Das Lowell-Forderungsmanagement gibt den Standort Gummersbach auf. 140 Menschen droht der Verlust des Arbeitsplatzes.
Lowell schließt StandortHiobsbotschaft für 140 Beschäftigte in Gummersbach
Hiobsbotschaft für die Mitarbeiter des Gummersbacher Standorts der Lowell Gruppe, also der ehemaligen Firma Tesch Inkasso mit Ursprung in Wiehl: „Am 29. Oktober informierte Lowell seine Mitarbeitenden über die Planung, den Standort in Gummersbach zu schließen. Als Folge der geplanten Standortschließung erhalten alle rund 140 Beschäftigten betriebsbedingte Kündigungen. Gespräche zum Interessenausgleich und Sozialplan mit dem Betriebsrat sind bereits aufgenommen“, teilt das Unternehmen auf Nachfrage dieser Zeitung mit.
Lowell ist einer der führenden europäischen Anbieter im Forderungsmanagement und im Jahr 2015 aus dem Zusammenschluss zweier Anbieter aus Großbritannien und Deutschland entstanden. Lowell hat die Gesellschaften der Tesch Inkasso Gruppe im Jahr 2016 erworben und seitdem den Betrieb am Standort Gummersbach fortgeführt. Mit der Übernahme der Gesellschaften der Tesch Inkasso Gruppe hat Lowell nach eigenen Aussagen damals die Position im Kernmarkt Deutschland weiter ausgebaut.
Schock sitzt bei den Mitarbeitern tief
„Die Betriebsstilllegung ist für alle überraschend gekommen. Der Schock sitzt bei allen ,Teschis' tief“, berichtet Stephanie Seien, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. „Auch wenn wir seit 2016 Teil des Lowell Konzerns sind, sind wir gefühlt ein Familienbetrieb mit starker Loyalität zum Unternehmen. Denn sowohl bei den vielen langjährigen Kollegen und Kolleginnen als auch bei den relativ neu dazugekommenen Kollegen und Kolleginnen ist der Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft deutlich spürbar.“
Das Durchschnittsalter der Kollegen und Kolleginnen liege bei 41 Jahren. Der überwiegende Teil der Kollegen und Kolleginnen lebt im Oberbergischen sowie im Rheinisch-Bergischen Kreis. Laut Stephanie Seien und ihrer Betriebsratsmannschaft hat die Arbeitgeberseite „in Aussicht gestellt, eine noch nicht näher bekannt gegebene Anzahl an neuen Stellen an anderen Lowell-Standorten zu schaffen, auf die sich die Kollegen und Kolleginnen aus Gummersbach bewerben können“. Ob und wie viele Kollegen und Kolleginnen sich dort bewerben werden, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.
Der Betriebsrat sei in intensiven Gesprächen mit der Arbeitgeberseite, um einen Sozialplan zu verhandeln, „der die schwerwiegenden Folgen der Betriebsstilllegung für die Kollegen und Kolleginnen abmildern soll. Details können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mitgeteilt werden“ erläutert Seien. Die Lowell Gruppe teilt derweil mit, dass es geplant sei, den Standort Gummersbach zum 30. Juni 2025 zu schließen, „um noch nachhaltiger und zukunftssicherer zu wirtschaften“.