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Handball-BundesligaVfL Gummersbach siegt in Balingen mit 34:31

Lesezeit 4 Minuten
VfL-Rechtsaußen Lukas Blohme springt frei mit dem Ball in der Hand auf Balingens Torhüter zu.

Lukas Blohme setzte mit seinem Treffer zum 34:31 den Schlusspunkt unter eine nervenaufreibende Partie.

Als es darauf ankam, behielt der VfL kühlen Kopf: Gummersbach siegt in Balingen mit 34:31 – Tom Jansen verletzte allerdings sich am Knie.

In einem nervenaufreibenden Spiel der Handball-Bundesliga, das viele Geschichten schrieb, setzte sich der VfL Gummersbach mit 34:31 (20:14) bei der HBW Balingen-Weilstetten vor 2234 Zuschauern in der Sparkassen-Arena durch. Dabei sahen die Gummersbacher in der ersten Halbzeit wie die sicheren Sieger aus, so souverän agierte die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson und führte kurz vor der Pause mit sieben Treffern.

Da war Tom Jansen in der 21. Minute schon zum Pechvogel geworden. Beim Sprung Richtung Balinger Abwehr knickte ihm das linke Knie weg. Mit einem bandagierten Knie verfolgte er anschließend die Partie nach der Behandlung durch das Balinger Ärzteteam. Wie schwer die Verletzung ist, dazu gab es nach dem Spiel noch keine Prognose. Sein Ausfall ist umso bitterer, da er nach seinem Muskelfaserriss an der Oberschenkelrückseite erstmals wieder im Einsatz war und sich nach zwei Minuten auf dem Feld verletzte.

VfL Gummersbach findet gut in die Partie gegen Balingen

Gummersbach hatte zuvor beim Aufsteiger gut in die Partie gefunden und führte schnell mit 4:1 (4.). Die Abwehr vor einem sicheren Torhüter Daniel Rebmann stand gut, im Angriff wurden die Chancen konsequent verwertet. Doch vergaben die Gäste in dieser frühen Phase auch einige Chancen, so dass Balingen beim 7:6 (12.) erstmals führte. Beim 9:8 (14.) hatte der VfL das Spiel wieder im Griff.

Ole Pregler und Julian Köster schienen nicht nur nach Belieben zu treffen, sondern versorgten auch die Kreisläufer. Die Abwehr stand sicher und drängte die Balinger Angreifer zu Fehlern. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson sprach anschließend von einer überragenenden ersten Halbzeit, in der seine Mannschaft sehr gut gedeckt habe.

Nach dem Wiederanpfiff schien es so weiterzugehen. Kristjan Horzen traf nach einem Balinger Ballverlust zum 21:14 (32.). Als dann innerhalb einer Minute Julian Köster (Foulspiel), Miro Schluroff (weil er nach dem abgepfiffenen Zeitspiel noch aufs Tor warf) und Milos Vujovic (Fußabwehr) eine Zwei-Minuten-Strafe bekamen, brachte das die Gummersbacher aus dem Tritt. Im Angriff wurden die sich bietenden Chancen leichtfertig vergeben und Balingen verkürzte auf 18:21 (35.).

„Die Zeitstrafen haben den Weg für Balingen einfacher gemacht“, erklärte Sigurdsson. Seine Mannschaft habe dann in der zweiten Halbzeit im Angriff ein bisschen den Kopf verloren, Balingens Torhüter Mohamed El-Tayar aber auch gut gehalten. In der Abwehr habe man Probleme vor allem mit Filip Vistorop und Jerome Müller gehabt.

Balingen kämpft gegen Gummersbach und lässt sich nicht abschütteln

Die Partie war wieder offen, weil die Gummersbacher vor allem in der Abwehr nicht mehr zu der in der ersten Halbzeit gezeigten Sicherheit zurückfanden. Im Angriff behielten sie trotz vergebener Chancen immer dann einen kühlen Kopf, wenn es darauf ankam. So, als Balingen beim 25:26 (47.) erstmals wieder auf ein Tor verkürzt hatte. Das hatte Lukas Blohme mit einem technischen Fehler ermöglicht, um dann gleich darauf zum 27:25 zu treffen und Julian Köster zum 28:25 (49.) nachlegte.

Balingen ließ sich aber nicht abschütteln, hatte auf 27:29 (51.) verkürzt und hätte auf ein Tor herankommen können. Der Wurf ging vom Pfosten ins Aus. Blohme stand schon zum Einwurf bereit, als Rebmann dem Schiedsrichter mitteilte, dass er noch am Ball gewesen sei. Statt Einwurf für den VfL blieb der Ball bei Balingen. Der Gummersbacher Torhüter parierte aber den anschließenden Wurf. Vielleicht habe man am Ende ja genau deswegen gewonnen, antwortete Lukas Blohme nach dem Spiel auf die Frage des Dyn-Reporters, wie die Mannschaft reagiert hätte, wenn durch diese Fairplay-Aktion das Spiel gekippt wäre.

Darüber musste sich in Reihen des VfL aber keiner Gedanken machen, denn Rebmann parierte nach dem 31:29 (57.) noch einmal spektakulär und Vujovic, der kurz darauf nach einem Foul die Rote Karte sah, sorgte per Siebenmeter zwei Minuten vor Schluss für die erneute Drei-Tore-Führung. Nach einem Fehlpass von Köster 36 Sekunden vor Abpfiff verkürzte Balingen auf 31:32, doch Giorgi Tskhovrebadze traf umgehend zum 33:31 und Blohme machte nach einem erneuten Ballverlust der Gastgeber mit dem 34:31 zwei Sekunden vor Schluss den Deckel drauf.

Weiter geht es am Freitag, 19 Uhr, in der Schwalbe-Arena mit dem Spiel gegen den zweiten Aufsteiger ThSV Eisenaach.

Tore: HBW Balingen-Weilstetten: Grahovac (2), Vistorop (7), Lemeter (1), Prantner (4), Müller (6), Schoch (1), Volz (8/4), Heinzelmann (2). VfL Gummersbach: Vidarsson (2), Vujovic (6/1), Köster (7), Blohme (5), Schluroff (1), Tskhovrebadze (2), Pregler (6), Horzen (5),(20:14) den nächsten Auswärtserfolg in der Bundesliga ein.