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Nach MittelstreichungKaum noch Hoffnung für Caritas-Möbelwelt in Gummersbach

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Die Gummersbacher Verwaltungsspitze hatte sich im Dezember mit dem Team der Caritas getroffen.

Die Sozialträger in Oberberg bekommen die Mittelstreichung des Bundes für das hiesige Jobcenter mit voller Wucht zu spüren.

Mit Spannung und Sorge war auf die Sitzung der Trägerversammlung des Jobcenters geblickt worden. Insgeheim hatten die Sozialträger gehofft, dass das millionenschwere Streichkonzert des Jobcenters erspart bleiben könnte, so langjährige Mitarbeiter nicht auf die Straße gesetzt werden müssen und Menschen, die auf die Angebote angewiesen sind, keine Anlaufstellen mehr haben. Doch aktuell ist nicht einmal ein Silberstreif am Horizont erkennbar.

In einer Pressemitteilung des Jobcenters heißt es: „Nach dem derzeitigen Stand in der vorläufigen Haushaltsführung können Arbeitsgelegenheiten und Projektförderungen, die in diesem Jahr enden, nicht fortgeführt werden. Andere Eingliederungsmaßnahmen, die zum Teil bis zum Jahr 2027 bewilligt wurden, bleiben bestehen.“ I

Zukunft des Sozialkaufhauses ist ebenfalls noch immer ungewiss

Im Klartext heißt das beispielsweise für die Caritas, dass sie die Möbelwelt in Mühlenseßmar wie schon im Dezember befürchtet dicht machen kann. „Aufgrund unveränderter Finanzierungserwartungen werden wir aus jetziger Sicht an einer Schließung der Wohnwelt zum 30. Juni 2025 festhalten. Die Aufrechterhaltung des Sozialkaufhaus ist noch völlig ungewiss. Hier arbeiten wir mit Hochdruck an Lösungsmöglichkeiten“, sagt Finanzvorstand Andreas Rostalski, der an der Sitzung teilgenommen hat. Derweil sagt der Geschäftsführer des Jobcenters, Rainer Drescher, dass die politischen Entscheidungen zum Haushalt auf Bundesebene keine zusätzlichen finanziellen Spielräume erwarten ließen.

Kein Satz verliert Drescher allerdings darüber, wie viele Menschen durch die Kappung der Mittel ihren Job hier in Oberberg verlieren werden. Nach Informationen dieser Zeitung ist auch darüber am Montag im Detail mit allen Sozialträgern gesprochen worden. Für die oberbergischen Bürgermeister in der Trägerversammlung sitzt Gummersbachs Erster Beigeordneter Raoul Halding-Hoppenheit. Er sprach von einem „drohenden Kahlschlag“. Nun müsse es darum gehen, Druck auf die Politik in Berlin zu machen, denn der Bundeshaushalt sei noch nicht beschlossen, so dass man an den um zwei Millionen Euro reduzierten Zuweisungen für das Jobcenter in Oberberg hoffentlich noch was ändern könne, wie Halding-Hoppenheit sagt.

Oberbergs CDU-Bundestagsabgeordneter Carsten Brodesser sprach am Dienstag von einer „Katastrophe“. Und wenn die Maßnahmen ausgelaufen seien, könne man die aktuell vorhandenen Strukturen nicht von hier auf gleich wieder aufbauen. In Brodessers Augen sind beim Haushalt des Jobcenters die Prioritäten an der falschen Stelle gesetzt worden. „Hier wird am falschen Ende gespart.“