Routinier Jörg Viebahn und der junge Maximilian Eisberg starten in der Langstrecken-Serie auf der Traditionsrennstrecke.
NürburgringZwei Oberberger Motorsportler zwischen Zufriedenheit und tiefer Enttäuschung

Maximilian Eisberg und sein Team fuhren beim Saison-Auftakt lange auf einem Podiumsplatz in ihrer Klasse. Doch in der letzten Runde ging ihnen der Sprit aus.
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Zwei Gummersbacher starteten beim ersten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) in die Motorsportsaison 2025. Jörg Viebahn fuhr bei der „70. ADAC Westfalenfahrt“ in einem Aston Martin Avantage GT4 auf Platz zwei in der Klasse der GT4-Fahrzeuge. Maximilian Eisberg erlebte eine bittere Enttäuschung, als sein BMW M240i Racing Cup in der letzten Rennrunde mit Spritmangel stehen blieb und der Podestrang verloren ging.
Routinier Jörg Viebahn kehrt in dieser Saison auf den Nürburgring zurück. „Die Strecke ist einfach meine Heimat und immer wieder eine Herausforderung. Ich fahre gerne in der Eifel“, sagt der Gummersbacher. In einem Aston Martin Avantage GT4 von Prosport Racing bestreitet er die komplette NLS-Saison und dazu das legendäre 24h-Rennen. Der Gummersbacher fährt gemeinsam mit Yannick Himmels (Heinsberg) und „Alboretto“ (Kelberg). „Das ist eine interessante Mischung. Ich als erfahrener Pilot fahre gemeinsam mit zwei Newcomern, die allerdings schon über einige Erfahrungen verfügen. Das sollte passen, wie es sich auch beim ersten Test gezeigt hat.“
Jörg Viebahn fährt mit einem Aston Martin Avantage in der Klasse der GT4-Fahrzeuge
Beim ersten NLS-Lauf stellte Viebahn den Aston Martin auf die Pole-Position der Klasse. Allerdings gab es direkt einen kleinen Rückschlag. Einer seiner Partner war im Training in einer Code-60-Zone zu schnell unterwegs und kassierte dafür eine Durchfahrtsstrafe fürs Rennen.
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Jörg Viebahn, der im Rennen als Erster hinter dem Steuer saß, hatte ein weiteres Problem. Knapp eine Stunde vor dem Start hatte es geregnet, sodass die Reifenwahl für die noch feuchte Strecke zu einem Glücksspiel wurde. „Ich bin auf Nummer sicher gegangen und habe auf Regenreifen gesetzt. Im Nachhinein eine falsche Entscheidung, weil es schnell trocken wurde“, erklärte der Rennfahrer. Nach dem frühen Boxenstopp und der absolvierten Durchfahrtsstrafe lag der angestrebte Klassensieg in weiter Ferne.

Jörg Viebahn nimmt in einem Aston Martin Avantage am Langstreckenpokal auf dem Nürburgring teil.
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Da sich das Team im weiteren Verlauf des Vier-Stunden-Rennens allerdings keine Fehler mehr erlaubte, wurde es am Ende Platz zwei in der Klasse. „Ein zufriedenstellender Saisonauftakt. Das Team hat funktioniert und sein Potenzial gezeigt. Wir wissen jetzt, woran wir noch arbeiten müssen“, zog Viebahn sein Fazit.
Erst in letzter Sekunde konnte der junge Gummersbacher Maximilian Eisberg das Paket für die Saison 2025 realisieren. „Die Verhandlungen haben echt lange gedauert. Jetzt steht endlich fest, dass ich die komplette Saison in einem BMW 240i Racing Cup in der NLS bestreite“, berichtet Maximilian Eisberg.
Maximilian Eisberg steuert einen BMW 240i für WS Racing
„Bei WS Racing habe ich mit Finn Mache aus Berlin einen festen Partner. Bei einigen Rennen und den 24h Nürburgring kommen weitere Piloten hinzu.“ Das Programm sei gut und herausfordernd, so der junge Rennfahrer weiter. Die Klasse ist gut besetzt und dadurch, dass alle Gegner das gleiche Auto fahren, kommt es sehr stark auf die fahrerische Leistung an. „Wir wollen in der Spitzengruppe mitmischen.“
Beim Auftakt kam „John Lee“ Schambony (Erftstadt) als dritter Fahrer zum Team. Im Training gab es noch einige kleinere Probleme. „Durch die späte Entscheidung konnten wir nur am Tag zuvor testen. Dadurch hat die Abstimmung noch nicht optimal gepasst“, berichtet Eisberg. „Aber es wurde mit jeder Runde besser.“ Startplatz fünf in der Klasse war aber nicht das gewünschte Ergebnis.
Das erste Saisonrennen für Eisberg endete dann mit viel Frust. Bis kurz vor Schluss hatte es noch recht positiv ausgesehen und ein Podiumsplatz in der Klasse schien in Reichweite. Das Trio hatte sich mit konstant schnellen Rundenzeiten nach vorne gearbeitet. „Wir waren gut unterwegs und hätten auf Rang zwei liegen können, wenn ein Boxenstopp nicht misslungen wäre. Aber ein Podiumsplatz im ersten Rennen wäre schon in Ordnung gewesen.“
Rang drei schien sicher, als der BMW in der letzten Runde ohne Sprit stehen blieb. „Es war eine riesige Enttäuschung. So kurz vor dem Ende auszufallen, ist einfach nur frustrierend“, erklärte Maximilian Eisberg. „Es hat wohl ein Kommunikationsproblem zwischen Team und Fahrer gegeben. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und beim nächsten Lauf wieder angreifen.“