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Noch kein ImpfstoffOberbergischer Kreis warnt Tierhalter vor der Blauzungenkrankheit

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Bild aus einem Schafstall

Beim Schaf sollen die Symptome der Blauzungenkrankheit besonders ausgeprägt sein.

Vor allem Besitzer von Rindern, Schafen und Ziegen in Oberberg sollen wachsam sein.

Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreis warnt seit Montagnachmittag vor einer Verbreitung der Blauzungenkrankheit. Insbesondere die Halter von Rindern, Schafen und Ziegen, aber auch von Lamas und Alpakas sind aufgerufen, ihre Tiere in den kommenden Wochen genau zu beobachten. Am 12. Oktober ist der Blauzungenvirus Serotyp 3 erstmals in Deutschland nachgewiesen worden, in einem Schafbestand im Kreis Kleve.

Für Tiere aus NRW gelten seither Handelseinschränkungen. Die Krankheit wird laut Kreis von sogenannten Gnitzen, also blutsaugenden Mücken, von Tier zu Tier übertragen. Für den Menschen sei der Erreger nicht gefährlich. Einen zugelassenen Impfstoff gegen die Infektion mit dem neuen Serotyp 3 gebe es bislang nicht.

Symptome unterscheiden sich von Tier zu Tier

Die ersten Anzeichen für die Blauzungenkrankheit unterscheiden sich nach Angaben der Kreisveterinäre von Tierart zu Tierart. Bei Rindern etwa seien regelmäßig Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, der Maulhöhle und der Genitalien mit Bläschenbildung feststellbar. Zudem lösten sich die Schleimhäute insbesondere an Zunge, Maul und Kronsaum. Typisch seien auch eine erhöhte Körpertemperatur, Apathie, vermehrter Speichelfluss mit Schaumbildung vor dem Maul und Lahmheit.

Beim Schaf wiederum seien die Symptome noch gravierender ausgeprägt als beim Rind. Dagegen sei die namensgebende Schwellung und Verfärbung der Zunge sehr selten und nur bei hochempfänglichen Schafrassen zu erwarten. Halterinnen und Haltern, die solche Anzeichen bei ihren Tieren bemerken, rät die Kreisverwaltung dringend, umgehend das Veterinäramt unter Telefon (0 22 61) 88-3903 zu informieren, damit die nötigen Laboruntersuchungen schnell eingeleitet werden können.

Der Kreis warnt zudem vor wirtschaftlichen Einbußen landwirtschaftlicher Betriebe durch Produktionsausfälle und Handelsrestriktionen. Details zu den Ausfuhrbeschränkungen aus NRW sollen aktuell auf Bundesebene geklärt werden. Innerhalb des Bundeslandes gelten laut Kreis mit Stand vom Montagnachmittag keine Beschränkungen bei der Verbringung von Tieren – umso stärker appelliert der Kreis deshalb an die Vorsicht der hiesigen Tierhalter.