Krankenhäuser und Verwaltung rechnen nicht mit Auswirkungen, nachdem Verdi für Donnerstags Streiks angekündigt hat.
TarifauseinandersetzungVerdi bestreikt Klinikum, Kreis und Stadt Gummersbach
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen kündigt im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen für kommenden Donnerstag, 6. Februar, erste betriebsnahe Streikmaßnahmen in Gummersbach an. Mit den Arbeitskampfaktionen reagiert Verdi laut einer Mitteilung auf die erste Verhandlungsrunde, die am vergangenen Freitag in Potsdam ergebnislos vertagt worden ist. Für 10.45 Uhr ist der Start eines Umzugs an der Halle 32 (Steinmüllerallee 10) geplant, der durch die Innenstadt geht, ehe um 11.45 Uhr auf dem Lindenplatz die eigentliche Kundgebung stattfindet. Von den Streiks betroffen sind laut Auskunft der Gewerkschaft die Stadt Gummersbach, die Kreisverwaltung, die Kreiskrankenhäuser in Gummersbach und Waldbröl sowie Straßen.NRW in Gummersbach.
Keine Notdienstvereinbarung
Der Geschäftsführer des Klinikums Oberberg, Sascha Klein, sagt auf Nachfrage dieser Zeitung: „Sowohl der zuständige Gewerkschaftssekretär von Verdi als auch die Geschäftsführung der Klinikum Oberberg GmbH gehen davon aus, dass die Warnstreiks am 6. Februar zu keinen größeren Beeinträchtigungen in den Akutkrankenhäusern führen werden. Vor diesem Hintergrund ist auch aus Sicht der Gewerkschaft Verdi eine Notdienstvereinbarung nicht notwendig.“
Die Stadt Gummersbach teilt am Montagmittag auf Nachfrage ebenfalls mit, dass man nicht mit ernsthaften Einschränkungen rechne. Allenfalls in den Kitas könne es, wie Stadtsprecher Siegfried Frank erläutert, zur Bildung von Notgruppenkommen. Dort sei erfahrungsgemäß die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder am höchsten innerhalb der Verwaltung. Sollte Handlungsbedarf bestehen, so werde die Stadt über etwaige Einschränkungen zeitnah informieren.
Verdi fordert in der Tarifrunde eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll z ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamte, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger übertragen werden.