Viele Familien waren der Einladung der Drachenfreunde und des LSC Dümpel gefolgt sind, um ihre Flugdrachen in der Luft tanzen zu lassen.
DauerregenDrachenfest des Gummersbacher Luftsportvereins Dümpel litt unter dem Wetter
Viel Platz, trockenes Wetter und herbstlicher Wind sind die Zutaten, die es braucht, um Drachen steigen zu lassen. Und zumindest am frühen Samstagmittag stimmte alles, sodass zahlreiche Familien aus der Umgebung der Einladung der Drachenfreunde und des LSC Dümpel gefolgt sind, um ihre Flugdrachen in der Luft tanzen zu lassen.
Doch auch sechs Hobbydrachenflieger haben sich nicht von der Wettervorhersage abhalten lassen und sind von weither, teilweise sogar aus dem Ausland, angereist. So wie Jürgen und Ingrid van Almelow aus Nordholm und ihre holländischen Freunde Jan und Marga Grutterink. Von März bis Anfang November reisen sie mit ihren Kites, wie die Drachen in der Szene genannt werden, zu Drachenfesten an den Küsten in ganz Europa. Das Event auf dem Dümpel bildet traditionell den Abschluss der Saison.
Drachenfest in Gummersbach: Stofftiere als Vorlage für Drachen
Van Almelow kann gar nicht sagen, wie viele Flugobjekte er besitzt. Er und Grutterink basteln ihre Drachen im Winter selbst. 300 bis 400 Arbeitsstunden investiert er geschätzt in einen neuen Kite und ebenso viele Euros. Seine Passion sind die „Looney Tunes“: Bugs Bunny, Kater Sylvester und Tweety hat er schon gefertigt. Dazu kauft er sich ein Stofftier als Vorlage, trennt die einzelnen Teile auseinander, um diese dann zu vergrößern und sozusagen als Schnittmuster auf Polyesterstoff zu übertragen und zusammenzunähen. „Gerade, feste Nähte sind wichtig, sonst steht der Drachen nachher nicht gut im Wind“ erklärt van Almelow.
Grutterinks Leidenschaft sind asiatische Drachen mit kunstvollen Bildern, die der Holländer in Patchwork fertigt. Der pensionierte Bäcker lässt es sich nicht nehmen, in jedem seiner Himmelsbilder irgendwo versteckt ein kleines Gebäckstück abzubilden. So bekommt jeder seiner Drachen eine persönliche Note.
Sondergenehmigung, damit Drachen auf dem Flugplatz steigen können
Jan Auwermann ist aufseiten des Luftsportvereins für das Fest verantwortlich. Parkplätze, Strom, Essen und nicht zuletzt eine Sondergenehmigung, dass die Drachen auch über 100 Meter Höhe in die Luft steigen dürfen, galt es zu organisieren. Rund 40 Helfer sind am Veranstaltungswochenende ehrenamtlich aktiv und auch die Kuchen auf dem Buffet sind alle von den Vereinsmitgliedern selbst gebacken.
„Wir wollen der Bevölkerung in der Nachbarschaft hier etwas zurückgeben. Denn wir wissen selbst, dass so ein Flugplatzbetrieb vor der Nase nicht das aller tollste ist“, erklärt Auwermann das Engagement. Dazu können sich die Besucher und Besucherinnen auch die Halle und die Flugzeuge anschauen, ein Angebot, dass viele Familien mit Kindern gerne annehmen.
Von Seiten der Drachenfreunde organisiert Michael Zähler, genannt „Drachen-Michel“, aus Waldbröl das Fest. Ein erster Schauer zieht auf und die Besucher lockt es ins Trockene. Die Profis sammeln sich nach und nach in Zählers Zelt. Sie sind allesamt gut gelaunt, die meisten sind im Sommer fast jedes Wochenende für ihr Hobby unterwegs, da ist Regen mit eingeplant. Zähler berichtet: „Man kennt sich und die Gemeinschaft in der Szene ist toll!“
Schon bald beginnen die Fachgespräche und man zeigt sich Bilder der ausgefallensten Objekte. Wer weiß, welche neuen Drachen dann im nächsten Jahr auf dem Dümpel fliegen?