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Flächendeckender StromausfallGummersbacher Amateurfunker wollen bei Blackout Behörden unterstützen

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Olaf Jung an seiner Funkanlage.

Olaf Jung an seiner Funkanlage: Wenn kein Handy mehr funktioniert, können er und Kollegen weiterhin Meldungen absetzen.

Die Gummersbacher Amateurfunker haben geübt, wie sie im Falle eines großen flächendeckenden Stromausfalls die Behörden im Kreis unterstützen können.

„Blackout. Der Strom fällt flächendeckend für mehrere Tage aus. Schon nach einer halben Stunde funktioniert kein Handy mehr. Dann stehen wir Funkamateure als Spezialisten für Kommunikation parat.“ Olaf Jung, Vorsitzender der Ortsgruppe Gummersbach im Deutschen Radioclub beschreibt ein Szenario, von dem alle hoffen, dass es nie eintritt.

Die Amateurfunker können Sender und Empfänger selbst bauen

Um aber für den Ernstfall gerüstet zu sein, haben die Mitglieder im Oberbergischen Kreis in zwei Übungen geprobt, wie sie helfen können. 59 Mitglieder zählt die Ortsgruppe, davon 20 aktive. „Wir haben alle eine Lizenz, können Sender und Empfänger selbst bauen. Aber normalerweise geht es bei uns um den Spaß und die Freude, über Kurzwelle oder auch über Satelliten rund um die Welt zu senden“, beschreibt der 60-Jährige sein Hobby.

Kontakte auf der perfekten Welle, die in einer Notsituation wichtig werden können. „Jetzt ist die Kreisverwaltung im Rahmen der Vorsorge für einen möglichen Blackout auf uns zugekommen. Wir sind dann einer der Bausteine, wir sind Helfer, die die Behörden unterstützen und wenn nötig Lücken füllen, weil wir Meldungen absetzen können. Zum Beispiel, wo ein Arzt oder die Feuerwehr gebraucht werden.“

Wir sind dann einer der Bausteine, wir sind Helfer, die die Behörden unterstützen und wenn nötig Lücken füllen, weil wir Meldungen absetzen können.
Olaf Jung, Funker

Wie das geht, wenn das Stromnetz ausfällt, haben sie jetzt zusammen mit 40 Funkamateuren aus den Bereichen Olpe, Attendorn, Lennestadt, Siegen und Lüdenscheid geübt. Denn die großen Relais zum Beispiel auf der Nordhelle, Kindelsberg und dem Unnenberg könnten im Falle eines Blackouts noch gerade mal rund sechs Stunden lang genutzt werden, schildert Jung.

Deshalb habe man bei der Übung nur Batteriestrom benutzt, mit geringer Sendeleistung im Zwei-Meter-Band.„Es hat funktioniert, wir hatten gesicherte Sprechfunkverbindungen im ganzen Bereich“, freut sich Jung, der die Notfunkleitstelle mit großer Sendeleistung für Oberberg von seinem Haus in Hunstig aus betreibt.

Der Kontakt etwa zum Krisenzentrum soll gehalten werden

Die jeweiligen Leitstellen seien untereinander auf einer speziellen Frequenz verbunden. Getestet habe er bei der Übung auch schon den flexiblen Einsatz per Wohnmobil, ergänzt der begeisterte Amateurfunker.

Es gehe einmal darum, den Kontakt zu anderen Stellen – wie etwa dem Krisenzentrum des Kreises – zu halten, aber auch den Kontakt untereinander. „Im Ernstfall werden wir Mitglieder uns dann abends immer zur selben Zeit auf der Notfunkfrequenz treffen, die anderen dann mit kleinen Handfunkgeräten, so können wir uns austauschen. Was ist los? Wie sieht die Lage aus? Womit können wir helfen?“

Dafür rüsteten Amateurfunker zurzeit auf: Viele hätten Solarpanels und leistungsstärkere Akkus angeschafft. Und die Pläne gingen noch weiter, schildert der frühere Elektromeister. So sei über Kurzwelle eine größere Reichweite möglich, die auch die langsame Übertragung von Bildern ermögliche. „Da passiert gerade hinter den Kulissen sehr viel, und wir möchten dabei eine Stütze sein.“