Der Gummersbacher Kranbauer Abus erweitert sich am Standort Herreshagen. Auf 30.000 Quadratmetern entsteht das neue Leichtkranwerk.
„Neue Epoche“Gummersbacher Kranbauer Abus wächst weiter
Das Leichtkranwerk soll aus vier Hallen bestehen. Dort werden Schwenkkrane, Hängebahnsysteme sowie Kettenzüge produziert. Außerdem ist dort Platz für Servicearbeiten. Die längste der vier Hallen misst 112 Meter. Neben der Produktion finden neue Büro- und Sozialflächen in dem Komplex Platz. Im Außenbereich entstehen zudem 70 Pkw-Stellplätze, davon acht mit E-Ladepunkt und Fahrradstellplätze.
Die Firma Abus hat eine Fläche von 20 Hektar
Das neue Leichtkranwerk grenzt an das Abus-Werk mit Kranhaus an, ist mit diesem aber räumlich nicht unmittelbar verbunden. Die Erschließung erfolgt über die Windhagener Straße. Damit geht die Expansion des 1963 gegründeten Familienunternehmens weiter, das sich im Jahr 2007 für den Standort Herreshagen-Sonnenberg und somit gegen bereits weit gediehene Abwanderungspläne nach Meinerzhagen entschied.
Dabei sei nicht unbedingt leicht gewesen, dem Flächenbedarf eines Unternehmens gerecht zu werden, das mehr als 500 Meter lange Produktionshallen habe bauen wollen, sagt Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Im damals neuen Gewerbegebiet Herreshagen-Sonnenberg konnte das aber umgesetzt werden. Inzwischen hat Abus über 20 Hektar. Zum Vergleich dazu: das Steinmüllergelände ist 18 Hektar groß, wie Helmenstein erläutert.
Gummersbacher Firma Abus hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte
Am Montag nun war der erste symbolische Spatenstich für das neue Leichtkranwerk der Firma Abus, an dem auch Helmenstein und der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner teilnahmen. Helmenstein sprach im Nachgang gegenüber dieser Zeitung von einer „beeindruckenden Erfolgsgeschichte“ der Firma Abus. Und Lothar Bühne habe bei der Veranstaltung von einer „neuen Epoche, die im Jahr 2007 begonnen wurde“ gesprochen.
Das kann Helmenstein nur unterschreiben. Er erinnere sich noch gut daran, dass man Lothar Bühne noch davon habe überzeugen können, mit seinem Unternehmen in Gummersbach zu bleiben, sagte er später im Gespräch. Aus heutiger Sicht seien diese Bemühungen richtig gewesen. Die Bedeutung des Unternehmens für Gummersbach und die Region könne man nicht hoch genug schätzen. Abus beschäftige inzwischen europaweit an die 1200 Menschen. Von der Entwicklung der vergangenen Jahre sei auch er begeistert.
Mit Hinblick auf das Thema regenerative Energie/Photovoltaik wird Abus mit einer großen Anlage einsteigen, wie die Stadt bereits im Ausschuss für Stadtentwicklung berichtet hatte. So wird das Dach des Leichtkranwerks mit einer PV-Anlage bestückt, die über 4000 Module mit 1700 kWp hat. Der prognostizierte Wert liegt bei jährlich fast 1,6 Millionen kWh, der weit über den Eigenbedarf von Abus hinaus geht, sodass der Rest ins Netz eingespeist werden soll. Die Beheizung der neuen Fabrik erfolgt über Wärmepumpen, wie Helmenstein berichtet.
Abus: Beginn in den 1960er Jahren
Die Firma Abus produzierte im Jahr 1964 den ersten Schwenkkran auf Basis einer „innovativen Idee“ von Firmengründer Werner Bühne, wie es auf der Firmenseite nachzulesen ist. Die Produktionshalle in Lantenbach entstand 1965. Bereits 1982 beschäftigt der Kranbauer 110 Mitarbeiter.1987 wird das Entwicklungszentrum in Marienheide gegründet. Die weitere Standardisierung von Kranteilen bezeichnet das Unternehmen als „Schlüssel zum Erfolg für Abus“.
1992 hat Abus 550 Mitarbeiter. 2007 ist das Jahr der großen Weichenstellung. Neben dem Bezug des neuen zentralen Verwaltungsgebäudes in Lantenbach erwirbt Abus das Areal in Herreshagen als „Grundlage für die Erweiterung von Produktion und Verwaltung in den nächsten Jahrzehnten“. 2016 wird dort das Ausstellungs- und Seminarzentrum Kranhaus in Betrieb genommen.