Mehr als 8500 Menschen haben in Gummersbach friedlich den Weltkindertag gefeiert. Die Polizei hatte ihre Präsenz im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
WeltkindertagGummersbach wurde zum Märchenland
In der Luft liegt der Duft frisch gebackener Waffeln und Crêpes, gemischt mit der Würze gebratener Würstchen. Kinderlachen ist schon von weitem nicht zu überhören und die Musik von Myriam Koudsi und Chris Gethmann alias „Die Großstadtengel“ schallt laut aus den Boxen auf den Lindenplatz. Am Samstag hatten die Kinder in der Gummersbacher Innenstadt das Sagen, denn es wurde wieder ausgiebig Weltkindertag gefeiert. Und da ließen sich Oberbergs Familien nicht zweimal bitten - zahlreich strömten die Besucher in die Kreisstadt und genossen das abwechslungsreiche Angebot.
Organisiert vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Gummersbach, stand die 19. Ausgabe der Traditionsveranstaltung unter dem Motto „Märchenland“, der Name war Programm. Denn viele der teilnehmenden Institutionen, Vereine und Organisationen, Kirchen, Schulen, Jugendzentren und Kindergärten hatten sich des Themas angenommen und luden zu verschiedenen Mitmachaktionen. Unter anderem veranstaltete die Städtische Realschule Gummersbach-Hepel ein Märchenquiz. Vier Schülerinnen hatten sich dafür als berühmte Märchenfiguren verkleidet. Besuchern, die alle Protagonisten und die entsprechenden Märchen erkannten, winkten kleine Preise.
Wer kann die meisten Märchen erraten?
Am Stand des Städtischen Lindengymnasiums war Kreativität gefragt - Kinder konnten dort ihr ganz eigenes Märchenmemory basteln und bei der GGS Steinenbrück gab es „Goldtaler“-Kekse oder Trinkschalen für Bienen zu erwerben. Bei strahlendem Sonnenschein waren die Fahrgeschäfte, wie der Quartertramp, Kinderkarussell und die Kindereisenbahn, aber auch die Hüpfburgen und verschiedene Kletteraktionen im Dauereinsatz. Und wo das Motto Märchenland gelebt wird, dürfen natürlich auch die Figuren dahinter nicht fehlen. Groß wurden die Kinderaugen als sich Räuber Hotzenplotz, Rabe Socke und der Oger Shrek ihren Weg durch die Besucherschar bahnten. Schnell zückten Mama oder Papa die Kamera, um ein Erinnerungsfoto des Sprösslings mit ihrem Helden zu schießen.
Aber auch auf der Bühne auf dem Lindenplatz war einiges los. So gaben sich die Tanzgruppen des Tanzcentrums Kasel, die „Dancing Kids“ und „Sparkly Dancers“ des Karnevalvereins Ründeroth, des Ballett- und Tanzstudio Arabesque und die Kids der Kita „Kinderleben“ gemeinsam mit der Tanzpädagogin Jäckel die Klinke in die Hand. Ein besonderes Highlight war die Videobotschaft zum Thema Märchen aus Lesotho, dem Patenland Gummersbachs.
Bühnenacts waren erneut der Höhepunkt des Festes
Und um diese auch in diesem Jahr finanziell unterstützen zu können, konnten sich die Besucher gegen eine kleine Spende vor dem Spendenengel selbst fotografieren. Dafür waren im Vorfeld große Engelsflügel mit Hilfe von Spraydosen auf zwei Wände gesprayt worden, deren Farben im Sonnenschein besonders zu leuchten schienen. „Seit Beginn der Veranstaltung hat die Spendendose auf jeden Fall beträchtlich an Gewicht gewonnen“, freute sich Martina Alilovic vom Stadtjugendamt Gummersbach, die gemeinsam mit Kollegin Alina Welke die Fotostation betreut. Höhepunkte des Bühnenprogramms waren auch in diesem Jahr die Musikacts.
Neben Großstadtengel unter anderem mit ihrem „Regenbogentanz“, bei dessen Performance sie tatkräftige Unterstützung von den Kids des Tanzcentrums Kasel erhielten, gab sich die Hip Hop-Crew „Kinders“ und zum krönenden Abschluss des Weltkindertages die Latino-Band „Hot Banditoz“ die Ehre.
Mehr Polizeipräsenz
Aus Sicht der Polizei und den Ordnungskräften der Stadt Gummersbach ist der Weltkindertag in der Kreisstadt ein „friedliches Fest“ gewesen, wie Bürgermeister Frank Helmenstein sagt. Polizeisprecherin Monika Treutler berichtet, dass die Polizei, wie bereits im Vorfeld angekündigt, mit deutlich mehr Kräften im Einsatz gewesen sei. Ziel sei es gewesen, eine erhöhte Präsenz zu zeigen, um so auch das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Die eingesetzten Kräfte kamen von Wachdienst und Bezirksdienst und wurden von einem Hundeführer unterstützt. In der Stadt seien überwiegend Familien mit Kindern unterwegs gewesen. Die Präsenz der Polizei sei überwiegend positiv wahrgenommen worden. Und es gab laut Treutler auch vereinzelt Taschenkontrollen, für die es viel Verständnis und Zustimmung gegeben habe. Bis auf einen Taschendiebstahl habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben.
Bürgermeister Helmenstein berichtet, dass er sich bei den Sicherheitskräften für ihre Arbeit bedankt habe. Von den Sicherheitsaspekten losgelöst, kündigte der Gummersbacher Bürgermeister für das kommende Jahr allerdings eine Nachjustage beim Thema Verpackungsmüll an. Dessen Aufkommen sei deutlich höher gewesen als in den Vorjahren. Darauf werde die Stadt reagieren müssen. (ar)