Nach drei Auswärtsspielen peilt der VfL Gummersbach am Freitag, 25. April, gegen den Tabellenletzten Potsdam den nächsten Heimsieg an.
Handball-Bundesliga„Wir wollen mehr“ – VfL Gummersbach will gegen Potsdam Reaktion zeigen

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson möchte mit seinem Team wieder punkten.
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Nach drei Auswärtsspielen in Folge kehrt der VfL Gummersbach am Freitag, 25. April, 19 Uhr, in die heimische Schwalbe-Arena zurück. Gegner ist mit dem Tabellenletzten 1. VfL Potsdam in eine Mannschaft, die in den vergangenen Wochen mit mutigen Auftritten auf sich aufmerksam gemacht hat. Das Ziel für die Gummersbacher ist klar: ein Heimsieg vor den eigenen Fans. Im Hinspiel im Oktober gelang den Oberbergischen ein knapper 28:26-Erfolg.
Für das Rückspiel wünscht sich Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nun eine souveränere Vorstellung – und geht dabei auch offen mit sich selbst ins Gericht. „Ich mache mir den Vorwurf, dass ich es nicht geschafft habe, das Maximum aus dieser Mannschaft rauszuholen. Dafür trage ich die Verantwortung.“ Dabei redet der Isländer nicht nur vom vergangenen Wochenende, als seine Mannschaft gegen die MT Melsungen eine knappe Niederlage aufgrund von vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen hinnehmen musste, sondern von der gesamten Saison.
Handballer des VfL Gummersbach nicht zufrieden mit eigener Leistung
Trotz einer Saison, in der Gummersbach sich wieder in der oberen Tabellenhälfte etabliert hat, ist der Trainer unzufrieden mit dem, was bisher auf der Platte gezeigt wurde: „Wir wollen viel. Und wenn ich auf die letzten sechs Monate schaue, hätte ich definitiv mehr holen wollen.“ Er spricht auch über die verletzungsbedingten Rückschläge, die seine Mannschaft seit Oktober begleiten: „Wir haben viele Probleme. Wir kämpfen ständig mit Ausfällen von wichtigen Spielern – und wir konnten das nicht immer kompensieren. Aber ich hasse Ausreden“, so der ehemalige Profispieler.
Sigurdsson lobt aber gleichzeitig die Entwicklung einzelner Akteure – allen voran Mathis Häseler, der neben Julian Köster und Miro Schluroff für die anstehenden Länderspiele vom Bundestrainer nominiert wurde. Ob Köster allerdings für die Nationalmannschaft in den nächsten Spielen auflaufen kann, ist noch unklar. Doch der Blick richtet sich vor allem auf das Team als Ganzes – und auf die fehlende Konstanz: „Du kannst nicht im Schnitt elf oder zwölf technische Fehler machen, wenn du oben mitspielen willst. Du kannst gegen eine Spitzenmannschaft nicht mit einer Wurfquote von 60 Prozent antreten – das reicht einfach nicht.“
Potsdam, das vom Ex-Gummersbach er Emir Kurtagic trainiert wird, bringt seiner Meinung nach alles mit, um ein unangenehmer Kontrahent zu sein: jung, wild, körperlich stark – und mit viel Einsatzwillen. „Die geben nie auf. Die spielen jede Situation mit 100 Prozent – völlig egal, ob sie führen oder hinten liegen. Das ist beeindruckend.“ Besondere Anerkennung findet Potsdams Torhüter Martin Tomovski, der in den letzten Spielen konstant starke Leistungen zeigte. Den Blick nach vorn will Sigurdsson dennoch nicht verlieren.
Die Saison sei vor allem eines: eine wichtige Lernphase. „Diese Spielzeit ist unfassbar wertvoll, um zu sehen, wie unsere Spieler mit Belastung umgehen. Wer kommt klar, wer tut sich schwer? Müssen wir den Kader vergrößern oder brauchen wir einfach mehr Zeit?“ Auf diese Fragen gebe es keine einfachen Antworten, aber eines ist für den isländischen Coach klar: „Wir schauen von Spiel zu Spiel – und wir wollen gewinnen.“ Am Freitag soll der nächste Schritt folgen – am besten mit zwei Punkten und einem Signal, dass das Potenzial in Gummersbach noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Debüt von Handballer Mathis Häseler in der A-Nationalmannschaft

Mathis Häseler wurde von Bundestrainer Alfred Gislason zu einem Lehrgang der A-Nationalmannschaft berufen.
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Erstmals ist Mathis Häseler von Bundestrainer Alfred Gislason zu einem Lehrgang der A-Nationalmannschaft berufen worden. Nach Miro Schluroff ist der Rechtsaußenspieler der zweite Debütant im Nationalteam aus den Reihen des VfL in diesem Jahr. Dazu kommt noch Julian Köster, sodass drei Gummersbacher für den Lehrgang von Montag, 5. Mai, bis Sonntag, 11. Mai, im Kader sind. „Ich freue mich riesig, dass ich die Chance bekomme, dabei zu sein. Es wird ein Traum für mich wahr“, sagt der U21-Weltmeister von 2023 Mathis Häseler, der damals zwei Tore zum Finalerfolg gegen Ungarn beisteuerte.