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Holsteiner FährhausMeisens maritimes Museumsrestaurant

Lesezeit 3 Minuten

Friedhelm Meisen (o.M.) im Kreise seiner Lieben: (v.l.) Tochter Mika, Ehefrau Carolin, Gabriele Geberzahn, seit 40 Jahren Meisens Mitarbeiterin, und Mikas Lebensgefährte  Dwayne Cole.

Rebbelroth – Museum oder Steakhaus? Beim Holsteiner Fährhaus von Friedhelm Meisen in Gummersbach-Rebbelroth trifft beides zu. Seit 40 Jahren gibt es in dem Restaurant nicht nur gute Steaks und andere leckere Speisen, das Lokal ist auch Bühne für etliche maritime Exponate, die Meisen über die Jahre zusammengetragen hat.

„Kinderüberraschungserlebnismuseumsabenteuerrestaurant“

Dazu gehören Galionsfiguren von Meerjungfrauen und Piraten genauso wie liebevoll gebaute Schiffsmodelle oder friesische Kacheln. Und so wird für viele Besucher das Essen mit der Familie oder Freunden auch zu einem kleinen Erlebnis in dem „Kinderüberraschungserlebnismuseumsabenteuerrestaurant“ (Meisen). Und wenn man bei jedem Besuch an einem anderen Tisch sitzt, kann man jedes Mal aufs Neue in eine andere Welt des Museumsrestaurants eintauchen. Am Freitagabend ist das Firmenjubiläum gefeiert worden. Für Meisen war das auch die Gelegenheit, seinen Gästen zu erzählen, wie es mit seiner Sammelleidenschaft begann. In Köln habe er durch seine Kampfsportaktivitäten im Karate das Ehepaar Weber kennengelernt. Das hatte in den 1960er Jahren in der Domstadt eine Metzgerei und vor dem Zweiten Weltkrieg in Flensburg einen Fischgroßhandel mit eigenem Restaurant, wie Meisen berichtet.

Das norddeutsche Fischlokal wurde viele Jahre geschmückt von Keramiksäulen anno 1860 aus dem Hause Villeroy und Boch, ehe sie im Krieg in Munitionskisten verstaut wurden und schließlich an den Rhein gelangten. „Eines Tages hat mir Frau Weber den Schatz gezeigt“, berichtet Meisen im Gespräch mit dieser Zeitung. Und als sie bemerkte, wie sehr er davon begeistert war, habe sie die wertvollen Keramik-Exponate in seine treuen Hände übergeben. Bis heute haben die Stücke einen Ehrenplatz im Holsteiner und zieren die Wand hinter dem Lieblingstisch des Hausherren.

Meisens Lieblingsstück? „Meine Gabi!“

Als der 1978 nach einem Namen für sein neues Steakhaus in Rebbelroth suchte, musste er auch nicht lange überlegen. „Ich hatte in Erinnerung, dass das Fischrestaurant der Webers in der Fährhausgasse gestanden hat. Daraus wurde dann das Holsteiner Fährhaus.“ Und woher kommt die Liebe eines Kölners zum Maritimen? „Das fand ich schon immer schön. Das steht für mich für Salz, Luft, Freiheit und die ganze Welt.“ Nicht gerade maritim aber ein weiteres Exponat mit einer Geschichte ist ein altes Kaffeesilo, das der Sammler erst nach mehrfachen Anläufen einem Kölner Antiquitätenhändler zu einem akzeptablen Preis abringen konnte. Einem polnischen Künstler, der heute weltweit arbeitet, kaufte der Gastronom in den 1980er Jahren eine geschnitzte Galionsfigur ab, die bis heute Blickfang im Restaurant ist.

Eine Kogge, die bei der damaligen Kölner Firma Mülhens zur Dekoration von 4711 Original Eau de Cologne im Einsatz war, bekam Meisen später vom einstigen Chefdekorateur des Hauses geschenkt. Heute kann man das stolze Segelschiff neben einer sogenannten Dreikaiseruhr aus dem Jahr 1888 bestaunen.

Ein Lieblingsstück habe er nicht, so Meisen. Nach einer kleinen Pause sagt er dann aber doch „Meine Gabi!“ und meint damit seine Mitarbeiterin Gabriele Geberzahn, die seit der Eröffnung vor 40 Jahren im Holsteiner arbeitet und – wie ihr Chef – fester Bestandteil des Museumsrestaurants ist. „Sie ist die gute Seele des Geschäfts.“

Froh ist Meisen, dass seine Tochter Mika das Fährhaus in zwei Jahren übernehmen wird. Dann hat er vermutlich auch mehr Zeit dafür, seine Gäste als lebendig werdende Wachsfigur einen Schrecken einzujagen. An solche Späße mit seinen Besuchern erinnert er sich nur zu gerne.

Neben dem Restaurant hat Meisen sich immer Zeit genommen für seine Liebe zum Kampfsport. So gründete er vor 25 Jahren den Verein Oberberg Karate Gummersbach im TV Rebbelroth, der heute nach dem Gewinn zahlreicher , auch internationaler Titel zu den erfolgreichsten Vereinen im Oberbergischen gehört. Am Freitagabend wurde auch dieses Jubiläum gefeiert