Haus für Kinder in NotEhemalige Pension in Derschlag bietet Heim für junge Menschen

Das Haus für Kinder in Not wurde von Kreisdechant Christoph Bersch (Mitte) und Michael Kunz (3.v.r.), Referent der evangelischen Gemeinde, gesegnet. Es bietet Platz für 15 Jugendliche.
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Derschlag – Bedingungslos helfen, ein offenes Ohr haben an 365 Tagen im Jahr – das haben sich die sieben Mitarbeiter des „Kinder in Not“-Hauses um Leiterin Claudia Stoianovici auf die Fahnen geschrieben. Seit kurzer Zeit engagieren sie sich in Derschlag.
Dorthin ist das „Kinder in Not“-Haus, eine Zweigstelle des Eckenhagener St. Josefshaus der Caritas-Jugendhilfe, umgezogen, nachdem in Nümbrecht der Mietvertrag wegen Eigenbedarfs gekündigt worden war. Gestern fand die offizielle Einweihung statt, bei der Kreisdechant Christoph Bersch und der Gemeindereferent der evangelischen Gemeinde in Derschlag, Michael Kunz, das Haus segneten.
Den Derschlagern ist die Pension Haus Charlotte neben der evangelischen Kirche ein Begriff – jetzt gibt es im frisch renovierten Haus, das die Einrichtung gekauft hat, Platz für 15 Jugendliche von 8 bis 18 Jahren. Vorbesitzerin Charlotte Müller-Huland ist zufrieden mit dem neuen Sinn, den ihr Haus bekommt. Der Standort ist perfekt: Es gibt eine gute Verkehrsanbindung, Schulen und Ärzte in der Nähe.
Alois Kampa, Leiter des St. Josefshauses, sagt: „Es war eine stressige Zeit. Die Renovierung und der Umzug mussten in knappen neun Monaten gestemmt werden.“ Denn das Haus für „Kinder in Not“ wird dringend gebraucht. Kinder und Jugendliche nicht nur aus Oberberg, sondern auch aus dem Rhein-Sieg-Kreis oder Siegen-Wittgenstein, finden hier ein Zuhause auf Zeit. Manche werden vom Jugendamt vermittelt, andere von der Schule, einige kommen auf eigene Initiative. Aufgenommen werden alle Kinder und Jugendlichen, versichert Kampa. „Wir geben ihnen Sicherheit, medizinische Versorgung und lassen sie zur Ruhe kommen.“
Vier Wochen sollen die Kinder und Jugendlichen möglichst nur bleiben, doch manchmal dauert’s länger. „Wir hatten schon Jugendliche ein halbes Jahr bei uns. Aber dann fällt der Abschied unglaublich schwer.“ (kpo)