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Kommentar

Möbelwelt-Schließung Gummersbach
Mit frohen Weihnachten hat das rein gar nichts zu tun

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Lesezeit 1 Minute
Blick in das Möbellager der Caritas, in dem Weihnachtsdekoration aufgebaut ist.

Die Kaufhäuser der Caritas bieten Menschen mit wenig Geld die Möglichkeit, kostengünstig einzukaufen.

Die Schließung des Caritas-Möbellagers in Gummersbach passt nicht zur sozialen Lage, meint Andreas Arnold. Schon gar nicht zur Weihnachtszeit.

Wenn die Caritas wie geplant ihr Möbellager schließt, dann ist das eine Entwicklung, die Anlass zur Sorge ist. Die Möbelwelt in Gummersbach-Mühlenseßmar und das Cartitas-Sozialkaufhaus mitten in der Gummersbacher Innenstadt haben in den vergangenen Jahren Aufgaben wahrgenommen, die unsere Gesellschaft offensichtlich nicht in der Lage ist zu leisten. Und zwar Menschen, die durch das Raster gefallen sind, abzuholen, mitzunehmen und für ein eigenständiges (Berufs-) leben vorzubereiten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Oberberger haben die Pflicht, sich zu kümmern

Dabei geht es hier nicht nur um die Menschen, die durch Maßnahmen wieder in Arbeit kommen sollen. An beiden Einrichtungen der Caritas hängt so viel mehr: Seien es die Arbeitsplätze der Anleitenden, aber auch ein Einkaufsangebot für Menschen, die sich eben nicht in der Bundesliga der Konsumwelt versorgen können. Und so lange es Menschen in dieser Gesellschaft gibt, die genau auf dieses Angebot dringend angewiesen sind, ist es eine Pflicht, sich um sie zu kümmern.

In der bisweilen kitschig glitzernden und vor Mitmenschlichkeit überbordenden Vorweihnachtszeit fragt man sich schon, wie hier die Nachricht von der Kündigung des Mietvertrags für die Möbelwelt der Caritas noch reinpasst. Mit „frohe Weihnachten“ hat das rein gar nichts zu tun.