Die Delegiertenversammlung in Bergneustadt bestätigte den 60-Jährigen im Amt
Für vier weitere JahreWerner Kusel bleibt Chef der IG Metall in Oberberg
Werner Kusel (60) bleibt für vier weitere Jahre Chef der oberbergischen Metallgewerkschaft. Am Donnerstagabend bestätigten die Delegierten der sogenannten konstituierenden Sitzung Kusel im Amt des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Oberberg – und zwar ohne eine einzige Gegenstimme. „Ich werte das als Zeichen dafür, dass wir in den vergangenen Jahren eine sehr ordentliche Arbeit geleistet haben“, freute sich der alte und neue IG Metall-Chef nach der Abstimmung im Bergneustädter Krawinkelsaal.
Bielsteiner Betriebsrat wird neuer Zweiter Bevollmächtigter
Einen Wechsel gab es dagegen bei der Funktion des Zweiten Bevollmächtigten, die ehrenamtlich wahrgenommen wird. Frank Meier, Betriebsratsvorsitzender beim Bergneustädter Automobilzulieferer Martinrea, kandidierte nicht erneut, zu seinem Nachfolger bestimmten die Delegierten Alexander Scharpel, Chef des Betriebsrates im Bielsteiner Edelstahlwerk Kind & Co. Der 29-Jährige erhielt 95 Prozent Zustimmung.
Neben der Wahl der neuen Führung hatten die rund 60 Delegierten, die im Vorfeld ihrerseits von den Metallern zu Teilnehmern der Sitzung gewählt worden waren, auch über den neuen Ortsvorstand zu entscheiden. In das 13-köpfige Gremium wurden gewählt: Andreas Aprile (Schmidt & Clemens), Claudia Bogner (Wessel-Werk), Ingo Damm (BPW), Marion Esch (Martinrea), Thomas Hengstebeck (Berg), Eugen Isakow (Merten/Schneider), Silke Köser (Radium), Bernd Mittler (SPIE/SAG), Markus Müller (Lisi/Knipping), Ute Schüller (MAT), Stefan Romagno (Lista) und Christian Söhnchen (Dörrenberg). Als mit Abstand jüngstes Mitglied wählten die Metaller Hanna Körner (25) aus dem Betriebsrat der Firma Kampf in den Ortsvorstand und dies obendrein auch noch mit dem besten Ergebnis (über 93 Prozent Zustimmung).
IG Metall Oberberg warnt vor demografischem Wandel
In seinem Geschäftsbericht für die Jahre 2020 bis 2023 ging Werner Kusel vor allem auf die Mitgliederentwicklung ein. Im genannten Zeitraum standen 2031 Neuaufnahmen 1374 Austritte gegenüber, ein Plus von 657 neuen Gewerkschaftern. Damit sei die IG Metall nach wie vor die stärkste politische Kraft im Oberbergischen, betonte Kusel. Mit Blick auf den demografischen Wandel mahnte der Erste Bevollmächtigte aber auch zur Wachsamkeit, denn das Durchschnittsalter des oberbergischen IG Metall-Mitgliedes beträgt 53 Jahre.
Priorität müsse deshalb die Bemühung haben, bislang unorganisierte Kolleginnen und Kollegen von den Vorteilen der Gewerkschaft zu überzeugen. Bei vielen Firmenchefs trete die soziale Verantwortung jedenfalls zunehmend in den Hintergrund.