Seit 100 Jahren besteht der Derschlager Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Ein guter Grund, den Anlass mit einem Festakt zu feiern.
Fest verwurzeltDRK-Ortsverein Derschlag besteht seit 100 Jahren
Es ist natürlich ein Termin, der schon lange geplant war, der sich dann aber doch als ein wenig unglücklich herausstellt. Denn pünktlich zum Anstoß des Viertelfinalspiels zwischen der deutschen Nationalelf und Spanien legte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr aus Gummersbach am Freitagabend in der Mensa der Gesamtschule Derschlag mit der Musik los.
Der Ortsverein Derschlag im Deutschen Roten Kreuz (DRK) feierte sein 100-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Fest, mit offiziellem Teil am Freitag und einem gemütlichen Tag der offenen Tür am Sonntag an der DRK-Unterkunft an der Mühlwiese samt Frühschoppen und Fahrzeugschau. Aber gut, vor einem Jahr, als die Planung begann, war mit einem Weiterkommen der deutschen Fußball-Herren schließlich nicht zu rechnen.
Und vor 100 Jahren, als sich 1924 zur Gründungsversammlung 30 „Männer und Jünglinge aus Derschlag“ rund um Kurt Jansen als Ideengeber im Gasthof Dickel zusammenfanden, war Europa sowieso ein eher abstrakter Begriff. Wie die Chronik zum 100-Jährigen berichtet, traten dem neuen Ortsverein neben dem Vorstand um Jansen, seinem Stellvertreter Erwin Kaufmann und den weiteren Vorstandsmitgliedern Karl Ehlert, Josef Koch, Kurt Nagel und Willi Zimmermann noch 21 weitere ordentliche Mitglieder bei. Und bis heute zeugt die Vereinsarbeit von ungebrochener Aktivität.
Aber natürlich ist so ein rundes Jubiläum zunächst mal ein Grund, Danke zu sagen. Das machten dann auch zahlreiche Ehrengäste, die von Thorsten Wigger, dem Vorsitzenden des Ortsvereins, begrüßt wurden. Er führte auch durch den Festakt. „Kurt Jansen und seine 30 Jünglinge hätten bestimmt ihre große Freude daran gehabt, dass heute und am Sonntag ein so schönes Jubiläumsfest gefeiert wird“, sagte er.
Arbeit, Idealismus und Begeisterung
Er dankte auch den vielen Arbeitgebern, die DRK-Mitglieder problemlos und regelmäßig für die Einsätze freistellten. „Auch Familien, Partnern und Kindern gebührt unser Dank – dafür, dass sie so oft zurückstecken müssen. Man munkelt, dass in diversen Haushalten ein rotes Plus auf anstehende Arbeiten gemalt wird, um darauf hinzuweisen, dass diese endlich einmal erledigt werden müssten“, sagte Wigger unter dem wissenden Lachen der Anwesenden.
Oberbergs Landrat Jochen Hagt sprach von einem stolzen Jubiläum eines mitten im Stadtleben eingebundenen Vereins. „Man kann es gar nicht hoch genug hängen, dass es freiwillige Helfer für die Mitmenschen gibt. Es kommt im Wesentlichen darauf an, dass Sie sich mit einer großen Professionalität und Leidenschaft bei Unfällen für die Verletzten einsetzen“, sagt Hagt.
Hinzu komme das umfangreiche Betreuungsangebot. Die DRKler seien so eingebunden in ihren Ort, dass ohne sie viele Dinge nicht möglich wären. Außerdem sei er sehr dankbar, dass es auch eine gesunde und vielfältige Jugendarbeit gebe.
Gummersbachs Vize-Bürgermeister Jürgen Marquardt überbrachte Gruß und Dank der Stadtverwaltung: „Hier verbergen sich 100 Jahre intensiver Arbeit, Idealismus und Begeisterung an der Arbeit für die Mitmenschen in einem Ortsverein.“ Dieser sei über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt und beweise schon seit Jahrzehnten ein hohes persönliches Engagement. Marquardt: „Das ist in einer immer egoistischeren Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit und verdient unseren Respekt und unsere Unterstützung.
Im August besteht donnerstags, 1. und 8. August, ab 15.30 Uhr an der Eduard-Scheve-Straße 4 in Gummersbach die Gelegenheit zur Blutspende.