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Europa LeagueVfL Gummersbach will im Rückspiel gegen Melsungen nichts dem Zufall überlassen

Lesezeit 3 Minuten
Abwehrszene mit Stepan Zeamn und Ole Pregler, die sich beide um den Melsunger Kreisläufer Rogeiro Moraes kümmern.

Im Hinspiel erkämpften sich die Handballer des VfL Gummersbach vor eigenem Publikum beim 29:26-Erfolg gegen Melsungen ein Drei-Tore-Polster.

Mit einem Drei-Tore-Polster treten die Gummersbacher Handballer im Rückspiel der Playoffs bei der MT Melsungen an.

Es ist ein besonderes Spiel, auf das sich der VfL Gummersbach besonders vorbereitet hat. Bei der MT Melsungen wird am heutigen Dienstag, 20.45 Uhr, das Playoff-Rückspiel um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League angepfiffen.

Mit einem kleinen Polster von drei Toren aus dem 29:26-Hinspielsieg in der Schwalbe-Arena vor einer Woche reisen die Gummersbacher nach Kassel. Abfahrt war bereits am frühen Montagnachmittag, nach dem Training. Das hatte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit Blick auf die Zeitumstellung am Sonntag eine Stunde später beginnen lassen.

VfL Gummersbach trainiert auch die Siebenmeter

„Damit sind wir zum Abendessen in Kassel und haben den Dienstag zur normalen Vorbereitung“, erklärt der VfL-Trainer. Nichts soll dem Zufall überlassen werden. So trainierten die Gummersbacher auch Siebenmeterwürfe. Sollte MT Melsungen mit drei Treffern gewinnen, zählt nicht das Torverhältnis, sondern die Entscheidung über das Weiterkommen ins Viertelfinale fällt im Siebenmeterwerfen.

In welcher Aufstellung der VfL in Melsungen antritt, da gibt Gudjon Valur Sigurdsson keine Auskunft. Fehlen wird der verletzte Ellidi Vidarsson, dem im Hinspiel   Melsungens Rogeiro Moraes so unglücklich aufs linke Bein gefallen war, dass sich der Gummersbacher einen Innenbandriss im Knie zuzog. Der Isländer muss nicht operiert werden, wird aber einige Wochen fehlen. „Es ist im Prinzip die gleiche Verletzung, die Julian Köster hatte.“ Der Kapitän pausierte damit im Herbst fast zwei Monate. Ob Teitur Einarsson wieder dabei ist, dazu wollte sich der VfL-Trainer   ebenso wenig äußern, wie auf die Frage, ob denn alle anderen Spieler fit seien. Da werde es eine Überraschung geben, erklärte Sigurdsson.

Europa League: Beide Mannschaften sammelten zuletzt Erfolgserlebnisse

Beide Mannschaften sammelten am Wochenende in der Bundesliga Erfolgserlebnisse. Die Gummersbacher siegten deutlich mit 33:24 und die MT Melsungen meldete sich eindrucksvoll mit einem 27:22-Sieg gegen den THW Kiel zurück im Kampf um die Tabellenspitze, die sie in der Saison lange innehatten.

Vier spielfreie Tage liegen hinter den Gummersbachern. Den Freitag hatte der Trainer seinen Handballern freigegeben, am Samstag stand Krafttraining auf dem Programm, ehe er seine Mannschaft zwei Tage intensiv auf Melsungen vorbereitete. Im Playoff-Hinspiel hatte der VfL durchaus die Möglichkeit, auch höher zu gewinnen, ließ einige freie Bälle ungenutzt. „Es bringt nichts, darüber nachzudenken“, sagt der VfL-Trainer. „Wir haben das klare Ziel, gegen Melsungen zu gewinnen und weiterzukommen.“

Keine leichte Aufgabe, ist Melsungen doch in der Bundesliga in dieser Saison in eigener Halle noch ungeschlagen und gab in der Hauptrunde der Europa League gegen den THW Kiel und Vojvodina bei Unentschieden jeweils nur einen Punkt ab. Gegen Kiel stellten die Melsunger am Samstag eine starke Abwehr mit einem noch stärkeren Nebosja Simic im Tor. Der Torhüter kam auf 14 Paraden. Sein Comeback feierte zudem nach Verletzungspause Elvar Örn Jonnson, der mit sechs Treffern bester Werfer der MT war und zudem die Abwehr weiter stabilisierte.

„Sie haben eine Bomben-Abwehr und sehr gute Torhüter, spielen unglaublich effektiv und ballsicher“, erklärt der Gummersbacher   Trainer. Und doch führt sein Team zur Halbzeit mit drei Toren. „Es kann noch alles passieren“, sagte Sigurdsson und packte weiter den Doppeldeckerbus, in dem es Richtung Kassel ging.