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Gummersbacher MoltkestraßeAOK-Immobilie soll zu „Technischem Rathaus“ werden

Lesezeit 3 Minuten
Ferchau-Bau

Im geplanten Ferchau-Bau auf dem Steinmüllergelände könnte sich die AOK einquartieren wollen.

  1. Die Gesundheitskasse AOK wird ihren Unternehmensstandort an der Gummersbacher Moltkestraße aufgeben und zieht an einen neuen Standort um.
  2. Doch ein dritter großer Leerstand eines Bürogebäudes wird nicht drohen.
  3. Denn Bürgermeister Frank Helmenstein hat bereits einen Blick auf die AOK-Immobilie geworfen, die in Sichtweite des Rathauses liegt.

Gummersbach – Die Gesundheitskasse AOK wird ihren Unternehmensstandort an der Gummersbacher Moltkestraße aufgeben und nur noch mit den publikumsrelevanten Bereichen an einen neuen Standort innerhalb von Gummersbach umziehen. Andere Abteilungen sollen an zentraler Stelle innerhalb des Rheinlands zusammengeführt werden. Das hat der stellvertretende Regionaldirektor der AOK, Ralf Laflör, bestätigt.

Dass die AOK in einen Neubau der Firma Ferchau auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände umzieht, wollte Laflör am Montag weder bestätigen noch dementieren. Man sei noch auf der Suche, betonte er. Für das zentral gelegene Bürogebäude von Ferchau mit angrenzendem Parkhaus hat der Gummersbacher Stadtrat erst unlängst grünes Licht gegeben.

Droht ein Leerstand?

Weitere Details zur Neustrukturierung der AOK, vor allem, wie viele Beschäftigte von der Neuorganisationen betroffen sein werden, waren am Montag noch nicht zu erfahren. Aus Unternehmenskreisen war aber zu hören, dass eine offenbar nicht geringe Zahl von Mitarbeitern nach Leverkusen oder Düsseldorf versetzt werden könnte. Für den nördlichen Teil der Gummersbacher Innenstadt bedeutet der Umzug bei offenbar gleichzeitiger Schrumpfung der AOK den dritten großen Leerstand eines Bürogebäudes, nachdem die Polizei und das Amtsgericht in der Nachbarschaft bereits auf das Steinmüllergelände umgesiedelt sind.

Doch es scheint so, als würde sich bereits eine Lösung für die Immobilie an der Moltkestraße abzeichnen, die den Bereich um den gerade erst neu gestalteten Bismarckplatz deutlich aufwerten könnte.

Denn: Ohne einer Entscheidung der Gummersbacher Politik vorgreifen zu wollen, hat Bürgermeister Frank Helmenstein bereits einen Blick auf die AOK-Immobilie geworfen, die in Sichtweite des Rathauses liegt. „Wir werden uns mit den Regionaldirektoren der AOK in Verbindung setzen und unser Kaufinteresse bekunden“, sagt der Bürgermeister im Gespräch mit dieser Zeitung. Das Rathaus platze schon jetzt aus allen Nähten, und ein Erweiterungsbau am aktuellen Standort sei schon aus Platzgründen nicht möglich.

„Rathaus II“

Für ein „Rathaus II“ hat der Bürgermeister bereits erste Vorstellungen. So sei es denkbar, dort ein „Technisches Rathaus“ zusammenzuführen – also alle Abteilungen, die dem Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner unterstehen. Aber auch eine andere Form der Nutzung sei denkbar, betonte der Bürgermeister.

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Dass die Stadt die städtebauliche Entwicklung rund um den Bismarckplatz in den Händen halten möchte, belegt auch die erst kürzlich beschlossene Vorkaufsrechtssatzung für den Bereich der ehemaligen Gebäude von Amtsgericht und Polizei sowie von C&A. Der Geltungsbereich reicht unmittelbar an die Immobilie der AOK und könnte bei Bedarf noch erweitert werden.

Denkbar ist aber auch, dass sich die Stadt Gummersbach und die Gesundheitskasse alsbald auf einen Eigentümerwechsel verständigen. Baudezernent Jürgen Hefner würde es begrüßen, wenn seine Disziplinen innerhalb der Stadtverwaltung unter einem Dach zusammengeführt würden.