Die Stimmung der Firmen im Oberbergischen Kreis hellt sich laut dem IHK-Konjunkturbericht weiter auf.
IHK-KonjunkturberichtNur rund 20 Prozent der Unternehmen in Oberberg haben negative Erwartungen
Die Stimmung in der oberbergischen Wirtschaft hat sich weiter verbessert. Der Trend des ersten Quartals, gemäß dem sich die Unternehmensleitungen vom Ukraine-Schock erholen, hat sich fortgesetzt. Dieses Ergebnis hat die jüngste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für den Oberbergischen Kreis erbracht. Rund 100 Unternehmen haben sich daran beteiligt.
Im Sommer 2022 hatten viele Firmenchefs angesichts der Energiekrise mit gravierenden Problemen gerechnet, die dann nicht eingetreten sind. Die tatsächliche Lage nannten zuletzt nur 20 Prozent schlecht. 48 Prozent waren zufrieden, bei 32 Prozent trat sogar eine Verbesserung ein. Diese Werte sind relativ stabil, sodass wieder mehr Unternehmer Hoffnung schöpfen. Doch die Zahl der pessimistischen Firmenleitungen ist mit rund 20 Prozent noch immer ebenso hoch wie die der optimistischen. Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg, sagt denn auch: „Wir sind beim Saldo erst wieder am Nullpunkt. Es ist noch nicht so, dass die Mehrheit wieder sagt: Jetzt wird es abgehen.“
Sorge wegen Personalmangel
Die Unsicherheit darüber, wie lange der Ukraine-Krieg die Weltwirtschaft noch beeinträchtigen wird, wirke sich negativ auf die Investitionsbereitschaft aus, berichtet Sallmann. Auch dort ist das Verhältnis der willigen und der zurückhaltenden Firmen zwar wieder ausgeglichen, investiert werde aber vor allem in Ersatzbeschaffung und nicht in neue Kapazitäten.
Entscheidend sei dabei neben der unsicheren Weltlage und weiterhin mangelnden Aufträgen das immer drängendere Problem des Fachkräftemangels. Die Personalsorgen haben die Energiepreise wieder von der Spitze der Stimmungskiller vertrieben, sagt Sallmann. „Und das wird sich erst recht verschärfen, wenn es wieder auf Wachstumskurs geht und die neuen Aufträge nicht mehr abgearbeitet werden können.“
Drei Faktoren weisen einen Ausweg aus dem Fachkräftemangel, meint Sallmann: eine Zuwanderung nach ökonomischen Bedürfnissen, flexible Arbeitszeitmodelle, die mehr Frauen in die Firmen holen, und schließlich die Automation. Und in letzterer Hinsicht sei Oberberg mit seinem Maschinenbau, der Industrie insgesamt und der Technischen Hochschule besser aufgestellt als der Rest des Kölner Kammerbezirks.