„Wie verspeist man einen Elefanten?“, fragt Gudjon Valur Sigurdsson. Die Antwort: Da das Tier so groß ist, Stück für Stück. So möchte der Trainer des Handball-Bundesligisten VfL Gummersbach die nächsten Aufgaben seiner Mannschaft angehen. Wie ein Elefant türmen sich die neun Spiele in knapp vier Wochen vor seinem Team auf. Spiel für Spiel gelte es, die Aufgabe zu bewerkstelligen, die die Bundesliga und der Europapokal zum Jahresauftakt fordere.

Start ist am heutigen Samstag, 20.30 Uhr, wenn der VfL Gummersbach zum ersten Spiel der Rückrunde den TVB Stuttgart in der ausverkauften Schwalbe-Arena empfängt. Es ist die erste Partie nach der Weltmeisterschaftspause. Mit fünf Pflichtspielniederlagen in Folge hatten die Gummersbacher das Jahr beendet und sehen sich zum Re-Start mit den alten Problemen konfrontiert.

Der VfL Gummersbach kämpft weiter mit der dünnen Personaldecke

Da ist die weiterhin dünne Personaldecke, die keine Entlastung durch kurzfristige Neuverpflichtungen bekommen hat. Abwehrspezialist Tom Kiesler sei zwar auf einem guten Weg, sagt sein Trainer, fehle aber weiterhin. „Da müssen wir uns noch ein bisschen gedulden“, erklärt Sigurdsson. Dazu hat sich Kentin Mahé, der nach einer weiteren Reha aufgrund seiner Ellbogen-Operation wieder im Training und auch bei den beiden Testspielen im Einsatz war, am Donnerstag krank gemeldet. Ob er gegen Stuttgart spielen kann, ist offen. Giorgi Tskhoverbadze hat sich im Test gegen den TuS Ferndorf den Fuß umgeknickt und konnte kaum trainieren. Zudem ist Teitur Einarsson seit Mitte der Woche angeschlagen.

Insgesamt sind die Nationalspieler, die bei der WM im Einsatz waren, alle in einem „sehr guten Zustand“ zurückgekommen, wie ihr Trainer berichtet. Julian Köster hatte sechs Tage Pause, ehe er wieder ins Training mit seinen Mannschaftskollegen einstieg. Als Letzter kehrte Torhüter Dominik Kuzmanovic zurück, der mit Kroatien im Endspiel um den Titel stand. Aufgrund seiner Leistungen hatten die   Fans den 22 -Jährigen spaßeshalber zum kroatischen Verteidigungsminister ernannt.

TVB Stuttgart hat mächtig Respekt vor VfL-Torhüter Dominik Kuzmanovic

Vor dem Silbermedaillen-Gewinner im Gummersbacher Tor hat Stuttgarts Rückraumspieler Kai Häfner denn auch mächtig Respekt und hofft, wie er in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten erklärt, auf WM-Nachwehen. Überhaupt kommen die Stuttgarter, die schwer in die Saison kamen und bis Dezember nur den 26:25-Sieg beim HC Erlangen zu verzeichnen hatten, mit einem erstarkten Selbstvertrauen nach Gummersbach.

Denn im Dezember hatten sie vier ihrer fünf Spiele gegen direkte Kandidaten gegen den Abstieg gewonnen und kletterten in der Tabelle auf Rang 15. Das Hinspiel hatte der VfL in der Porsche-Arena deutlich mit 35:28 gewonnen, entscheidend war damals ein 9:0-Lauf vor der Pause.

Bis mindestens 2027

Kreisläufer Stepan Zeman verlängert vorzeitig beim VfL Gummersbach

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„Stuttgart ist deutlich stabiler geworden und nicht mehr vergleichbar mit der Mannschaft, auf die wir im Hinspiel getroffen sind “, sagt der VfL-Trainer. Trotz aller Unwägbarkeiten sei die Freude groß, dass   es wieder losgehe.

Nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Stepan Zeman steht beim VfL nun noch eine Entscheidung um den Verbleib von Kreisläufer Ellidi Vidarsson an, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. „Ich hoffe, dass er hierbliebt“, sagt sein Trainer und gibt sich optimistisch.

Dagegen sagt er, dass er keine Gespräche bezüglich einer Verpflichtung von Kay Smits geführt habe. Die Gerüchte um ein Interesse des VfL Gummersbach an dem niederländischen Rückraumrechten kursieren seit Wochen, vor allem nachdem bekannt wurde, dass dessen bei der SG Flensburg auslaufender Vertrag nicht verlängert wird.