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Radioaktive StrahlungFrachtunfall löst Großeinsatz der Gummersbacher Feuerwehr aus

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf zwei Feuerwehrleute in Schutzkleidung

Mit Strahlenschutzanzügen gingen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Gummersbach zunächst vor.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist am Freitagmittag nach Dieringhausen ausgerückt.

Ein Behälter mit radioaktivem Inhalt hat am Freitagmittag mehrere Einheiten der Gummersbacher Feuerwehr auf Trab gehalten. Gegen 12.30 Uhr waren die Einsatzkräfte auf die Victoriahöhe alarmiert worden, nachdem Kollegen einer dort ansässigen Firma den mutmaßlichen Austritt von Radioaktivität gemeldet hatten.

Laut Feuerwehr hatten dort am Mittag zwei Paketboten Teile ihre Fracht getauscht. Dabei sei – offenbar von den Boten unbemerkt – ein Behälter mit medizinischen Produkten auf dem Asphalt stehen geblieben, berichtete Einsatzleiter Lars Hohmuth im Gespräch mit dieser Zeitung.

Ein Fahrzeug touchierte den Behälter, der einem 20-Liter-Eimer geähnelt habe, so Hohmuth. Dies wiederum hatten Mitarbeiter einer benachbarten Firma beobachtet, die das zerstörte Gefäß näher in Augenschein nahmen, dabei das Gefahrensymbol für Radioaktivität entdeckten und sofort den Notruf wählten – die richtige Entscheidung, wie Lars Hohmuth betonte.

Feuerwehr Gummersbach setzt Messspezialisten ein

Weil Substanz und Umstände zunächst unbekannt waren, rückte die Gummersbacher mit großem Aufgebot an. Neben der hauptamtlichen Wache, dem Löschzug Dieringhausen und dem Einsatzleitwagen aus Niederseßmar wurden auch das Messfahrzeug aus Brunohl und die Gefahrgut-Gruppe der Einheit Strombach-Lobscheid angefordert. Parallel versuchte die Leitstelle Informationen über den konkreten Stoff einzuholen. „Wir wussten zunächst gar nichts über Art und Ausmaß, deshalb sind die Kräfte alarmiert worden, die unsere Planungen für solch einen Fall vorsehen“, erklärte Einsatzleiter Hohmuth.

Tatsächlich konnten die Spezialkräfte lediglich innerhalb des Behälters eine geringfügig erhöhte Strahlung messen, schon außerhalb des Gefäßes hätten die Messgeräte nicht mehr angeschlagen, hieß es von der Feuerwehr. Nach und nach trudelte zudem die Information in Dieringhausen ein, dass sich die Strahlung des betroffenen Medizinproduktes nach dem Öffnen der Schutzverpackung sehr schnell verflüchtige. Eine Gefahr für die Umgebung bestand laut Feuerwehr deshalb nicht.

Gegen 14 Uhr begannen die Gummersbacher Feuerwehren mit dem Rückbau der vorsorglich aufgebauten Einsatztechnik, ungefähr eine halbe Stunde später rückten auch die letzten Einsatzfahrzeuge von der Victoriahöhe wieder ab.