Die Indienststellungspapiere der Lok Waldbröl datieren auf den 21. April 1914. Am Tag ihres 110. Geburtstags dampfte sie jetzt wieder los.
GeburtstagsfahrtDie Lok „Waldbröl“ dampft wieder bis Wiehl und zurück
Dampfend steht die Dampflokomotive „Waldbröl“ auf der Drehscheibe des Eisenbahnmuseums in Gummersbach-Dieringhausen, bis Andreas Voll, Lokomotivführer und Leiter des Museums, sie rückwärts vor den Packwagen und die drei angehängten Waggons rangiert. Auf den Tag genau 110 Jahre ist die Lok nun alt – so geht es zumindest aus der am 21. April 1914 unterzeichneten Indienststellungsurkunde der Maschine hervor.
Ein Alter, das die modernen Züge heutzutage wohl nicht mehr erreichen, merkt Heizer Jan Kringe stolz an, während die Kohlen im Dampfkessel verglühen. Von 1915 bis 1966 war die „Waldbröl“ im Kleinbahnbetrieb zwischen Bielstein und Waldbröl eingesetzt, konnte aber vor der Verschrottung gerettet und Ende der 90er Jahre wieder in einen betriebstauglichen Zustand versetzt werden.
Das Jubiläum wird bei dreistündigen Fahrten nach Wiehl und zurück in voll besetzen Wagen bei guter Aussicht und ausreichend Verpflegung gefeiert. „Es sind viele Besucher gekommen, einige müssen noch stehen – aber das kriegen wir hin“, sagt Ullrich Menzl, der im Zug die Fahrkarten löst und Kassenwart der IG Bahnbetriebswerk Dieringhausen ist. „Wir können leider keine Ehrenrunde drehen, haben die Bahn dafür aber geschmückt“, bedauert Menzl.
Zudem gibt es als Andenken Nudeln in Form der Lokomotive zu kaufen. Für die Zukunft wünscht man sich im Verein eine weiterhin so gute Resonanz der Besucher, von denen viele der Lok schon jahrelang die Treue halten und dafür auch aus weiter Entfernung, etwa aus Bremen oder der Eifel, nach Dieringhausen reisen. Bis Oktober fährt die „Waldbröl“ an etlichen Wochenenden nach Wiehl, dann steht die Hauptuntersuchung und die Überholung der Lok an.