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Wellen, Wüste, HeimatbesuchGummersbacher Familie ist seit knapp sechs Monaten auf Weltreise

Lesezeit 4 Minuten
Gruppenbild einer Familie in den Sanddünen Marokkos.

In Marokko waren die Pollkläseners unter anderem schon Sandboarden.

Im vergangenen halben Jahr haben Marnie und ihr Mann Jona sowie ihre beiden Söhne Marlo (10) und Malte (4) schon einiges erlebt und gesehen.

Diesen Geburtstag wird Marlo Pollkläsener wohl nie vergessen. Zehn Jahre alt ist der Gummersbacher vor knapp zwei Wochen geworden. Gefeiert hat er seinen Geburtstag im Küstenort Mirleft in Marokko – etwa 140 Kilometer von der bekannten Stadt Agadir entfernt – mit einer dreistündigen Quadtour durch die Sandlandschaft.

„Wir haben uns bemüht, seinen Geburtstag so besonders wie möglich zu gestalten, damit er seine Freunde zu Hause nicht vermisst, denn natürlich konnten wir dieses Jahr nicht, wie sonst üblich, einen Kindergeburtstag mit allen Schulfreunden feiern“, erzählt seine Mutter Marnie Pollkläsener. Denn die Familie befindet sich auf Weltreise.

Eine Familie bei einer Quadtour durch Sanddünen.

Am 10. Geburtstag von Sohn Marlo (hinten) ging es drei Stunden lang mit Quads durch die Sanddünen in Marokko bei Mirleft.

Anfang November brachen die Gummersbacher mit ihrem Expeditionsmobil zu ihrer Reise auf. In den vergangenen sechs Monaten haben Marnie und ihr Mann Jona sowie ihre beiden Söhne Marlo und Malte (4) schon einiges erlebt und gesehen.

Frankreich, Spanien, Portugal und nun Marokko haben sie seitdem bereist. Besonders die Algarve in Portugal hat es den Oberbergern angetan. „Die Küstenlandschaft dort ist sehr beeindruckend, vor allem die Stadt Nazaré mit bis zu 30 Meter hohen Wellen“, erzählt Marnie Pollkläsener. „Der Boden hat sich tatsächlich bewegt, als die Wellen brachen. Weil es so schön war, sind wir dort etwas länger geblieben.“

Einen fest getakteten Reiseplan hat sich die Familie ohnehin nicht gemacht, sie möchte auch Spontanität auf der Reise zulassen. Einziges Ziel war und ist die gemeinsame Zeit als Familie. Denn das war, nachdem Vater Jona lange als Soldat in Einsätzen war und seine Kinder kaum aufwachsen sah, der Auslöser für die gemeinsame Weltreise.

Blick auf das Küstenmassiv in Nazaré mit hohen Wellen im Hintergrund.

Vor allem Nazaré in Portugal mit bis zu 30 Meter hohen Wellen hat es der Gummersbacher Familie angetan.

Ihr zu Hause ist nun das knallblaue Expeditionsmobil, das genügend Platz für die vier und Hund Oskar bietet. „Der Hund genießt die Reise auch total“, berichtet Marnie. Zu eng werde es im Mercedes-Bomber selten. „Es läuft bisher sehr harmonisch, trotz beengter Wohnverhältnisse. Und wenn es mal Unstimmigkeiten zwischen den Jungs gibt, dann gehen sie sich aus dem Weg. Es ist aber meist schnell wieder alles gut.“

Etwas ganz Besonderes sei das Übernachten im Dachzelt, direkt unter den Sternen, und generell die Natur. Marnie hebt hervor: „Unsere Jungs sind die ganze Zeit draußen unterwegs oder im Wasser.“

Ein hellblaues Expeditionsmobil parkt in einer wüstenähnlichen Landschaft

Unterwegs ist Familie Pollkläsener mit einem hellblauen Expeditionsmobil.

Zuerst habe sie etwas Bammel wegen der Sicherheit gehabt. Die Marrokaner habe sie bisher aber als sehr hilfsbereit empfunden, erzählt die Gummersbacherin weiter. Nicht ganz so sicher habe sie sich in Spanien gefühlt. „Da sind wir ab und zu auf einen Campingplatz gefahren.“ Ansonsten bleiben die Pollkläseners mit ihrem Expeditionsmobil dort, wo es ihnen gefällt, und das sind nicht immer offizielle Campingplätze.

Und nicht immer reisen die Oberberger alleine. „Wir haben auf unserer Reise schon einige andere Familien, auch aus Deutschland, getroffen. Mit einigen sind wir auch eine Zeit lang gemeinsam gereist, auch jetzt gerade in Marokko“, berichtet Marnie Pollkläsener. Ein Highlight in Marokko sei bisher das Rennen „Rallye du Maroc“ gewesen, diese erlebte die Familie hautnah, als sie mit ihrem Mercedes Offroad in den Sanddünen unterwegs war.

Zwei Brüder am Strand.

Malte (l.) und sein großer Bruder Marlo genießen vor allem die Zeit in der Natur.

Kürzlich haben die Gummersbacherin und ihre beiden Söhne außerdem einen kurzen Heimatbesuch unternommen. Für eine knappe Woche ging es zurück in die Heimat nach Gummersbach – ins Lager der Familie. In einem Raum haben die Pollkläseners all das eingelagert, was sie noch besitzen. Dort wurde warme Kleidung gegen Sommerkleidung getauscht. „Und die Jungs haben sich mit neuen deutschsprachigen Büchern eingedeckt, denn die sind in anderen Ländern natürlich nur schwer zu finden“, erzählt Marnie.

Neben der Freude über das Wiedersehen mit Schulkameraden und Freunden habe sich jedoch bei allen dreien schon nach wenigen Tagen die Sehnsucht nach dem „neuen zu Hause“ eingestellt.

Und apropos Schule: Marnie und ihr Mann Jona achten auch auf ihrer Weltreise darauf, dass Sohn Marlo keinen Schulstoff verpasst und seine Schulbücher durcharbeitet. „Als wir zu Hause zu Besuch waren, haben wir festgestellt, dass wir weiter sind als Marlos Klasse. Auch das läuft also sehr gut“, betont Marnie Pollkläsener zufrieden.

Aktuell ist die Familie in der Westsahara unterwegs, danach soll es offroad wieder zurück nach Marokko gehen – und dort dann von Tan Tan bis nach Zagora im Süd-Osten des Landes.

Instagram-Kanal: Ihre Weltreise und ihre Erlebnisse hält Familie Pollkläsener aus Gummersbach auf dem Instagram-Kanal „Pollis on Tour“ fest. Dort sind neben den Reiseeindrücken auch viele Videos von der Vorbereitung zu sehen.