Die Nordrheinliga-Handballer des HC Gelpe/Strombach hatten zuvor den Einzug ins Finale des Amateur-Pokals spannend gemacht.
NervenkitzelDer HC Gelpe/Strombach unterliegt im Amateur-Pokalfinale Interaktiv.Handball
Für Nervenkitzel pur hatten die Handballer des HC Gelpe/Strombach im Halbfinale um den Amateurpokal gesorgt: Gegen den HSV Apolda musste das Team von Trainer Markus Murfuni nach dem 29:29 (13:15) beim Schlusspfiff in die Verlängerung, in der Julian Mayer eine Sekunde vor Abpfiff zum 33:32 und damit zum Einzug ins Finale traf.
Dort war Drittliga-Aufsteiger Interaktiv.Handball am Sonntagnachmittag eine Nummer zu groß und sicherte sich mit dem 35:24 (20:9) den Pokalsieg, der den Ratingern den Einzug in den DHB-Pokal beschert. Interaktiv hatte sich im Halbfinale ebenso klar mit 42:31 gegen HGW Hofweier durchgesetzt.
Markus Murfuni sprach von einer „Mission impossible“ gegen Interaktiv. Sagte aber auch, dass seinem Team, wie schon am Tag zuvor gegen Apolda, die nötige Konzentration im Angriff gefehlt habe. Solche Fehler bestrafe ein Team wie Interaktiv. Er habe alles probiert, doch am Ende fehlte die nötige Power. Man müsse aber das Positive mitnehmen, denn man spiele ja nicht in jedem Jahr im Finale um den Amateurpokal.
Das Endspiel begann zerfahren, beide Teams erlaubten sich Fehler und es dauerte bis zur vierten Minute, ehe der Favorit das erste Tor warf und mit 4:0 (9.) in Führung ging. Die HC-Handballer taten sich im Angriff schwer, hatten beim 3:5 (12.) bei einer doppelten Überzahl aber aufgeholt, ehe sich der Favorit absetzte. Im Tor wechselte Murfuni von Marvin Blech auf Kai Rottschäfer und zurück. Beim 18:8 (27.) lag Interaktiv zum ersten Mal mit zehn Toren vorne.
Nach dem Wiederanpfiff schien der HC besser ins Spiel zu finden, verkürzte bis auf 20:27 (46.), doch anders als am Tag zuvor, als der HC ebenfalls mit sieben Toren zurücklag, folgte keine Aufholjagd. Im Gegenteil, die Ratinger blieben konzentriert und wurden nicht müde, ihre schnellen Gegenzüge zu laufen. 14 Sekunden vor Schluss beendete Tim Hilger das Spiel und seine Karriere damit, dass er den Ball aufs Feld legte und den letzten Angriff abbrach.
Die Siegerehrung mit Medaillen für den Vize-Pokalsieger und dem Pokal für den Sieger nahmen DHB-Vizepräsident Hans Artschwager und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein vor. Im Pauseninterview, bei dem auch noch der ehemalige VfL-Trainer Sead Hasanefendic auf dem Feld stand, hatte Artschwager den HC Gelpe/Strombach für die Ausrichtung des Pokalfinales gelobt.
Hartmut Markeli, Vorsitzender des HC Gelpe/Strombach, zog ein zufriedenes Fazit nach den beiden Handballtagen in der Eugen-Haas-Halle mit insgesamt rund 1500 Zuschauern. Er dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern, die dafür gesorgt hätten, dass die Organisation reibungslos gelaufen sei. „Wir haben guten Sport gesehen und hatten ein tolles Publikum, aber der Gegner im Finale war einfach besser als wir“, fasste Markeli das „schöne Event“ zusammen.
Nicht nur für die Spieler, die ihre Karriere beenden oder den Verein wechseln, war es ein Schlusspunkt, sondern auch für Anna Henn. Sie wird nach 14 Jahren als Physiotherapeutin bei den Männern, nur noch Co-Trainerin bei den Nordrheinliga-Frauen sein.
HC Gelpe/Strombach: Marvin Blech (1 Parade/1 Tor), Kai Rottschäfer (5 P., darunter ein Siebenmeter); Julian Mayer (9/1), Paul Borisch (1), Florian Panske, Tim Hartmann (2), Malte Meinhardt (4/2), Lukas Bader, Paul Roth (1), Leonard Viebahn (5), Tim Hilger, Lukas Altjohann. Felix Maier (1), Tobias Schröter.