IDM-SaisonfinaleGummersbacher Florian Alt greift in Hockenheim nach dem Superbike-Titel

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Florian Alt beim 24-Stunden-Rennen von Bal d'Or
Foto: Patrick Boisvert
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Einen großen Schluck aus der goldenen Schale nahmen (v.l.) Florian Alt, Leandro Mercado und Steven Odendaal nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Paul-Ricard-Kurs.

Durch den Erfolg beim Klassiker Bol d'Or hat der 27-Jährige Motorradpilot zuletzt viel Selbstvertrauen getankt.

Daumen drücken für Florian Alt: Der 27-jährige Motorradrennfahrer aus Gummersbach reist am Donnerstag als Führender der Internationaler Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in der Superbike-Klasse an den Hockenheimring, wo er den Titelgewinn perfekt machen könnte. 36 Punkte beträgt sein Polster auf den Ukrainer Ilya Mikhalchik auf der BMW, der bereits dreimal die Superbike-Krone einfuhr. Insgesamt 50 Punkte werden in den beiden Hockenheim-Rennen am Sonntag um 11 und um 15 Uhr vergeben.

Florian Alt fuhr Extra-Tests auf der Honda

Dreimal in Folge Podium beim Bol d'Or. Ich weiß nicht, ob das überhaupt schon einmal jemand geschafft hat.
Florian Alt über den jüngsten Lauf zur Langstrecken-WM

Alt und sein Team Holzhauer Racing Promotion haben das Saisonfinale akribisch vorbereitet, zuletzt fuhr der Oberberger noch Extra-Tests auf der Honda. „Wir haben ganz klar den Meistertitel im Visier, alles andere kommt für uns gar nicht infrage“, betont Florian Alt das erklärte Ziel. Auf alle Fälle reist er mit breiter Brust ins Hockenheimer Motodrom. Denn erst am vergangenen Wochenende fuhr Alt gemeinsam mit Steven Odendaal und Leandro Mercado den zweiten Platz beim Bol d'Or ein, dem traditionsreichen 24-Stunden-Rennen auf dem Paul Ricard-Kurs an der Côte d“Azur – dort mit der Honda des Viltaïs Racing Teams.

„Das ist schon ein Wahnsinnsergebnis“, blickt Alt auf den jüngsten Lauf zur Langstrecken-WM zurück. „2021 waren wir dort Dritter, letztes Jahr haben wir gewonnen. Dreimal in Folge Podium beim Bol d'Or. Ich weiß nicht, ob das überhaupt schon einmal jemand geschafft hat.“ In den letzten vier Stunden des Rennens lieferte sich Viltaïs Racing ein dramatisches Duell mit dem BMW-Werksteam. Alt übernahm die letzte Schicht auf der Honda, die BMW lag knapp 30 Sekunden zurück, wurde aber immer schneller.

Entscheidender Boxenstopp sicherte Florian Alt die Platzierung

„In dieser Situation haben wir eine großartige Team-Leistung gezeigt“, lobt Alt. Satte zehn Sekunden schneller als die Münchener Konkurrenz erledigten die Viltaïs-Mechaniker den entscheidenden letzten Boxenstopp. Durch ihren zweiten Platz sicherten Florian Alt und Co. übrigens auch die Weltmeisterschaft der Konstrukteure für Honda, die die Japaner schon fast abgeschrieben hatten, nachdem das eigene Werksteam nach einem Motorschaden die Segel streichen musste.

So gut der Erfolg beim Bol d'Or für Alts Selbstvertrauen war, so sehr hat der Marathon seinen Körper belastet. Drei Kilogramm Gewicht hat Alt locker verloren, seit Sonntagabend geht es vor allem darum, dass seine Muskulatur vor den Herausforderungen auf dem Hockenheimring regeneriert. „Lockerer Sport und viel gesunde Energie sind jetzt das beste Rezept“, verrät der Rennfahrer. Ein Trost für Alt: Auch BMW-Konkurrent Mikhalchik war beim Bol d'Or am Start, auch ihm dürfte das Rennen noch in den Knochen stecken.

Am Donnerstag reist Florian Alt nach Hockenheim

Nervöser als sonst sei er jedenfalls nicht, betont Florian Alt vor einem der ganz wichtigen Wochenenden seiner Karriere. Am Donnerstag macht er sich auf den Weg nach Hockenheim. Dort soll die BMW erneut das Nachsehen haben – die Voraussetzungen für den Titelgewinn könnten jedenfalls nicht besser sein.

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