In der Waldorfschule in Gummersbach-Vollmerhausen haben sich 320 Schülerinnen und Schüler mit Fragen der Energiepolitik auseinandergesetzt.
Energievision320 Waldorfschüler befassen sich in Gummersbach mit Klimafragen
Bis 2045 in Deutschland klimaneutral zu werden, ist eine riesige Herausforderung. Das wissen die Schülerinnen und Schüler der Freien Waldorfschule in Gummersbach-Vollmerhausen. Gerade haben sie die schulinterne Bildungsveranstaltung „Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ besucht. Und sie meinen, dass vonseiten der Politik und der großen Wirtschaftskonzerne deutlich mehr dafür getan werden kann.
Herausforderung nicht auf jüngere Generationen abwälzen
Dies äußerten sie dann auch deutlich. So betonte eine Schülerin: „Wir müssen Stress bei den großen Firmen machen“. Ein Schulkamerad betonte zudem, die Herausforderung Klima dürfe nicht allein auf jüngere Generationen abgewälzt werden.
Zustande gekommen war die Veranstaltung des Hamburger Vereins Multivision durch die Unterstützung der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft und die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW. Im Laufe des Vormittags erhielten alle Jahrgangsstufen Einblicke in Möglichkeiten, sich zu engagieren, erfuhren von Organisationen wie „Plant for the Planet“ oder „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“.
Als Moderator stand der Biologe Stefan Simonis vor den jungen Leuten, der sie nicht nur dazu animierte, zu diskutieren und Visionen zu entwickeln, sondern selbst auch Lösungsansätze parat hatte. Denn, so sagte er, es gebe noch Hoffnung auf eine funktionierende Energiewende – „sofern wir unser Konsumverhalten überdenken, weniger Fleisch essen, weniger Flugreisen antreten, öffentliche Verkehrsmittel nutzen“. „Ich höre in den Diskussionen immer wieder das Argument, dass China ja deutlich weniger für das Klima tue als wir“, berichtete Simonis und sagte, dass er dann auf das Thema Konsumverzicht hinweist. „So viele Dinge in unserem Alltag kommen aus China. Hier können wir alle etwas tun.“
Die aktuelle Art der Energiegewinnung und -nutzung sei extrem problematisch, stellte er klar: „Wir müssen unbedingt von den fossilen Energieträgern weg!“ Die Überschwemmungen im Ahrtal seien schließlich ein deutliches Zeichen gewesen, dass auch Deutschland nicht vor Katastrophen gefeit ist.
Der Berliner Zukunftsforscher Ludwig Engel kam in einem kurzen Film zu Wort und sagte: „Wir müssen das Unmögliche fordern, um unsere Zukunft zu gestalten.“ Auch er beschrieb einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Der Mensch ist immer willens, Probleme zu lösen.“ Ansätze dazu haben die Waldorfschüler auf jeden Fall jetzt durch die „Energievision 2050“ bekommen.