In der ausverkauften Schwalbe-Arena setzt sich der Champions League-Sieger durch.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach unterliegt Magdeburg mit 30:38
Natürlich, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, hätte er sich gewünscht, dass der Siebenmeter von Milos Vujovic mit dem Pausenpfiff ins Tor gegangen wäre und seine Mannschaft nach dem Wiederanpfiff die Chance zum Anschlusstreffer genutzt hätte. Geändert hätte das aber vermutlich nichts, schob der Trainer nach. Mit 30:38 (14:17) unterlag der VfL Gummersbach in der zum siebten Mal in dieser Saison mit 4132 Zuschauern ausverkauften Schwalbe-Arena dem SC Magdeburg.
Es gebe Tage, so Sigurdsson, da überlege man nach dem Spiel, was man hätte besser machen können. Natürlich habe sein Team auch Fehler gemacht. Das gelte vor allem in der zweiten Halbzeit, als man ein paar Tore zu viel kassiert und ein paar technische Fehler zu viel gemacht habe. Aber es gebe eben auch Tage wie diesen, an denen man sich den Gegner ansehe und anerkenne, dass er zu den besten drei Mannschaften der Welt gehöre, erklärte der VfL-Trainer weiter.
Die Abwehr des VfL Gummersbach hatte Probleme mit den schnellen Magdeburgern
Gegen den FC Barcelona einer weiteren Mannschaft unter den Top drei hatten die Magdeburger keine 48 Stunden zuvor in der Champions League in letzten Sekunde gewonnen. Dem temporeichen Spiel der Gäste über 60 Minuten tat das keinen Abbruch. Dagegen hatte die VfL-Abwehr ihre Probleme mit dem schnellen Eins-gegen-Eins der Magdeburger, was zum Unmut der Zuschauer eine Vielzahl von Siebenmetern nach sich zog. Bis zur Pause hatte Omar Ingi Magnusson schon acht verwandelt, am Ende waren es zehn und einmal scheiterte er an Tibor Ivanisevic im VfL-Tor.
Die Magdeburger machten es gut und es sei ein schmaler Grad zwischen Straf- oder Freiwurf zu entscheiden, sagte Gudjon Valur Sigurdsson. In seinen Augen seien vielleicht einer oder zwei Siebenmeter nicht gerechtfertigt gewesen. Das sein Team verloren habe, habe nicht an den Siebenmetern gelegen, fügte er hinzu.
VfL Gummersbach blieb bis zu 43. Minute auf Schlagdistanz
Beim 2:1 (5.) lag der VfL Gummersbach zum ersten und einzigen Mal in diesem Spiel in Führung und hatte beim 5:5 (12.) zum letzten Mal ausgeglichen. Beim 10:11 (20.) war der VfL noch einmal auf ein Tor herangekommen. Kurz zuvor hatte der VfL-Trainer mitten in einen Fehlwurf seiner Mannschafts eine Auszeit genommen, was die Schiedsrichter als Verhinderung einer Torchance werteten und auf Siebenmeter entschieden. Dies, Zwei-Minuten-Strafen und vier Siebenmeter in Folge, darunter einer für den VfL, ließen den Spielfluss stoppen. Magdeburg baute die Führung auf 16:11 (26.) aus, doch bis zur Pause hatte der VfL auf drei Tore verkürzt.
In der zweiten Halbzeit kam der VfL durch den treffsicheren Ellidi Vidarsson zwar noch einmal auf 16:18 (34.) heran und blieb bis zum 21:24 (43.) auf Schlagdistanz, ehe sich die Gäste absetzten und den Abstand weiter ausbauten. Mittlerweile war erneut Tibor Ivanisevic ins Tor für Daniel Rebmann gewechselt, der nach der Pause gekommen war. Beide hatten wenig Chancen, sich auszuzeichnen, da die Magdeburger Angreifer meist frei aufs Tor werfen konnten oder nach schnellen Gegenstößen alleine auf den Torhüter zuliefen.
Der 30:38-Endstand gebe den Spielverlauf nicht richtig wieder, sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert. „Es war enger als es die acht Tore aussagen“, erklärte er, dass der VfL sein Team bis zur 50. Minute gefordert habe. „Zum Schluss hatten wir vermutlich mehr Wechselmöglichkeiten und auch mehr Kräfte als der VfL.“ Wobei er seinen Spielern ein Kompliment machte, dass sie keine 48 Stunden nach dem Champions League-Sieg gegen Barcelona in der Bundesliga die nächsten Punkte eingefahren habe.
Für den VfL geht es nu n ab Montag darum, aus dem Spiel zu lernen. „Magdeburg hat viel richtig gemacht“, sagte der VfL-Trainer, das man das Spiel analysieren werde und schauen, was „wir verbessern können“.
Weiter geht es für die Gummersbacher am Sonntag, 16.30 Uhr, beim gegen den Abstieg kämpfen Bergischen HC.
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (8), Kodrin (1), Vujovic (6/5), Köster (3), Bohme (2), Oskarsson (5), Häseler (1), Schluroff (2), Pregler (2).
Tore SC Magdeburg: Claar (7), Kristjansson (2), Smarason (2), Magnusson (12/10), Hornke (1), Lagergren (2), Mertens (3), Saugstrup (6/1), O'Sullivan (1), Bergendahl (2).