Nach dem ersten Schützenfest in der Stadthalle auf dem Steinberg im Jahr 1912 wird das Fest dieses Jahr erstmals in der Innenstadt gefeiert.
Anspannung und VorfreudeGummersbacher Schützenfest startet in 50 Tagen in der Innenstadt

Der Festplatz südlich des Kinos wird beim Gummersbacher Schützenfest erstmals auch von den Schützen bespielt.
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In rund 50 Tagen startet das Gummersbacher Schützenfest. Und: Es ist ein besonderes Fest, das die Gummersbacher in diesem Jahr erwartet. Nach dem ersten Schützenfest in der Stadthalle auf dem Steinberg im Jahr 1912 ist es nun das allererste Fest, das nach mehr als 100 Jahren wieder in der Innenstadt gefeiert wird. Und zwar auf dem Steinmüllergelände. Daher herrscht eine gewisse Anspannung, wie es werden wird, wie sich die Halle 32 bewährt – und was mit dem Festplatz ist, der, wie schon Bürgermeister Frank Helmenstein kürzlich sagte, „deutlich kleiner ist als der Festplatz an der Schützenburg auf dem Steinberg“.
Das bestätigt auch Schützenchef Markus Brand und erklärt, dass der Platz auf dem Steinmüllergelände mit den drei, vier Fahrgeschäften, die im Vorjahr auf dem Steinberg gestanden haben, schon voll sei.
Gummersbach: Anfänglichen Pläne des Schützenvereins waren „naiv“
Aus den ursprünglichen Plänen des Vereins, ein Fest in der ganzen Stadt vom Bismarckplatz über den Lindenplatz bis hin zum Steinmüllergelände zu feiern, ist am Ende dann doch nichts geworden, wie Brand einräumt und sagt, dass er vielleicht anfangs ein wenig „naiv“ gewesen sei. Aber: Eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften, wie die zum Thema Rettungswege, hätten die Überlegungen alsbald beendet.
Nun ist es nur der Platz vor dem Kino, auf dem schon das Winterdorf und das letzte große Fußball-Public-Viewing erfolgreich stattfanden. Brand sagt, dass dieser Platz für Gummersbach unglaublich wichtig sei, denn die Leute wollten gemeinsam feiern, etwas erleben. Für die Schützen hat er noch den Charme, dass die Halle 32 gleich nebenan ist, und die benachbarte Wiese im Stadtgarten der Austragungsort des Vogelschießens sein wird. Diese Kompaktheit findet Brand gut. Und er verspricht sich davon auch vor allem mit Blick auf das Vogelschießen am Montag mehr Publikum am Schießstand, nachdem in den vergangenen Jahren der Weg aus der Stadthalle hinauf zur Hermannsburg vielen zu lästig bzw. anstrengend gewesen sei.
Ohne die Unterstützung der Stadt hätte das Fest vielleicht gar nicht stattfinden können.
Die Vorbereitungen für das Fest waren beim Schützenverein vor allem auch vom Thema Sicherheit geprägt. Ohne die Stadt, so sagt der Vorsitzende, hätte das Fest vielleicht gar nicht stattfinden können. Die Verwaltung um Bürgermeister Helmenstein habe sich darum gekümmert, dass die Sicherheit rund um das Areal nun stehe. Und das angefangen bei sogenannten Anti-Terror-Sperren, deren Anschaffung der Verein nicht gestemmt bekommen hätte. Auf dem Gelände ist der Verein dann für die Sicherheit zuständig.
So wird es auch einen Sicherheitsdienst am Eingang der Halle 32 geben, der alle Gäste kontrollieren soll. Der Bürgermeister sprach schon unlängst davon, dass alles rund ums Thema Sicherheit der Preis sei, den man heute bezahlen müsse, wenn man noch feiern wolle. Wobei Brand aber auch einräumt, dass es bei allen nur erdenklichen Vorkehrungen am Ende nicht die einhundertprozentige Sicherheit gebe.
Was den Festverlauf angeht, so ist vieles Bekannte geblieben, aber es sind halt Neuerungen dabei, wie Festkommers, Ball und Frühschoppen in der Halle 32 sowie das Vogelschießen im Stadtgarten. Neu ist auch, dass das Kinderprogramm am Freitag auf den Sonntag wandert. Der Verein will die Zeit am Sonntagmittag nach der Korsofahrt zu einem Familiennachmittag machen. Und während dieser Zeit wird es Freifahrt auf den Karussells geben.
Die Korsofahrt am Sonntag geht nach Hardt-Hanfgarten. Dort ist Schützenkönig Christoph Bauer daheim und im örtlichen Schützenverein der zweite Mann. Mit der Fahrt in den Vorort bleibt der Tross innerstädtisch und es dürfen auch Laster mitfahren, wie Brand freudig berichtet. Start und Ziel ist das Steinmüllergelände.