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Update

Kameras filmen Tat
Verdächtiger stellt sich nach tödlichem Streit in Gummersbach

Lesezeit 5 Minuten
Ein Ermittler sichert am Tatort Spuren.

Ein Ermittler sichert am Tatort Spuren.

Der Tatverdächtige wurde festgenommen: Der 21-Jährige stellte sich am Freitag. Die Staatsanwaltschaft will Haftbefehl wegen Mordes beantragen.

Freitag, 15.35 Uhr: Heimtücke: Staatsanwaltschaft wird Haftbefehl wegen Mordes beantragen

Der gesuchte Tatverdächtige (21), der am Donnerstagabend einen 24 Jahre alten Mann am Gummersbacher Bahnhof tödlich verletzt haben soll, hat sich einen Tag nach der Tat auf einer Polizeiwache in Gummersbach gestellt. Er ist vorläufig festgenommen worden und soll noch im Laufe des heutigen Tages einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Die Staatsanwaltschaft wird den Erlass eines Haftbefehls wegen des dringenden Verdachts des Mordes, gestützt auf das Merkmal der Heimtücke, beantragen. Umfangreiche Ermittlungen hatten bereits vor seiner Festnahme zur Identifizierung des tatverdächtigen 21-Jährigen geführt. Die Ermittlungen zu den näheren Umständen und Hintergründen der Tat dauern an.

Freitag, 11.50 Uhr: Was bisher zu dem tödlichen Streit bekannt ist

Nach einem Streit mit tödlichem Ausgang im Trinkermilieu zwischen zwei Männern am Donnerstagabend am Gummersbacher Busbahnhof fahndet die Polizei nach einem 20 bis 30 Jahre alten Tatverdächtigen. In der Nacht zu Freitag fand laut Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer eine Wohnungsdurchsuchung statt. Für unmittelbare Nachbarn des Busbahnhofs ist das Gewaltverbrechen indes keine Überraschung. Die Stadt Gummersbach sieht sich derweil in ihrer Entscheidung, am Busbahnhof eine Videoüberwachung zu installieren, bestätigt. Der Tathergang ist offenbar aufgezeichnet worden – und der Tatverdächtige zu erkennen.

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Der Streit der beiden Männer ereignete sich am frühen Donnerstagabend im hinteren Bereich des Busbahnhofs. Dort stehen zwei alte Buswartehäuschen, die von der Szene genutzt werden. Um 17.37 Uhr wurde ein 24-Jähriger durch einen Stich tödlich verletzt. Der Rettungsdienst konnte ihm nicht mehr helfen, der junge Mann verstarb noch vor Ort. Der Tatverdächtige ist seitdem flüchtig, die Kripo fahndet nach ihm. Nach Informationen der Polizei soll er ein dunkelblaues Kapuzen-Sweatshirt tragen, zwischen 20 und 30 Jahre alt sein und eine untersetzte Figur haben.

Laut Polizei spielt die Tat innerhalb der Trinker- und Obdachlosen-Szene am Busbahnhof. Auch der mutmaßliche Täter wird der Szene zugerechnet. Kurz nach der tödlichen Attacke rückte eine Mordkommission der Kölner Polizei an. Die Beamten sicherten noch bis in die Nacht Spuren, ehe die Feuerwehr gegen 2 Uhr den Tatort vom Blut des Opfers reinigte. Die Kameraden hatten bereits kurz nach der Tat den Bereich ausgeleuchtet und eine Sichtschutzwand aufgebaut.

Für viele Gummersbacher wurden Erinnerungen an die Messerattacke im November wach. Damals konnte der Angreifer nur durch mehrere Schüsse der Polizei gestoppt werden. Mit dem Gummersbacher Dirk Stähler meldete sich   am Morgen nach der jetzigen Tat am Busbahnhof ein direkter Anlieger aus der Kleinen Bergstraße. „Seit Jahren weisen die Anwohner der Kleinen Bergstraße auf die zunehmend aggressive Stimmung im Bereich des Aufenthaltshäuschen für die lokale Obdachlosen- und Trinker-Szene hin, insbesondere auf die zunehmende Drogenszene in direkter Nähe zum Busbahnhof“, berichtet Stähler. Hinter dem Büdchen werde konsumiert. Und das in direkter Nähe zum Busbahnhof, wo täglich viele Schüler seien. Den Messerangreifer aus dem November vermutet er auch in dieser Szene.

Die Situation mit wöchentlichen Polizei- und Rettungsdienst-Einsätzen habe zugenommen, berichtet er weiter. Auch die Szene habe sich verändert. Erst vergangene Woche habe es einen Einsatz mit vier Streifenwagen gegeben.

Lobende Wort hat Stähler für das Ordnungsamt der Stadt. Auch dafür, dass es auf dem Steinmüllergelände eine Stadtwache gebe. „Das lokale Ordnungsamt versucht der Situativen gerecht zu werden, aber das jetzt eingetretene Ereignis ist leider nahezu vorhersagbar gewesen“, sagt Stähler. Schon vor vier Jahren wurden Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, den Treff dort aufzulösen. Leider sei die Leitung der Stadt dazu nicht bereit. „Wir haben in den letzten Monaten resigniert“, sagt Stähler.

Was das Trinkerbüdchen angeht, so steht dieses „auf ausdrücklichen Wunsch der Polizei“ noch am Busbahnhof, wie Stadtsprecher Siegfried Frank am Morgen nach der tödlichen Attacke berichtet. „Die Polizei hat uns dringend gebeten, den besagten Unterstand an dem Ort zu belassen, weil man so die Szene an einem Ort gebunden habe“, wie Frank erklärt. Löse man diesen Standort auf, bestehe in den Augen der Polizei die Gefahr, dass sich die besagte Szene mitten in die Stadt verlagere, was dann Gefahren für unbeteiligte Dritte ungleich größer werden lasse. Vor diesem Hintergrund habe die Stadt diesem Wunsch der Polizei entsprochen.

Freitag, 9 Uhr: Suche nach Täter läuft weiter - Anwohner reagieren

Nach dem tödlichen Angriff am Gummersbacher Busbahnhof sucht die Polizei nach wie vor einen Tatverdächtigen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, der zur Tatzeit einen dunkelblauen Kapuzenpullover getragen haben soll. Die Kölner Polizei hat eine Mordkommission eingesetzt und nimmt Hinweise zu dem Tatverdächtigen unter der Rufnummer (0221) 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

Unterdessen sagt ein Anwohner der Kleinen Bergstraße gegenüber unserer Zeitung, die oberhalb des Bahnhofsgeländes liegt, dass "das jetzt eingetretene Ereignis leider nahezu vorhersagbar gewesen" sei. Seit Jahren würden die Anwohner der Kleinen Bergstraße auf die zunehmend aggressive Stimmung im Bereich des Aufenthaltshäuschens für die lokale Obdachlosen- und Trinker-Szene hinweisen. Auch würde die Drogenszene in direkter Nähe zum Busbahnhof zunehmen. Die Situation mit wöchentlichen Polizei- und Rettungsdienst-Einsätzen habe zugenommen, sagt der Anwohner.

Donnerstag, 19.40 Uhr: 24-Jähriger stirbt am Busbahnhof

Am Busbahnhof in Gummersbach ist ein 24-Jähriger am Donnerstag um 17.37 Uhr erstochen worden. Das berichtet die Polizei auf Nachfrage dieser Zeitung. Der Rettungsdienst konnte ihm nicht mehr helfen, der junge Mann verstarb noch vor Ort. Der Tatverdächtige ist flüchtig, die Kripo fahndet nach ihm. Nach Informationen der Polizei soll er ein dunkelblaues Kapuzen-Sweatshirt tragen und eine untersetzte Figur haben.

Laut Polizei soll es sich um eine Tat innerhalb der Trinker- und Obdachlosen-Szene am Busbahnhof handeln. Der Tatort ist das Unterstellhäuschen für eben jene Szene am hinteren Ende des Busbahnhofs.

Das Unterstellhäuschen am Rande des Busbahnhofs.

Das Unterstellhäuschen am Rande des Busbahnhofs ist der Tatort.

Die Feuerwehr leuchtet den Tatort aus.

Die Feuerwehr leuchtet den Tatort aus.

Ermittler am Tatort.

Ermittler am Tatort.

Die Feuerwehr wurde um 18.40 Uhr alarmiert. Sie hat den Tatort abgesperrt, leuchtet diesen aus und hat Sichtschutzwände aufgebaut. Die oberbergische Polizei ist mit ihrem Spezialfahrzeug für Unfallaufnahmen angerückt, Ermittler in Uniform und Zivil sichern erste Spuren.

Eine Mordkommission der Kölner Polizei ist eingetroffen und hat die Ermittlung übernommen. Wer Hinweise zu dem Täter liefern kann, soll die Kripo benachrichtigen, unter (02261) 8199-0.