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Grippale InfekteKeine neue Corona-Welle in Oberberg

Lesezeit 2 Minuten
FFP2-Masken hängen an einer Türklinke.

FFP2-Masken schützen auch vor anderen Atemwegsinfekten.

Der Zahl der in diesem Herbst an Covid Erkrankten hält sich noch in Grenzen. Klinikum und Hausärzteverband empfehlen dennoch Vorsicht.

Mit der kalten Jahreszeit ist die Zahl der Corona-Erkrankungen wieder angestiegen. In den oberbergischen Arztpraxen und klinischen Notaufnahmen hält sich das Aufkommen aber in Grenzen. Albrecht Kendel, Oberarzt der Inneren Medizin im Gummersbacher Kreiskrankenhaus, kann bisher „keine echte Welle“ feststellen.

„Atemwegsinfektionen haben insgesamt zugenommen, wir testen jetzt wieder vermehrt“, berichtet Kendel, „aber auch auf Influenza.“ Bei etwa 20 Patienten am Tag überprüfe man in dieser Weise ein unklares Fieber. Derzeit behandele das Gummersbacher Kreiskrankenhaus nicht mehr als fünf Patienten mit einer Corona-Erkrankung, und selbst bei diesen stehe eigentlich eine andere Diagnose im Vordergrund. „Corona als alleiniger Aufnahmegrund ist eher selten.“

Waldbröler Patienten werden geschützt

Auch das Waldbröler Krankenhaus berichtet nur von Einzelfällen. Dennoch legen die Ärzte in beiden Häuser nach Auskunft des Klinikums Sorgfalt auf den Infektionsschutz durch Isolation: „Immungeschwächte Patienten sollten auch von einer abgeschwächten Form der Infektion verschont bleiben“, sagt Oberarzt Kendel.

„Keine ungewöhnliche Zunahme von grippalen Infekten“ hat Ralph Krolewski festgestellt. Und der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Oberberg mit Praxis in Gummersbach-Bernberg schätzt, dass Corona weniger als 20 Prozent dieser Erkrankungen ausmacht. Schwere Verläufe seien aber selten.

Influenza-Fälle werden erst ab Januar wieder verstärkt auftreten, darum habe er jetzt mit den Impfungen begonnen. Auch Corona-Auffrischungen würden nachgefragt, weil diese die schweren Verläufe drastisch reduzieren.

Ein Test sei heute nur noch in Ausnahmefällen sinnvoll, da er meist keinen therapeutischen Nutzen habe, sagt Krolewski. Auch wenn die Übertragungsraten längst nicht mehr so hoch seien wie zu Zeiten der Pandemie, empfehle er aber Patienten mit entsprechenden Symptomen zu Hause zu bleiben und sich zu isolieren.