AboAbonnieren

Wettbewerb „Mein Lieblingsbuch“Jurymitglied Anika Klüver hat 3000 Bücher zu Hause

Lesezeit 4 Minuten

Diese Schmuckausgaben von „Jane Eyre“ dürfen heute nur mal kurz einen Ausflug in Anikas Bücherbude machen.

Hunstig – Die Welt von Anika Klüver besteht zum größten Teil aus Büchern. Beruflich und privat sind sie das Lebenselixier des Jurymitglieds unseres Sommerwettbewerbs „Mein Lieblingsbuch“. Ihre Beschäftigung mit Büchern ist vielfältig: mal als Übersetzerin, für Ian Flemmings James-Bond-Romane zum Beispiel, dann wieder als Lektorin oder Autorin ihrer eigenen Bücher. Unter anderem für die Fantasy-Serie Professor Zamorra aus dem Bastei-Lübbe-Verlag.

Und wenn sie selbst den Füller fallen lässt, oder vermutlich eher das Notebook zuklappt, dann liest sie. „Ich habe mir mal vorgenommen, 50 Bücher im Jahr zu lesen.“ Das schaffe sie nicht immer, aber ein Ziel sei eben wichtig. Mehr als 3000 Bücher teilen sich mit ihr und ihrer Katze das Zuhause. Teilweise gibt es von einem Buch gleich mehrere Ausgaben.

Eigene Büchertauschbörse

Um ihr Bücher-Portfolio abzurunden, betreibt Klüver seit knapp zwei Jahren ihre eigene Büchertauschbörse – „Anikas Bücherbude“. Auf ihrem Privatgrundstück steht sie, die Mini-Bücherei, mit der sie andere Leseratten zum regen Austausch der begehrten Objekte animieren möchte.Um die technische Ausstattung der roten Bücherbehausung kümmert ihr Vater.

Sogar ein saarländischer Radiosender hat die kleine Bücherbude entdeckt und Klüver prompt zum Interview eingeladen. „Das wurde sogar schon ein zweites Mal gesendet, im Schlagerradio“, schmunzelt sie.

Wir suchen Ihre Lese-Geschichte!

Egal, ob Krimi, historischer Roman, Sachbuch oder Fotoband: Unsere Zeitung sucht Ihre Geschichte über Ihr Lieblingsbuch. Schreiben Sie uns per E-Mail oder Post. Sie dürfen uns gerne auch ein Foto mitschicken. An:

Lokalredaktion Stichwort: Mein Lieblingsbuch Kaiserstraße 1 51643 Gummersbach E-Mail: redaktion.oberberg@ksta-kr.de

Einsendeschluss für unseren Wettbewerb ist Samstag, 26. Juni. Sehr wichtig: Vergessen Sie nicht, für Rückfragen Namen, Anschrift und Telefonnummer anzugeben – vorzugsweise eine Mobiltelefonnummer! Denn die 20 besten Bewerber wird ein Reporter kontaktieren, besuchen und ihre Lieblingsbuch-Geschichte in der Zeitung erzählen. Aus diesen Finalisten-Geschichten wählt eine Jury die 20 Erstplatzierten aus. Diese werden im Herbst im Forum der Volksbank Oberberg in Wiehl geehrt.

Viele Gewinne warten auf die Teilnehmer – mitmachen lohnt sich also. Unter den 20 Finalisten verteilen wir Geldpreise in Höhe von insgesamt 3450 Euro. Der Erstplatzierte nimmt 1000 Euro mit nach Hause, mit 500 Euro wird der Zweitplatzierte belohnt, und der dritte Platz ist mit 250 Euro dotiert. Alle weiteren Finalisten von Platz 4 bis 20 erhalten je 100 Euro. Unter allen Teilnehmern, die sich mit einer Geschichte bei uns melden, verlosen wir außerdem wie in den Vorjahren weitere attraktive Preise. (ag)

Dass die Frage nach dem Lieblingsbuch für Klüver schwer zu beantworten ist, verwundert kaum. Schließlich hat die 39-Jährige schon so einiges weggeschmökert. Auch Bücher, die sie in den ersten 50 Seiten nicht überzeugen konnten, liest sie konsequent zu Ende. „Bücher sind meine Freunde. Außerdem habe ich wirklich großen Respekt vor dem Werk selbst“. Nachhaltig berührt hat sie die Autobiografie „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë. Ein Klassiker der viktorianischen Romanliteratur, erstmal erschienen im Jahr 1947, seinerzeit noch unter dem Pseudonym Currer Bell. Von dem Werk hat sie gleich fünf Ausgaben, darunter auch eine besondere Schmuckausführung.

Selbstbestimmtheit der Protagonistin

„Was mich an diesem Buch fasziniert, ist die Selbstbestimmtheit der Protagonistin. Das war ja eher ungewöhnlich für diese Zeit. Man merkt das in Sätzen wie: ,Ich habe ihn geheiratet.’ Eine Frau, die ihren Mann aktiv heiratet und nicht einfach nur geheiratet wird.“ Das Buch war unter anderem Bestandteil von Klüvers Magisterarbeit. Heute nimmt sie es immer mal wieder in die Hand, um einzelne Stellen daraus zu lesen. „Es geht in diesem Buch um das Leben der Jane Eyre. Sie ist Waise, wächst bei Onkel und Tante auf und hat eine durchweg schlechte Kindheit, so dass sie irgendwann beschließt, weg zu gehen.“

Eyre wird zur Gouvernante bei einem sehr reichen Herrn, in den sie sich verliebt, trotz erheblichem Altersunterschied, weil er sie intellektuell herausfordert. Klüver erzählt: „Sie lässt sich von ihm jedoch nichts sagen. Als sie ihn schließlich heiraten möchte und das Paar vor den Altar tritt, tauchen zwei Menschen auf, die behaupten, dass er längst verheiratet sei. Und tatsächlich, diese seine Frau hält er auf dem Dachboden versteckt. Er habe sie aus finanziellen Zwängen geheiratet. Allerdings sei sie geisteskrank.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Jane Eyre ist natürlich entsetzt und flieht, kommt schließlich bei einem jungen Geistlichen unter, ein Verwandter. Dieser stirbt, sie erbt und ist plötzlich eine reiche Frau. „Nun kehrt sie zurück zu Mr. Rochester. Das Haus ist jedoch abgebrannt und er ist erblindet. Fortan kümmert sie sich um ihn.“ 400 Seiten umfasst das Werk. „Jane ist sehr integer, weicht nicht zurück, lässt sich nicht in eine Rolle drängen. Das mag ich sehr an diesem Buch.“