angesprochen, ob er sich vorstellen könne, seine Werke im dortigen Foyer auszustellen. Viebahn konnte und so hängen seine Werke noch bis zum 12. Juni im Amtssitz von Bürgermeister Frank Helmenstein. Die Grafik-Designerin Susanne Kind-Janz nannte seine Werke bei der Eröffnung „wild und exzessiv, den Augenblick feiernd, wie der Künstler ihn subjektiv wahrnimmt“. Kind-Janz sagt über Viebahn: „Jochen erkennt diese Szene für sich sehr subjektiv als denkwürdigen Moment, plant, hält sie dann für sich bildlich fest. Und zwar nicht wie ein Fotograf, sondern so wie ein völlig freier Mensch, der sein Gefühl, seine Seele und sicher auch seine Interpretation – ohne jede Zensur durch andere - mit in die Wiedergabe einbringt.“
Obwohl er bei der Laudatorin schon vor Jahren einen Malkurs gebucht hatte, war es im Grunde die Corona-Pandemie, die der 56-Jährige dazu nutzte, sich intensiver mit der Malerei zu befassen. Im Gespräch berichtet Jochen Viebahn, dass sein Großvater viel gemalt habe. Und für ihn bedeutet der Griff zum Pinsel eine Art von Entspannung, die für ihn über die Jahre allerdings auch zu einer Leidenschaft geworden sei, wie er sagt. Seine Arbeiten entstehen in Öl auf Leinwand. Dabei wendet er auch eine Spachteltechnik an. Um seinen Werken setzt er Kunststoffkarten im Scheckkartenformat ein. Und was seine Pläne für die Zukunft angeht, hat er auch schon einige Ideen, die er umsetzen will. So etwas die individuelle Bearbeitung alter Gummersbacher Ansichten. Andreas Arnold