Handball-LandesmeisterschaftenMarienheider Schüler chancenlos, aber dennoch zufrieden
Gummersbach – Die Stimmung in der Schwalbe-Arena hätte am Mittwoch kaum besser sein können. Rund 300 junge Zuschauer hatten sich auf den Rängen versammelt, um ihre Teams bei den Handball-Landesmeisterschaften der Jungen im Rahmen des Landessportfestes „Jugend trainiert für Olympia“ anzufeuern. Die Mädchen, darunter zwei Teams des Gummersbacher Lindengymnasiums, waren schon am Dienstag dran gewesen.
Trommel-AG feuerte ihr Team kräftig an
Bei den Jungen trat am Mittwoch nur die Gesamtschule Marienheide als oberbergischer Vertreter in der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2005 bis 2008) an und hatte den Fanclub mitgebracht. Die Trommel-AG der Schule und ehemalige Spieler der Marienheider Handballmannschaft, darunter die VfL-Spieler Bruno Eickhoff und Mathis Häseler, feuerten ihr Team kräftig an.
Der Erfolg, den die Marienheider noch vor zwei Jahren als Landesmeister feiern konnten, war ihnen in diesem Jahr jedoch nicht vergönnt. Dabei wären sie so gerne nach Berlin gefahren, nachdem das Bundesfinale, für das sie sich 2020 qualifiziert hatten, coronabedingt ausgefallen war.
Keine Chance gegen die anderen Schulteams
Doch gegen die Schulteams aus Minden, Herne und Solingen mussten sich die Marienheider in diesem Jahr geschlagen geben. Bereits zuvor war die Gesamtschule vom Pech verfolgt, denn gleich fünf Stammspieler fielen kurzfristig aus, berichtete Thomas Möller, Lehrer an der Gesamtschule und Trainer des Handball-Teams. Einige seien auf Lehrgängen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs, andere verletzungsbedingt ausgefallen.
„Wir haben deshalb einige deutlich jüngere Spieler dabeigehabt“, berichtete Möller, der unter diesen Umständen sehr zufrieden mit der Leistung seiner Jungs war. „Sie haben echt gekämpft“, lobte er sein Team. „Wir haben unser Bestes gegeben, aber mehr war einfach nicht drin“, meinte auch der Marienheider Spieler Vincent Rinker nach der letzten und mit 21:5 deutlich verlorenen Partie gegen Solingen, die sowohl in der WK II als auch in der WK III Landesmeister wurden.
Kleines internationales Duell der Torhüter
Die Stimmung ließen sich die Marienheider Schüler jedoch nicht nehmen und waren sich einig, dass das Erlebnis, bei den Landesmeisterschaften dabei gewesen zu sein, sich schon gelohnt habe.
In der Partie gegen Solingen kam es sogar zu einem kleinen internationalen Duell. Denn dort standen sich mit Oskar Knudsen (Norwegen) auf Marienheider Seite und Roman Babic (Deutschland) auf Solinger Seite zwei Nachwuchs-Nationaltorhüter gegenüber. Beim Siebenmeter für die Oberberger trat Knudsen an und traf. „Norwegen hat also ganz eindeutig gegen Deutschland gewonnen“, meinte Möller schmunzelnd.
Als „viertbeste Mannschaft NRW’s“ ausgezeichnet
Am Ende des Tages wurden die Marienheider als „viertbeste Mannschaft NRW’s“ ausgezeichnet, wie Dirk Hartmann betonte, der zum ersten Mal die Wettkampfleitung übernommen hatte. Bei der Siegerehrung war neben Vertretern des Oberbergischen Kreises als Ausrichter auch Dr. Andreas Schmiegel von der Landesstelle für Schulsport NRW als Veranstalter anwesend. Den jungen Sportlern gratulierten zudem Anja Lepperhoff und Hagen Jobi vom Kreissportbund, der stellvertretende Landrat Tobias Schneider sowie Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes – frisch von den Olympischen Spielen aus China zurückgekehrt.
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Über ein Dankeschön freuen sich die Jungen und Mädchen der oberbergischen Teams aber ganz besonders. Sie werden am Samstag beim Handball-Länderspiel in der Schwalbe-Arena dabei sein.