Wofür steht Oberbergs Kunstsammlung? Bis 2026 soll ein Konzept entwickelt werden. Dazu gehört auch, dass die Sammlung digital erlebbar wird.
Rund 200 ExponateOberbergs Kunstbestand soll für die Öffentlichkeit sichtbarer werden

Im White Cube auf Schloss Homburg werden im Laufe des Jahres 2025 verschiedene Werke aus der oberbergischen Kunstsammlung ausgestellt.
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Voraussichtlich ab dem Jahresende soll die Kunstsammlung des Oberbergischen Kreises digital begehbar sein. Über dieses Ziel hat Kulturamtsleiter Steffen Müller die Politik in der jüngsten Sitzung des Kreiskulturausschusses informiert. Tatsächlich sollen dann sämtliche der rund 200 Einzelexponate bereit für die Erkundung per Mausklick sein.
Oberbergs Kunstsammlung beherbergt regionale Schätze
An der dafür erforderlichen Website werde bereits seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres gearbeitet, die Fertigstellung im vierten Quartal 2025 sei deshalb durchaus realistisch, so Müller. Bei der Umsetzung könne man vor allem auf die jüngsten Dokumentationen von Kuratorin Birgit Langhanke zugreifen.
Überhaupt soll Oberbergs Kunstbestand mehr Publikum bekommen, nicht nur digital. Kulturdezernent Felix Ammann machte im Ausschuss deutlich, dass man grundsätzlich mehr ausstellen wolle, sprach von „dem einen oder anderen verborgenen Schatz“ und betonte, dass es die allermeisten Exponate im Besitz des Kreises noch nicht in eine Ausstellung geschafft hätten.
Präsentation auf Schloss Homburg mit thematischen Schwerpunkten
Denkbar wäre zum Beispiel auch die Präsentation auf Schloss Homburg, doch dafür müsse man zunächst klären, was sich lohne, dort ausgestellt zu werden. Geht es nach Ammann, würde man nicht das Format der Dauerausstellung wählen, sondern wechselnde Teile der Sammlung themenbezogen präsentieren.
So oder so: „Wir werden ein Konzept für unsere Sammlung entwerfen“, kündigte Ammann an. Bis 2026 soll – auch unter Einbeziehung von Fachleuten und der Politik – festgestellt werden, was Kern der Sammlung ist, welche Bereiche bereits gut bestückt sind und ob und welche aufzugeben sind, weil es zum Beispiel nur ein einziges dazu passendes Exponat gibt und dies auch auf absehbare Zeit so bleiben wird. Herauskommen soll dabei auch ein strategisches Papier, das nach den Vorstellungen der Verwaltung dann ab 2026 zum Beispiel für zehn Jahre als Richtschnur gilt.
Neuzugänge von sechs Künstlerinnen und Künstlern aus Oberberg
Bereits im laufenden Jahr wird die Kunstsammlung mit einer dreiteiligen Ausstellungsreihe im White Cube auf Schloss Homburg näher beleuchtet. Zwischen dem 5. April und dem 6. Juli stehen die Neuzugänge aus dem vergangenen Jahr, also Werke von sechs oberbergischen Künstlerinnen und Künstlern, von der Ölmalerei über filigrane Papierarbeiten bis hin zu außergewöhnlichen Holzskulpturen, im Fokus.
Vom 27. Juli bis 26. Oktober heißt das Thema „Kunstgeschichten“, die dazu einladen sollen, unterschiedliche Geschichten in Bildern zu entdecken und zu erzählen. Der letzte Teil „Netzwerk“ vom 22. November bis 22. Februar 2026 widmet sich der Geschichte der oberbergischen Künstlervereinigung, die ab 1979 unter dem Namen „pro solo“ aktiv war und zugleich Vorläufer einiger Kunstvereine in den oberbergischen Städten und Gemeinden.
Damit will sich der dritte Abschnitt auch mit der Entwicklung der oberbergischen Kunstszene nach der Kommunalen Neugliederung beschäftigen. Mit den Neuzugängen ist die Kreissammlung inzwischen auf rund 200 Exponate von über 60 Künstlerinnen und Künstlern aus der Region angewachsen.