Der Wochenmarkt in der Gummersbacher Ortschaft Hülsenbusch hat längst Traditionscharakter und erfreut sich seit 2017 großer Beliebtheit.
Große BeliebtheitWochenmarkt in Gummersbach-Hülsenbusch hat sogar an Heiligabend geöffnet
Ein frischer Wind weht am Dienstag auf dem Wochenmarkt in Hülsenbusch. Und der kommt nicht nur vom Himmel. Sandra Hoffmann ist das neue und freundliche Gesicht hinter dem Obst- und Gemüsestand – nun unter dem Namen „Genusswerk“. Seit dem Sommer ist sie die neue Inhaberin des Unternehmens, das bis dahin von Tobias Syrek geführt wurde und der seine Waren auf dem Hülsenbuscher Dorfmarkt seit der Gründung in 2017 angepriesen hat.
Eingefleischten Marktbesuchern ist die junge Frau bekannt, denn seit der Pandemie war sie für Syrek tätig. „Ich habe früher in der Gastronomie gearbeitet“, sagt die Meinerzhagenerin. Doch wegen der Einschränkungen in der Coronazeit habe sie sich eine neue Betätigung gesucht.
Ware von regionalen Landwirten auf dem Wochenmarkt in Hülsenbusch
Die Arbeit auf dem Markt gefällt ihr: „Ich lege auch privat viel Wert auf gesunde Ernährung und da passt das gut zusammen.“ Ein weiterer Vorteil sei die Arbeitszeit: „Ich habe früher vorwiegend abends gearbeitet. Jetzt muss ich zwar früh raus, aber ich kann mit meiner Familie gemeinsam zu Abend essen.“
Hoffmann legt Wert auf Produkte, die sie in Bioqualität überwiegend von regionalen Landwirten bezieht, auch wenn die nicht immer so deklariert sei: „Die Zertifizierung können sich viele kleine Bauern gar nicht leisten, doch deren Waren sind gut.“ Frische ist ihr auch bei exotischen Früchten wichtig: „Da nehme ich nur Flugware, die bis zuletzt am Baum gereift ist. Schiffsware wird unreif geerntet und ist dann oft wochenlang unterwegs.“ Für ihre Kunden hat sie auch den ein oder anderen Tipp zur Zubereitung parat.
Beobachtet wird in Hülsenbusch ein reges Interesse am Markt-Einkauf
Cornelia Simon-Döhl von der Dorfgemeinschaft Hülsenbusch, die den Wochenmarkt organisiert, freut sich über die Fortsetzung dieser Tradition durch Hoffmann. Sie beobachtet reges Interesse am Markt-Einkauf. Aber sei in diesem Jahr eine gewisse Zurückhaltung spürbar gewesen: „Die Menschen haben Ängste und Sorgen bei den verschiedenen Krisen.“ Daher soll das Angebot für Berufstätige und Ältere, die nicht mehr so mobil sind, durch eine Gemüsekiste erweitert werden. Diese könne, etwa durch Nachbarschaftshilfe, nach Vorbestellung nach Hause gebracht werden.
Auf dem Markt gibt es einen weiteren Wechsel. Am Dienstag wurde die Landmetzgerei Ahlemeier verabschiedet, die als Nachfolger der Landmetzgerei Kürten den Markt von Anfang an angefahren hat. Im neuen Jahr wird die Metzgerei Kriegel aus Hückeswagen übernehmen und jede Woche Wurst und Fleisch anbieten. Außerdem sind regelmäßig Käse von Sabine Fetten, Fisch vom „Fisch Paule“, und Antipasti im Angebot. Alle zwei Monate kommt ein Händler mit einer großen Auswahl an Gewürzen und Kräutern. Ebenfalls vor Ort ist ein Messerschleifer und „das Gefairt“ mit fair hergestellter Kleidung, ein Stand mit Wollkleidung und Socken sind gelegentliche Gäste.
Die Hülsenbuscherin Dana Schmidt-Krayer geht regelmäßig auf den Wochenmarkt, um sich dort zu versorgen: „Das Obst ist frisch, der Fisch lecker und ich treffe viele nette Leute. Außerdem unterstütze ich gerne regionales Engagement.“
Das letzte Mal in diesem Jahr vor der Winterpause bis zum 14. Januar hat der Markt an Heiligabend geöffnet, allerdings nur in geringerem Umfang. Dafür bringt Sandra Hoffmann dann einen Schokoladenbrunnen mit: „Da machen wir richtig Ramba-Zamba und die Leute sollen vor allem ihre Kinder mitbringen.“ Cornelia Simon-Döhl ist begeistert: „Das ist eine echte Liebeserklärung für Hülsenbusch.“