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Nur noch bargeldlosNeues Parksystem am Krankenhaus Gummersbach in der Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Schild mit der Preisübersicht am Parkplatz am Krankenhaus Gummersbach.

Kamera statt Schranke: Das neue Parksystem am Gummersbacher Krankenhaus stößt jetzt auch in Ärztekreisen auf Kritik.

Das Parken am Krankenhaus in Gummersbach soll mit dem neuen System einfacher werden, doch es gibt auch kritische Stimmen.

Schneller, bargeldlos und am Ende für die Umwelt gut: Mit dem neuen schranken- und bargeldlosen Parksystem am Kreiskrankenhaus Gummersbach soll vieles besser werden. Doch die Kritik an dem System ist unüberhörbar. Nicht nur, dass Zahlungen nur noch via EC-Karte oder im Nachgang mit QR-Code und Smartphone abgewickelt werden sollen, auch aus Ärztekreisen kommt nun Kritik.

„Menschen werden ausgeschlossen“

So auch von dem Bergneustädter Allgemeinmediziner Claus-Peter Bockhacker: „Stau am Kassenautomaten und Umsatzverlust bei Funktionsstörung sind passé seit Einführung des neuen Parksystems am Kreiskrankenhaus in Gummersbach. Alles neu und digital, inklusive bargeldloser Bezahlung mit Smartphone oder QR-Code im Onlinebanking. Endlich etwas Zeitgemäßes mögen die meisten denken, aber leider werden dadurch Menschen ausgeschlossen, die weder das eine noch das andere haben“, schreibt der Mediziner in einem Brief an diese Zeitung.

Arzt Bockhacker setzt die Mahngebühr (diese beträgt 25 Euro), die bei einer Ausfahrt ohne Bezahlung fällig wird, in Relation mit der mittlerweile abgeschafften Notdienstgebühr in Höhe von zehn Euro und kommt zu dem Schluss: „Man fragt sich, ob damit der Sicherstellungsauftrag der KV zu Notdienstzeiten nicht verloren ist.“ Zusätzlich zur statistischen Optimierung des Notdienstbezirks und der Standorte werde sich durch das bargeldlose Bezahlsystem der Zustand und die Erreichbarkeit eines Arztes im Notdienst weiter verschlechtern.

Krankenhäuser leben auch von den Patienten, sagt der Hausarzt

„Auch wir notdienstzwangsverpflichteten Ärzte, die weder an Struktur noch Plan des Notdienstes ein Mitspracherecht haben und die komplette Notdienststruktur von unserem Umsatz bezahlen müssen, werden Einbußen desselben hinnehmen müssen, weil diese Patienten ab sofort den Rettungsdienst bedienen oder die Notfallpraxen außerhalb des Oberbergischen Kreises aufsuchen werden“, fürchtet der Arzt. Dass aber ein Krankenhaus, das von Patienten lebe, einen Teil von der Erreichbarkeit ausschließe, bewusst oder unbewusst, sei nicht der Anfang vom Ende, sondern die Zielgerade desselben.

Für das Klinikum erwidert Pressesprecherin Anja Dohrmann, dass man die Bedenken des Arztes nicht teile. Niemand werde ausgeschlossen. Eine Nachfrage an der Information habe ergeben, dass die Besucher des Hauses mit den neuen Apparaten zum bargeldlosen Zahlen keine Probleme hätten, sagt Dohrmann.

Auch am zurückliegenden Wochenende, als eine große Infoveranstaltung im Haus gewesen sei, habe es kein negatives Feedback gegeben. Das einzige, was man wirklich brauche, sei eine EC-Karte, sagt Dohrmann. Mobiltelefon oder ein QR-Code seien nicht erforderlich, wenn man sofort mit seiner Karte bezahle.