Flüchtlingsunterkunft„Wollen keinen Brennpunkt in Gummersbach schaffen“

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Luftbild vom Sandberg.

Das Areal, das ehemals von Fachhochschule genutzt wurde, grenzt direkt an die Wohnbebauung an.

Die Diskussion über die geplante Flüchtlingsunterkunft in Gummersbach geht weiter. Und die Ablehnung wächst.

„Wir wollen kein Ghetto und keinen Brennpunkt erzeugen“, sagt der oberbergische Landtagsabgeordnete Christian Berger (CDU) zu den Plänen des Landes, auf dem Gummersbacher Sandberg eine Flüchtlingsunterkunft für etwa 500 Menschen zu errichten.

Er selbst habe auch erst davon erfahren, nachdem in dieser Zeitung davon am vergangenen Samstag berichtet wurde. Überrascht sei er über das Tempo, dass hier offenbar an den Tag gelegt werde. Am Ende müsse so ein Vorhaben ja auch im Einklang mit den Bürgern und der Verwaltung vor Ort vonstatten gehen, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete.

Flüchtlingsunterkunft: MdL Berger wartet auf Rückmeldungen

Aktuell warte er auf Rückmeldungen vom Kölner Regierungspräsidenten sowie des zuständigen Ministeriums, um selbst die Faktenlage zu kennen. „Was das Land sich dabei gedacht hat, sind wir im Augenblick dabei zu klären.“ Und Berger sagt auch, dass man das Thema auch noch einmal beleuchten müssen, wenn es Gründe dagegen gebe.

Er selbst ist Mitglied des Unterausschusses Liegenschaften. Dort wurde auch der Verkauf der ehemals von Polizei und Amtsgericht genutzten Immobilien in Gummersbach verhandelt, die, vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb inzwischen an private Investoren veräußert wurden. Und Berger bestätigt auch, dass Flächen wie auf dem Sandberg vom Land nicht zwangsläufig an den Höchstbietenden verkauft werden sollen sondern an den Bieter mit dem besten Konzept. So hatte es zuletzt auch die Stadt kommuniziert und darauf gewartet, dass nach der Abwicklung von Polizei und Amtsgericht das brachliegende Ex-Hochschulgelände an der Reihe ist. Und das auch vor dem Hintergrund, dass Gummersbach händeringend nach neuen Baugebieten für alle Wohnformen sucht.

Flüchtlingsunterbringung: Zuschüsse vom Land

Losgelöst davon teilt Berger mit, dass das Land aus dem Sondervermögen 593 Millionen Euro zur Aufnahme, Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge an die Kommunen zahle. Für die Nordkreis-Kommunen in ergibt sich daraus eine Zuweisung von 2,9 Millionen Euro. Die verteilen sich auf: Gummersbach 1,1 Mio., Hückeswagen 0,35 Mio., Lindlar 0,52 Mio, Marienheide 0,33 Mio., Wipperfürth 0,55 Mio.

Derweil wird die Reihe derer, die die geplante Flüchtlingsunterkunft auf dem Gummersbacher Sandberg ablehnen, immer länger. Auch die Gummersbacher FDP lehnt eine „zentrale Massenunterkunft für etwa 500 Flüchtlinge ganz entschieden ab“, wie es in einer Mitteilung heißt.

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